Lascher Geschmack und SpritzgiftrückständeVon diesem Rotkohl rät Öko-Test ab

Blaukraut bleibt Blaukraut ...
Oder eben auch Rotkohl, denn es handelt sich um ein und dasselbe Gemüse! Und das hat gerade Hochsaison. Öko-Test hat sich 20 Fertigprodukte angeschaut und verrät, welche sich für die Weihnachtstafel eignen und welche lieber im Regal stehenbleiben sollten.

Vitamine zu Weihnachten

Egal ob als klassische Beilage fürs Weihnachtsessen oder auch nur so: Rotkohl ist ein Kracher. Regional, saisonal, gesund und optisch ansprechend – also das perfekte Gemüse für diese Jahreszeit, findet Öko-Test. Denn neben viel Vitamin C und K enthält Rotkohl auch B-Vitamine wie Niacin, Folsäure und Biotin sowie Vitamin E. Zudem stecken Mineralstoffe wie Eisen, Calcium, Kalium, Magnesium, Chlorid und Schwefel in den blauvioletten Köpfen.

Wer nicht selber kochen will, kann zum Fertigprodukt greifen. Öko-Test hat 20-mal Rotkohl im Glas oder im Standbeutel, darunter sechs Bio-Marken, untersucht. Dabei fiel die Wahl auf Apfel-Rotkohl oder Produkte, die Apfelbestandteile als Zutat aufführen. Umgerechnet auf 500 Gramm wurden in (Bio-)Supermärkten und Discountern zwischen 51 Cent und 1,61 Euro dafür fällig.

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So wurde im Labor getestet

Alle Produkte wurden professionell verkostet. Verschiedene Labore unterzogen den Rotkohl außerdem einem Pestizidscreening und einer Analyse auf Blei, Cadmium und Aluminium. Letztere ergab keine abwertungsrelevanten Gehalte. Unauffällig war auch die Analyse auf das Schimmelpilzgift Patulin.

Ebenfalls im Testportfolio: Nitrat und die Industriechemikalie Bisphenol A – die gemessenen Gehalte für eine Portion lagen aber jeweils deutlich unterhalb der von der Europäischen Chemikalienagentur EFSA tolerierten täglichen Aufnahmemenge. Weiterhin wurde der Gesamtzuckergehalt der Rotkohlkonserven bestimmt und anhand dessen die auf der Verpackung deklarierten Werte überprüft.

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Nur das Beste zum Feste!

Das Ergebnis: Alle sechs Bio-Marken bekamen das Ergebnis „Sehr gut” bescheinigt. Darunter der Dennree Rotkohl, Bioland für 1,02 Euro und der Edeka Bio Delikatess Apfelrotkohl für 1,10 Euro – beide gibt’s im Glas. Bei den konventionellen Produkten konnten unter anderem der Ja! Delikatess Apfel-Rotkohl von Rewe für 88 Cent, ebenfalls im Glas, mit „Gut” überzeugen.

Zwei Marken wurden hingegen mit „Mangelhaft” beziehungsweise „Ungenügend” abserviert. Im K-Classic Delikatess Apfelrotkohl von Kaufland und beim Testverlierer Hainich Apfel-Rotkohl sowie in sechs weiteren Rotkohlkonserven hatte das Labor Rückstände von Spritzgiften gefunden, darunter Abbauprodukte der Substanzen Captan und Spirotetramat. Captan ist vermutlich krebserregend, und Spirotetramat steht im Verdacht, die Fortpflanzungsfähigkeit des Menschen zu beeinträchtigen.

Der Kaufland-Kohl roch außerdem im Sensorik-Test „aromaarm” und schmeckte laut Öko-Test nicht sauer genug, während das Produkt von Hainich mit „unabgestimmter Würze“ auffiel und „kaum süß-säuerlich“ schmeckte.

Alle Ergebnisse könnt ihr auf ökotest.de nachlesen. (xwi/rka)