„Nie wieder soll ein Kind an Diabetes sterben”Emily (†13) starb auf Klassenfahrt - ihr Vater zeigt großes Herz

Kay Schierwagen, Ärztin Ursula Strier und Rechtsanwalt Wolfgang Steffens, der Schierwagen im Prozess um den Tod seiner Tochter vertreten hat (von links).
Kay Schierwagen, Ärztin Ursula Strier und Rechtsanwalt Wolfgang Steffens, der Schierwagen im Prozess um den Tod seiner Tochter vertreten hat (von links).
privat
von Valerio Magno und Ulrich Vonstein

„Das hätte Emily mit Sicherheit genau so gewollt!“
Der Vater des auf einer Klassenfahrt gestorbenen Mädchens hat 30.000 Euro an ein Krankenhaus gespendet. Ein für ihn besonderes, denn am Elisabeth-Krankenhaus in Mönchengladbach-Rheydt wurde seine Tochter jahrelang betreut. Das Geld ist für eine Diabetes-Selbsthilfegruppe gedacht.

„Die behandeln die kleinen Patienten dort wie kleine Prinzessinnen und kleine Könige”

Emily, die an Diabetes litt, habe sich in dem Krankenhaus immer sehr wohlgefühlt, betont ihr Vater Kay Schierwagen, als er dem Krankenhaus den symbolischen Scheck überreicht. „Sie hatte immer ihr eigenes Zimmer und das war immer ein Highlight für sie. Die behandeln die kleinen Patienten dort wie kleine Prinzessinnen und kleine Könige“, lobt er. Seine Tochter sei regelmäßig zur Nachkontrolle wegen ihres Diabetes oder wenn die Ärzte sie neu einstellen mussten, in der Klinik gewesen.

Vater
Kay Schierwagen mit seiner Tochter Emily

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Schierwagen hat im vergangenen Jahr die „Emily-Diabetes-Stiftung” gegründet, um den Kampf gegen die Krankheit zu unterstützen. „Nie wieder soll ein Kind an Diabetes sterben. Wir wollen die Leute sensibilisieren“, sagt er. Dabei auch das Krankenhaus zu fördern, das seiner Tochter so geholfen hat, ist ihm eine Herzensangelegenheit. „Die können das Geld gut gebrauchen und die wissen schon, was sie damit machen“, sagt er überzeugt.

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„Die haben gesagt ,Wahnsinn’ und waren überwältigt”

Das Elisabeth-Krankenhaus plant eine Selbsthilfe-Gruppe für Diabetes-Kinder und deren Eltern. Und es wolle den Diabetes-Kindern mehr Sportmöglichkeiten anbieten. „Sie wollen mit den Kindern zum Beispiel auch mal in den Trampolin-Park fahren. Denn Sport ist bei Diabetes sehr wichtig“, so Schierwagen.

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Der Lkw-Fahrer ist nicht der Einzige, der sich über die gute Tat freut. Da war es mir nun eine große Ehre zu spenden. „Die haben gesagt ,Wahnsinn’ und waren überwältigt. Da sind auch viele Tränen geflossen. Auch Frau Dr. Strier hat geweint. Das war sehr emotional für alle dort“, berichtet er.

Die 13-jährige Emily war im Juni 2019 auf einer Studienfahrt nach London gestorben. Zwei Lehrerinnen hatten gegen ihre Sorgfaltspflicht verstoßen, weil sie vor der Reise nicht schriftlich nach Vorerkrankungen der teilnehmenden Schüler gefragt hatten. Hätten sie von der Diabetes-Erkrankung des Mädchens gewusst, hätte Emilys akute Überzuckerung in London früher erkannt und letztlich ihr Tod verhindert werden können, hieß es im Prozess gegen die Frauen. Sie wurden zu Geldstrafen verurteilt, das Urteil ist nach der Ablehnung der Revision seit wenigen Wochen rechtskräftig.