Achtung, der Tag wird seeeeehr kurzWintersonnenwende am 21. Dezember! Mit welchen Ritualen ihr jetzt neu durchstarten könnt

Eine Frau macht einen Winterspaziergang im Schnee.
Seit Jahrtausenden wird die Wintersonnenwende gefeiert. Wir erklären, was es mit dem kürzesten Tag des Jahres auf sich hat – und wie ihr ihn euch zu Nutze macht.
iStock: Maksym Belchenko
von Vera Dünnwald

Die Wintersonnenwende steht bevor!
Und damit auch der kürzeste Tag, mit der längsten Nacht des Jahres. Am 21. Dezember 2024 ist es diesmal so weit. Was bedeutet das genau? Und wie profitieren wir davon? Wie wir jetzt Licht in die Dunkelheit bringen, erfahrt ihr hier!

Wie kommt es eigentlich zur Wintersonnenwende?

Seit der Grundschule wissen wir: Die Erde ist eine Kugel, unterteilt in eine Nord- und eine Südhalbkugel. Innerhalb eines Jahres kreist die Erde um die Sonne. Die Neigung der Erdrotationsachse spielt dabei eine wichtige Rolle, denn: Einmal neigt sich die Erde zur Sonne hin (und wir haben Jahreszeiten wie Frühling und Sommer) und einmal neigt sie sich von der Sonne weg. Die Folge sind kürzere Tage im Herbst und Winter, es wird kalt und früher dunkel.

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Bei uns auf der Nordhalbkugel findet die Wintersonnenwende immer am 21. oder 22. Dezember statt. 2024 fällt sie auf Samstag, den 21. Dezember. Je nördlicher man dabei ist, desto weiter entfernt ist man von der Sonne – daher der kurze Tag und die viele Dunkelheit. In Hamburg zum Beispiel hört der Tag bereits nach sieben Stunden und ca. 26 Minuten schon wieder auf, in Bayern ist er ein kleines bisschen länger, da südlicher gelegen.

Das Gute ist: Die Wintersonnenwende fungiert als Wendepunkt. Denn danach wird es langsam aber sicher wieder länger hell, was schon unsere Vorfahren vor Jahrtausenden als Wiedergeburt oder Rückkehr des Lichts gefeiert haben.

Der Tag mit der längsten Nacht des Jahres lädt ein zu (Selbst-)Reflexion und verlangt von uns mehr Ruhe. Die Wintersonnenwende erinnert uns daran: „Auf die Dunkelheit folgt das Licht.”

Sie markiert zeitgleich den astronomischen Winteranfang. Außerdem tritt die Sonne an dem Tag in das Tierkreiszeichen Steinbock ein.

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Seit wann gibt es Rituale und Mythen rund um die Wintersonnenwende?

Forscher sind sich sicher: Die Sommer- und Wintersonnenwende war schon vor Jahrtausenden wichtig im Leben der Menschen. Das berühmte Bauwerk und britische Wahrzeichen, die Steine von Stonehenge, liefern einen Hinweis dafür. Denn sie sind genau auf den Stand der Sonne der Sommer- und Wintersonnenwende ausgerichtet. Experten nehmen an, dass die beiden besonderen und spirituellen Tage hier vor Tausenden von Jahren zelebriert wurden.

Das ist wenig überraschend, denn unsere Vorfahren richteten ihr Alltagsleben häufig nach der Natur aus, wie zum Beispiel auch nach dem Vollmond, der jeden Monat eine andere besondere Bedeutung hat.

Trotzdem: Auch wenn die genauen Ursprünge nicht eindeutig belegbar sind, geht man davon aus, dass die Germanen und andere nordeuropäische, heidnische Völker die Wintersonnenwende – beziehungsweise viel mehr als Raunächte oder das Julfest – feierten. Eine mystische Zeit mit Kerzenritualen, deren schriftliche Zeugnisse in Form von Runenzeichen historisch belegbar sind.

Das Julfest war vor der Christianisierung quasi symbolisch gesehen wie das Weihnachtsfest, wie wir es heute kennen. Nur ohne das Zelebrieren der Geburt Jesu. Man kann sich das Julfest also eher wie ein Winterfest vorstellen. Gutes Essen und das Beschenken seiner Liebsten spielten als Brauch auch schon damals eine zentrale Rolle.

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Eine Frau hält beim Winterspaziergang ihre Hände in die Luft und formt sie zu einem Herz. Im Hintergrund ist der Sonnenuntergang, die Landschaft ist voller Schnee.
Wintersonnenwende, Julfest, Weihnachten: Im Winter können wir uns mit der Natur verbinden und zur Ruhe kommen.
iStock: zsv3207

Ein Ritual des Julfests, und somit in gewisser Weise der Wintersonnenwende, war das Anzünden eines großen Holzscheits. Dieser symbolisiert das wiederkehrende Licht, aber auch die Wärme. Zweige – oder auch direkt der (Weihnachts-)Baum – wurden geschmückt, um einen Einklang mit der Natur zu schaffen und um zu zeigen, dass das Leben selbst in der tiefsten Dunkelheit andauert.

In der Dunkelheit sitzend konnte man zudem ohnehin nicht wahnsinnig viel unternehmen, sodass es vermehrt um das Beschäftigen mit dem eigenen Selbst, das Loslassen und die innere Ruhe ging. Vermutlich haben sich unsere Vorfahren während dieser Zeit zum ersten Mal intensiver mit dem Thema Besinnlichkeit auseinandergesetzt. Dinge, die wir von ihnen übernommen haben und auch heute noch, an Weihnachten, zelebrieren.

Und auch wenn es einigen vor einem so dunklen Tag graut: Es gibt einige Rituale, mit denen wir den kurzen Tag des 21. Dezembers vollends auskosten – und uns die Energie der Wintersonnenwende zu Nutze machen können.

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Ruhe, Licht und Natur: Auf diese Dinge kommt es während der Wintersonnenwende an

  • Lasst das Licht in euer Zuhause! Zündet euren Kamin oder Kerzen an. Auch gemütliche, kleinere Lampen oder Lichterketten versorgen euch mit ausreichend Licht in der Dunkelheit.

  • Verabschiedet euch gebührend vom alten Jahr! Schreibt auf, womit ihr noch nicht ganz abgeschlossen habt, was ihr unbedingt noch erledigen und loslassen wollt – und verbrennt es anschließend. Denn: Auch wenn es mitunter schmerzhaft ist, sollten alte Probleme, Konflikte und Co. jetzt gelöst werden.

  • Verbindet euch mit der Natur! Macht entspannte Spaziergänge an der frischen Luft oder holt euch Immergrün (zum Beispiel Misteln oder Fichten- oder Tannenzweige) ins Haus und schmückt diese.

  • Gönnt euch Ruhe! Vor dem ganzen Trubel der Weihnachtstage tut es uns gut, einmal innezuhalten und zu entspannen. Und mal ehrlich: Wenn es um ca. 16 Uhr schon dunkel wird, will man sowieso nicht mehr großartig das Haus verlassen, oder? Eine gute Aktivität ist es, aufzuschreiben, was man 2025 alles erreichen will, was man sich wünscht oder worauf man sich ganz besonders freut.

  • Trinkt Tee! Was lässt uns so richtig herunterfahren und entspannen? Richtig, mit einer leckeren Tasse Tee eingemummelt in einer Kuscheldecke auf dem Sofa zu sitzen. Haltet inne und genießt die kommende Zeit.

Ansonsten gilt: Nutzt die Zeit für euer persönliches Wachstum und seid dankbar für das, was ihr habt.