Tauchjacht sinkt im Roten Meer vor Ägypten
Überlebt in einer Luftblase! Belgisches Paar schildert Sea-Story-Horror
„Wir verstehen nicht, wie wir in dieser Luftblase gelandet sind.“
Christophe und Lucianna aus Belgien finden sich nach dem Schiffsunglück eingeschlossen im Rumpf der Sea Story wieder. Über 30 Stunden überleben sie in einer Luftblase im Innern des Schiffes. Nahezu unmöglich, meint ein Experte. Das Paar ist einfach nur heilfroh, noch am Leben zu sein. Wie es die furchtbaren Stunden erlebt hat.
Ägypten: Belgisches Paar wird von Wassermassen überrascht

Als es auf dem Roten Meer zur Katastrophe kommt, sind Christophe und Lucianna unter Deck. Überraschend wird ihr Schiff von einer Welle getroffen und kentert innerhalb von Minuten. „Das Wasser kam von allen Seiten herein. Wir konnten es filmen. Wir befanden uns im Rumpf des Schiffes. Ich denke, unsere Schwimmwesten haben uns dorthin gebracht. Unter Wasser konnten wir überhaupt nichts sehen“, schildert das Paar den bangen Moment.
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Dass sie unfassbares Glück haben, zeigt sich nach ihrer Rettung. Mehr als 30 Stunden harren sie in ihrer Kabine im Schiffsrumpf aus und überleben dank einer Sauerstoffblase, die offenbar groß genug ist, dass sie ihnen beiden genug Luft zum Atmen schenkt. „Wir verstehen nicht, wie wir in dieser Luftblase gelandet sind“, erzählt Christophe dem belgischen TV-Sender VRT NWS.
„Je nach Lage des gesunkenen Schiffes auf dem Meeresgrund kann eine Luftblase entstehen, in der man atmen kann – solange, bis der Sauerstoff verbraucht ist“, erklärt U-Boot-Pilot Philippe Epelbaum VRT NWS. Er betont aber auch: „Wie lange man in einer solchen Blase überlebt, hängt von ihrer Größe, der Anzahl der Menschen und deren Stresslevel ab. Sogar vier Stunden zu überleben, ist enormes Glück – über 30 Stunden, wie es den belgischen Überlebenden gelang, ist ein zweites Leben.“
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Haben „unser ganzes Leben auf diesem Boot verloren”
Christophe und Lucianna sind nach ihrer Rettung inzwischen an Land angekommen und erholen sich von ihrem Martyrium unter Deck: „Wir haben seit drei Tagen kaum geschlafen. Wir sind sehr müde. Ja, wir werden in den kommenden Wochen sicherlich Hilfe brauchen“, geben sie an. Verständlich, dass sie nun erstmal den Schock verarbeiten und zu neuen Kräften kommen müssen. „Abgesehen von dem Telefon, mit dem ich gerade spreche, haben wir unser ganzes Leben auf diesem Boot verloren. Wir sind am Leben, das ist das Wichtigste, aber alles Materielle ist weg“, so das Paar. Doch sie sind froh, dass sie sich noch haben.
Von insgesamt 44 Menschen an Bord wurden bisher 33 gerettet und sechs Menschen tot geborgen, darunter zwei deutsche Staatsangehörige. Fünf gelten damit noch als vermisst. (xes)