Vor 18 Jahren standen sie sich das erste Mal gegenüber
Er rettete Alejandro als Baby das Leben – jetzt begleitet Jens ihn bei diesem besonderen Schritt

Vor 18 Jahren beginnt diese besondere Freundschaft!
Damals spendet Jens Pinto Christmann aus Mainz Stammzellen und rettet so einem kleinen Kind aus den USA das Leben. Inzwischen ist besagtes Kind erwachsen geworden und hat seinen Highschool-Abschluss in der Tasche. Ein besonderes Event, das auch Christmann nicht verpassen möchte!
2007 spendet Jens Pinto Christmann Stammzellen – und rettet kleinem Jungen aus New Mexiko (USA) das Leben
Jens Pinto Christmann ist ein echter Lebensretter! Der heute 38-Jährige spendet damals dem kleinen Alejandro Baca Junior aus New Mexiko (USA) Stammzellen.
Dieser erhält mit gerade mal vier Monaten die Diagnose Wiskott-Aldrich-Syndrom. Dabei handelt es sich um einen genetischen Defekt, eine Stammzellspende ist seine einzige Chance, zu überleben. Beim internationalen Suchlauf findet sich ein Treffer in der DKMS-Datenbank: Jens Christmann, 20 Jahre alt, damals aus Ingelheim am Rhein. Mit 17 Jahren hat sich dieser bei einer Aktion in der Berufsschule bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei registrieren lassen. Zum Glück!
2007 werden ihm Stammzellen aus dem Beckenknochen entnommen, ein Gefühl, das Christmann als „ein bisschen unangenehm” bezeichnet. Doch er weiß, wofür er es tut. So erinnert er sich: „Als ich hörte, dass der Empfänger ein kleiner Junge war – das war spektakulär. Ich habe mich so gefreut, dass ich einem Kind eine zweite Chance geben darf. Obwohl es ja letzten Endes egal ist, an wen die Stammzellen gehen. Hauptsache, es klappt.”
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„Werde als Familienmitglied betrachtet” – Stammzellspender besucht seinen Stammzellempfänger

Acht Jahre später, im Jahr 2015, begegnen sich die beiden zum ersten Mal, denn: Christmann, damals 28 Jahre alt, überrascht Alejandro (8) während einer Dienstreise in die USA in der Schule. Plötzlich stehen sie sich gegenüber – ein Treffen, das von Alejandros Mutter und seinen Tanten heimlich eingefädelt wurde. Ein unbeschreiblicher Moment! Und es gab eine große Party zu Christmanns Ehren.
Drei Jahre später sieht er seinen genetischen Zwilling wieder. Alejandro ist plötzlich ein Teenager, hat einen ordentlichen Schuss in die Höhe gemacht. Auch der 12-Jährige freut sich über das Wiedersehen: „Bei den Bacas werde ich als Familienmitglied betrachtet.” Das sei sehr schön, so Christmann.
Beim Abschied sagt die Mutter des Jungen, so heißt es auf der DKMS-Webseite: „Zu seinem Highschool-Abschluss musst du wiederkommen.” Das lässt sich Christmann nicht zweimal sagen! Er besucht den „kleinen” Alejandro und seine Familie im letzten Jahr erneut.
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Der DKMS sei Dank! Ein Glückstreffer verändert Alejandro Baca Juniors Leben

Nun sollte es endlich so weit sein! Aus dem kleinen Alejandro ist ein junger Mann geworden, für den nun, mit dem Highschool-Abschluss im Gepäck, der Ernst des Lebens beginnt. Ein Meilenstein, den es ohne Stammzellspender Christmann so nicht gegeben hätte. „Es bleibt ein absolut cooles Gefühl, Alejandro zu treffen und zu sehen, was dieser kleine Eingriff bei mir, für den ich nicht viel tun musste, in seinem Leben bewirkt hat.”
Mit dem Zeugnis in der Hand und dem Absolventenhut auf dem Kopf posieren Stammzellspender und Stammzellempfänger gemeinsam für ein Foto. Ein Foto, das einen Moment festhält, der beiden wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird: „Ich freue mich so sehr, dass Alejandro nun die Schule abgeschlossen hat. [...] Neben ihm zu stehen, das war so ein schönes Gefühl. Eine echte Glücksgefühle-Explosion!”
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Besonders witzig: Alejandro ist inzwischen größer als sein Lebensretter. Und er schmiedet auch schon fleißig Zukunftspläne: An einem College in New Mexiko will er Automobiltechnik studieren, da er in seiner Freizeit leidenschaftlich gerne an Autos herumschraubt.
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Wann es das nächste Wiedersehen zwischen beiden gibt, steht noch nicht fest. Den beiden – und eigentlich der gesamten Familie – bleibt vor allem ein Gefühl: das Glück. Dass ein Treffer in einer Datenbank auf der anderen Seite der Erde so viel bewirken konnte. Das Glück, dass man nicht nur einen Stammzellspender und Lebensretter, sondern eine zweite Familie gefunden hat!