Überlebende schildern Bootsdrama von Ägypten
„Ich hörte Schreie aus den Kabinen, aber viele konnten nicht raus”

Sie sind dem Tod knapp entkommen.
28 Menschen konnten nach dem Bootsunglück von Ägypten in Sicherheit gebracht werden. Dem Portal www.almasryalyoum.com schildern Überlebende die dramatische Rettung aus dem Roten Meer.
Welle traf die Sea Story plötzlich und heftig
„Die Welle war ungewöhnlich groß”, erinnert sich ein Mitglied der Sea-Story-Crew. „So etwas hatten wir noch nie gesehen. Sie traf das Boot plötzlich und erschütterte es stark, dann kenterte es.” Nach dem Einschlag der Welle seien nur fünf bis sieben Minuten vergangen, bis die Sea Story kenterte, berichten Überlebende. Passagieren und Besatzung blieb kaum Zeit, zu reagieren.
„Ich habe versucht, mich an etwas festzuhalten”, erzählt ein Passagier, der professioneller Taucher ist. Aber das Boot sei sehr schnell gekentert „Ich hörte Schreie aus den Kabinen, aber viele konnten nicht raus, weil die Türen geschlossen waren und Wasser eingedrungen war.”
Ein britischer Tourist, der ebenfalls überlebte, erklärt: „Es war dunkel, und wir waren komplett im Wasser.” Er habe versucht, zu schwimmen, sei aber gegen die starke Strömung nicht angekommen. „Meine Schwimmweste hat mich gerettet. Sie hielt mich über Wasser, bis die Rettungskräfte kamen.”
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Drei Leichen nach Bootsunglück in Ägypten geborgen
Die Motorjacht, die vor allem Taucher zu Exkursionen im Roten Meer befördert, war am frühen Montagmorgen vor der ägyptischen Küste gesunken. Am Dienstag meldeten die Behörden, Retter hätten aus dem Wasser drei Leichen geborgen. Von ursprünglich 44 Passagieren und Besatzungsmitgliedern werden aktuell noch 13 vermisst. Unter den Vermissten befänden sich drei Deutsche, teilte das Auswärtige Amt mit. Drei deutsche Staatsangehörige seien gerettet worden.
Einige der Überlebenden seien von einem weiteren Touristenboot aufgenommen worden, erklärte der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi. „Allen geretteten Passagieren geht es gut”, sagte er seiner Mitteilung zufolge. Sie seien in einem Hotel im Küstenort Marsa Alam untergekommen. Man arbeite mit Hilfe der verschiedenen Botschaften daran, den Geretteten Unterlagen für die Heimreise zu besorgen. (bst)