„Schämt euch, kranke Menschen so zu behandeln!“
„Das Allerletzte - was für eine Ausbeutung“: Social-Media-Reaktionen auf „Team Wallraff“ in der Reinigungsbranche

Saubere Arbeitsbedingungen? In den von den „Team Wallraff“-Reportern untersuchten Reinigungsunternehmen meist Fehlanzeige. Das schockiert auch die Zuschauer!
Für die neuste Sendung haben die Investigativjournalisten von „Team Wallraff“ ihre Büroplätze gegen den Wischmopp ausgetauscht. Nach zahlreichen Hinweisen von Informanten wollten sie sich selbst einen Eindruck davon machen, mit welchen dubiosen Methoden einige Reinigungsunternehmen anscheinend ihre Mitarbeiter ausbeuten. Die Undercover-Recherchen hat RTL am 4. April gezeigt – und damit viele Zuschauer zu Hause sprachlos gemacht. Wir fassen die Social-Media-Reaktionen für euch zusammen.
Sendung verpasst? Dann schaut euch „Team Wallraff – Reporter undercover: Schmutz und Gier. Undercover in der Reinigungsbranche“ jetzt auf RTL+ an. Außerdem findet ihr dort das nicht im TV gezeigte „Team Wallraff Spezial: Wie sauber sind unsere Schulen?“.
Zustände in der Reinigungsbranche - ekliger als die Recherchen bei Burger King?
Ein Türöffner zur Krebsstation, der anscheinend vier Wochen nicht geputzt wurde, Mitarbeitende, die mit demselben Lappen erst das Innere der Toilette abwischen, dann die Klobrille, Waschbecken, die mit der bloßen Hand und ein paar Spritzern gereinigt werden – das hat einen Zuschauer dazu verleitet, die Recherchen in der Reinigungsbranche als „ekliger als die Burger King Nummer“ einzustufen.
Ihr erinnert euch? Bei Recherchen in einigen Burger Filialen deckten die „Team Wallraff“-Reporter Trickserei bei Haltbarkeitsdaten auf, entdeckten von Mäusen angefressene Brötchen und sahen, wie Burger-King-Mitarbeiter mit Straßenschuhen auf die Arbeitsfläche stiegen.
Noch mehr Entsetzen über ausbeuterische Arbeitsbedingungen
Neben Ekel über die unter Zeitdruck oft nicht ausreichende Gründlichkeit beim Putzen waren die Zuschauer vor allem von den teils dubiosen Arbeitsbedingungen schockiert, die die „Team Wallraff“-Reporter bei ihren Undercover-Einsätzen beobachten konnten. „Was sind das denn für Methoden? Unglaublich“, schreibt eine Person auf Facebook. „Das ist ja wohl das Allerletzte. Was für eine Ausbeutung“, findet eine andere.
„Reiner Psychoterror, irre sowas“
Reinigungskräfte, die scheinbar nach Zimmer und nicht nach dem vereinbarten Branchenmindestlohn bezahlt werden, Einschüchterungen bei Fehlern, die aufgrund des Zeitdrucks kaum zu vermeiden sind – und eine WhatsApp-Gruppe, die nie stillsteht. „Reiner Psychoterror, irre sowas“, findet eine Zuschauerin. Andere schreiben, dass es kein Wunder sei, dass in der Branche kaum jemand arbeiten möchte.
Die Schuld sehen viele Zuschauer darin, dass immer mehr Reinigungsjobs ausgelagert werden und bei den Ausschreibungen immer nur das günstigste Angebot genommen wird. „Schuld daran sind auch die Verantwortlichen der Hotels, Büros usw. Wer das günstigste Angebot macht, bekommt den Zuschlag. Denen ist es egal, dass alles auf dem Rücken der Reinigungskräfte ausgetragen wird“, schreibt uns eine Zuschauerin.
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Zuschauer berichten von eigenen Erfahrungen
Wie so oft bestätigen einige Zuschauer, dass sie in der untersuchten Branche ähnliche Erfahrungen gemacht haben. „Kann das bestätigen. Man wird dazu genötigt, schnell zu arbeiten. 'Mach nur das Nötigste!' Firmen lassen sich das ordentlich bezahlen. [...] Man selbst wird nur ausgenutzt. Ich würde nie wieder in der Reinigung arbeiten.“ Es gibt jedoch auch einige, die davon berichten, dass es bei ihnen in der Firma anders läuft.
Besonders die Szenen im Krankenhaus schockieren
„Gleich geht’s ums Krankenhaus. Mir ist jetzt schon schlecht von der Vorschau“, schreibt eine Userin auf X. Und tatsächlich sind es die Szenen im Krankenhaus, die die Zuschauer besonders beunruhigen – gerade hier wünschen sich viele verlässliche Hygienestandards, die unter Zeitdruck und bei mangelnder Anleitung wohl nicht immer zu gewährleisten sind. „Krankenhauskeim lässt grüßen. Schämt euch, kranke Menschen so zu behandeln!“, schreibt eine Facebook-Nutzerin. „Kein Wunder, dass immer mehr Menschen in den Krankenhäusern erst richtig krank werden“, stellt eine andere Zuschauerin fest.
„Schön, dass es mal aufgedeckt wird. So darf es nicht sein!“
Viele Zuschauer bedanken sich in den sozialen Netzwerken für die Undercover-Arbeit von „Team Wallraff“. „Toll, dass es endlich einmal aufgedeckt wird. Danke an das Team Wallraff!“ Viele wünschen sich, dass jetzt auch wirklich etwas passiert. Denn – und da können wir uns nur anschließen: Die Arbeit, die Reinigungskräfte leisten, ist enorm wichtig. Da sollten angemessene Löhne, Arbeitsbedingungen und Wertschätzung unbedingt gewährleistet sein.
Video-Playlist zu „Team Wallraff"
„Team Wallraff – Reporter undercover“ auf RTL+
Die ganze Reportage von „Team Wallraff – Reporter undercover“ könnt ihr auf RTL+ anschauen.
Exklusiv bei RTL+ seht ihr außerdem den Undercover-Einsatz von „Team Wallraff“-Reporterin Michelle. Wie Reinigungskräfte in Schulen ausgebeutet werden, wieso darunter die Schul-Hygiene leidet und welche Folgen dies auch für Schüler haben kann.