„Damit die Erinnerung an sie weiter leuchtet“ Rätsel um Linas Tod noch immer ungelöst! Dorf marschiert schweigend für ermordete 15-Jährige

Sie laufen dorthin, wo Linas Entführer zuschlug!
Fast zwei Jahre ist es her, dass Lina auf dem Weg zum Bahnhof plötzlich spurlos verschwand. Das Mädchen wollte damals in Saint Blaise La Roche den Zug nehmen, um zu seinem Freund nach Straßburg zu fahren. Doch am Bahnhof kam die Jugendliche nie an. Fast ein Jahr nachdem Linas Leiche gefunden wurde, sind noch viele Fragen ungeklärt. In ihrem Heimatdorf wollen Hunderte Menschen darum heute schweigend zu der Stelle laufen, an der Lina am 23. September 2023 verschwand.

Linas Mutter will mit Schweigemarsch an tote Tochter erinnern
„Dieser Marsch findet statt, da die Ermittlungen zum Mord an dem Teenager, dessen Leiche im Oktober 2024 in Nièvre gefunden wurde, noch immer nicht abgeschlossen sind“, heißt es auf der Facebookseite des Dorfes. Organisiert wird die Aktion von Linas Mutter Fanny Groll und dem von ihr gegründeten Verein „Les bonnes étoiles de Lina“ (deutsch: Linas Glückssterne).
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„Dies ist ein Marsch im Gedenken an Lina, für die Freiheit, die alle jungen Mädchen haben sollten, damit sie auf der Straße gehen können, wohin sie wollen, frei sein können, ohne um ihr Leben fürchten zu müssen“, erklärt Fanny Groll der französischen Zeitung Midi Libre.
Viele Fragen im Mordfall Lina noch immer ungeklärt
Sie weiß immer noch nicht genau, was ihrer Tochter damals zustieß. Denn als die Polizei im Sommer 2024 in Baden-Württemberg ein gestohlenes Auto sicherstellt, begeht der Mann, der es gefahren haben soll, kurz darauf Suizid. Bei dem Mann handelt es sich um den 43 Jahre alten Samuel G. Die Polizei geht davon aus, dass er Lina entführt und getötet hat. In dem Auto finden sie DNA und die Handtasche des Mädchens.
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Im Oktober 2024 wird dann auch die Leiche der getöteten 15-Jährigen gefunden – hunderte Kilometer von ihrem Heimatort entfernt. Monate später laufen die Ermittlungen in dem Fall immer noch, obwohl der Hauptverdächtige gar nicht mehr am Leben ist. Mit seinem Suizid hat er dafür gesorgt, dass der Fall juristisch nie mehr aufgearbeitet werden kann. Auch ein Geständnis oder einen Abschiedsbrief mit klaren Antworten gibt es nicht.
Linas Angehörige werden mit der Ungewissheit leben müssen
Mathieu Airoldi, der Anwalt von Linas Mutter, erklärt im Interview mit dem Sender BFMTV, dass es eigentlich keine Grauzonen in dem Fall mehr geben dürfte. Er geht davon aus, dass die Ermittlungen sich so lange hinziehen, weil die Polizei auf so viele Gutachten von Experten angewiesen sei. Neue Erkenntnisse seien ihm nicht mitgeteilt worden. Doch auch wenn alle Indizien ausgewertet und alle Gutachten geschrieben sind: Die Frage nach dem Warum wird wohl für immer ungeklärt bleiben. Die Antwort darauf hat Samuel G. mit ins Grab genommen.
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Der Tod von Lina habe das ganze Tal im Elsass für immer verändert, meint der örtliche Bestatter in einem Facebook-Post. „Damit die Erinnerung an sie weiter leuchtet und für die Freiheit aller, sich sicher zu bewegen, wird heute ein Trauermarsch zum Gedenken an Lina organisiert“, kündigt auch der Bestatter an. Familie, Freunde und Dorfbewohner wollen von einem Teich im Dorf in Richtung Bahnhof laufen. Bis zu der Straße, von der Lina damals entführt wurde.
Verwendete Quellen: Facebook, BFMTV, Midi Libre