Sie überlebten in einer Luftblase im Schiff
Endlich an Land! Überlebender des Ägypten-Dramas dankt seinen Rettern

„Ich weiß das wirklich zu schätzen!”
Zwei Tage nach dem Bootsunglück in Ägypten ist ein Mann aus der Schweiz gerettet worden. „Es ist sehr schön, wieder hier zu sein, sehr schön”, sagt Senior, dessen Name nicht bekannt ist, nach seiner Ankunft im Hafen. Sieben Menschen werden noch immer vermisst. Rettungskräfte finden erneut auch wieder Leichen.
Ägypten: Seestreitkräfte retten fünf Menschen und bergen vier Leichen
Nach dem Bootsunglück im Roten Meer haben Einsatzkräfte am Dienstag (26. November) weitere Überlebende gefunden. Die ägyptische Marine habe unter anderem einen Urlauber aus der Schweiz gerettet, teilt der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi mit. Sichtlich erleichtert gibt der Mann ein kurzes Interview bei seiner Ankunft im Hafen und lobt die gute Behandlung, die er nach seiner Rettung erfahren hat.

„Der Empfang auf dem Rettungsboot mit einer warmen Dusche, das Abendessen danach und die ganze Fürsorge, die sie uns entgegenbrachten, weil wir vor Kälte zitterten und sie uns aufwärmten“, hätten ihn schlicht überwältigt, sagt er der Nachrichtenagentur APTN. Unter den Geretteten seien ein weiterer Belgier, ein Ägypter, ein Schweizer und ein finnischer Staatsbürger, heißt es. Wie aus Regierungskreisen verlautet wird, sind die fünf Überlebenden und die Leichen in einem nicht gefluteten Raum im Inneren des Bootes entdeckt worden, schreibt die britische Zeitung The Sun.
Lese-Tipp: Überlebender schildert – „Ich hörte Schreie aus den Kabinen, aber viele konnten nicht raus”
Sieben Menschen werden aktuell noch vermisst. Die Chancen, sie nach der inzwischen zweitägigen Suche noch lebend zu finden, sinken. Der Mensch kann mehrere Tage ohne Trinkwasser überleben. Ein Herzstillstand im offenen Meer ist aber auch wegen schwerer Unterkühlung möglich und das auch bei wärmeren Wassertemperaturen um 20 Grad Celsius.
Im Video: Rettungsteam findet drei Leichen im Roten Meer
Bisher 33 von 44 Menschen gerettet
Nach dem Notruf am frühen Montagmorgen (25. November) seien bisher 33 von insgesamt 44 Menschen an Bord gerettet und zudem vier Leichen geborgen worden. Die Leichen müssten nun offiziell identifiziert werden, zu ihrer Nationalität machte Hanafi keine Angaben. Drei Deutsche werden noch immer vermisst, so das Auswärtige Amt am Dienstag.
An Bord befanden sich 13 Ägypter, einschließlich der Besatzungsmitglieder, und 31 ausländische Staatsangehörige aus den Vereinigten Staaten, Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Polen, Belgien, der Schweiz, Finnland, China, der Slowakei, Spanien und Irland.

Sea Story soll keine technischen Probleme gehabt haben
Die Motorjacht Sea Story, die Touristen zu Tauchplätzen im Roten Meer brachte, verließ am Sonntag (24. November) Port Ghalib und sollte eigentlich fünf Tage später in Hurghada wieder anlegen. Am Montagmorgen setzte die Besatzung einen Notruf ab. Hanafi zufolge geriet das mehrstöckige Boot in raue See, wurde von einer großen Welle erfasst und sank schließlich innerhalb von wenigen Minuten. Technische Mängel habe es nicht gehabt. Einige Passagiere hätten es nicht rechtzeitig aus ihren Kabinen nach draußen geschafft.
Lese-Tipp: Deutsche unter den Vermissten – Suche geht weiter
Alle Geretteten sind jetzt in einem Hotel im Küstenort Marsa Alam untergekommen. Man arbeite mithilfe der verschiedenen Botschaften daran, ihnen Unterlagen für die Heimreise zu besorgen, so der Gouverneur. (xes, mit dpa)