Lehrerinnen mit schuld an Tod von 13-Jähriger Emily (13) stirbt auf Klassenfahrt: Vater hält Mahnwache vor NRW-Ministerium

Emilys Vater Kay Schierwagen hielt eine Mahnwache vor dem NRW-Schulministerium ab.
Emilys Vater Kay Schierwagen hielt eine Mahnwache vor dem NRW-Schulministerium ab.
Oliver Berg/dpa

Er fordert weiter Gerechtigkeit!
Der Vater der 13-jährigen Emily, die bei einer Klassenfahrt in London gestorben war, hat eine Mahnwache vor dem NRW-Schulministerium abgehalten. Er demonstriere für die Gerechtigkeit, sagte Kay Schierwagen. Er wolle auf das Behördenversagen im Zusammenhang mit dem Tod seiner Tochter aufmerksam machen. „Was da passiert ist, darf nie wieder passieren”, sagte der 50-Jährige.

Kay Schierwagen will Schmerzensgeld nicht für sich

Er kritisierte auch NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU): „Wenn sie mit uns nicht spricht, schauen wir eben persönlich vorbei.” Emilys Vater hatte das Land Nordrhein-Westfalen auf 125.000 Euro Schmerzensgeld verklagt. Es gehe ihm schlecht, er könne seinen Beruf nicht mehr ausüben und sei in Behandlung, sagte Schierwagen. Dennoch wolle er das Geld nicht für sich, sondern für eine Stiftung, die er gegründet habe, die diabeteskranken Kindern helfen solle.

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Schierwagen kritisierte die Behörden, die eine außergerichtliche Einigung brüsk abgelehnt hätten. „Man hat mir böswillige Sachen unterstellt. Zum Beispiel, dass der Verlust meiner Tochter für mich gar nicht so schwer wiegen könne.”

Kay Schierwagen mit Tochter Emily
Kay Schierwagen mit seiner Tochter Emily

„Der Zentralabteilungsleiter des Schulministeriums hat heute Morgen das Gespräch mit Emilys Vater gesucht und diesem noch einmal seine Anteilnahme ausgesprochen”, hieß es aus dem Schulministerium. Darüber hinaus sei es nun Aufgabe des Gerichts, im laufenden Verfahren zu einer Entscheidung zu kommen.

Video-Tipp: Emily stirbt bei Klassenfahrt in London

Die Klage auf Schmerzensgeld gegen das Land Nordrhein-Westfalen soll im kommenden Februar verhandelt werden. Schierwagen habe das Schulministerium beziehungsweise das Land nicht verklagen wollen, aber ein Gesprächsangebot sei zurückgewiesen worden, sagte sein Rechtsanwalt Manuel Reiger.

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Ihm zufolge bestreitet das Land NRW durch seinen Rechtsanwalt alle Ansprüche. Es werde sogar in Zweifel gezogen, dass der Vater durch den Tod seiner Tochter erkrankt sei, so Reiger. Das Land hatte sich zu den Inhalten des laufenden Verfahrens auf dpa-Anfrage nicht äußern wollen.

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Lehrerinnen verurteilt

Zwei Lehrerinnen waren wegen fahrlässiger Tötung Emilys schuldig gesprochen worden. Laut rechtskräftigem Urteil hatten die Pädagoginnen gegen ihre Sorgfaltspflicht verstoßen, weil sie vor der Reise nicht schriftlich nach Vorerkrankungen der teilnehmenden Schüler gefragt hatten.

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In Kenntnis der Erkrankungen hätten sie von dem Diabetes des Mädchens gewusst, seine akute Überzuckerung in London früher erkannt, einen Notarzt gerufen und so seinen Tod im Juni 2019 verhindern können, so die Gerichte.

Verwendete Quellen: dpa