Inder starb im Krankenhaus
Er ließ Erntehelfer verbluten – Landwirt festgenommen

Er ließ einen Angestellten einfach verbluten!
Ein Inder geriet im vergangenen Monat in Italien in eine Maschine, verlor den rechten Arm, die Beine wurden zerquetscht. Doch statt zu helfen, habe sein Arbeitgeber, ein Landwirt, ihn nur zu seiner Behausung gefahren und ihn dann liegen gelassen. Der Mann starb kurz darauf in einem Krankenhaus. Jetzt hat die Polizei den Mann verhaften lassen!
Arm in Obstkiste gelegt
Dem Landwirt wird vorgeworfen, den 31 Jahre alten Arbeiter nach einem Unfall auf einem Feld im Süden von Rom brutal verbluten lassen zu haben. Nach dem Unfall habe der Landwirt zudem den abgetrennten Arm in einer Obstkiste neben den schwer verletzten Mann gelegt.
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Jetzt droht dem 38 Jahre alten Italiener eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung. Die Obduktion des Inders habe ergeben, dass der 31-Jährige zwar an dem massiven Blutverlust gestorben ist – aber vermutlich hätte gerettet werden können, wäre er sofort behandelt worden! Im Haftbefehl ist daher die Rede von „unmenschlichem Verhalten, das den grundlegendsten Werten der Solidarität zuwiderläuft“.
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Vater von Angeklagtem gibt Opfer Schuld
Der Besitzer des Betriebs, der Vater des Angeklagten, gab dem Opfer eine Mitschuld an dem Unfall. Wörtlich sagte er im italienischen Fernsehen: „Der Leichtsinn dieses Arbeiters kommt uns alle teuer zu stehen.“ Inzwischen kam heraus, dass wegen der illegalen Anwerbung ausländischer Billigkräfte gegen den Vater des Angeklagten bereits 2019 Ermittlungen eingeleitet wurden.
Der Fall löste in Italien große Empörung aus. Die Arbeitsbedingungen in Italiens Landwirtschaft stehen schon länger in der Kritik. Nach Schätzungen sind in dem EU-Land etwa 230.000 Menschen illegal beschäftigt – darunter sind auch viele Migranten aus Ländern wie Indien oder Pakistan, die für Billigstlöhne arbeiten.
Ob der Fall des toten Inders Konsequenzen haben wird, ist fraglich. Die Politik hatte zwar angekündigt, gegen die katastrophalen Bedingungen für Saisonarbeiter vorzugehen – passiert ist bislang aber wenig. (dpa/eon)