Hauptverdächtiger im Fall Maddie wegen Vergewaltigung angeklagt
Christian B. kommt im Rollstuhl zu Gerichtstermin

Alles nur Taktik?
Möchte Christian B. mit diesem Auftritt Mitleid erzeugen oder geht es dem Maddie Verdächtigen tatsächlich schlecht? Am Freitag muss der mutmaßliche Entführer in einem Rollstuhl zur Anklagebank gefahren werden. Die Vorwürfe gegen ihn lauten: drei Vergewaltigungen und zwei Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern.
Christian B. ist an den Füßen gefesselt
Der Rollstuhl ist nicht das einzig Ungewöhnliche an seinem Auftritt. Christian B. trägt Handschellen, seine Knöchel stecken in Fußfesseln und über seinem Jackett ist zusätzlich ein Bauchgurt geschnallt. Eine Sicherheitsmaßnahme? Das bestätigt die Gerichtssprecherin des Braunschweiger Landgerichts nicht. Und auch während des einstündigen Prozesses geht die Richterin nicht auf sein merkwürdiges Auftreten ein. Nur zum Schluss wünscht sie allgemein gute Besserung. Doch die Genesungswünsche sind wohl eher an eine erkrankte Schöffin gerichtet als an den im Rollstuhl sitzendenden Angeklagten.
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Er habe über Schmerzen geklagt
Sein Anwalt verrät: Christian B. habe über Fußschmerzen geklagt und sei daraufhin behandelt worden. Mehr ist über den Gesundheitszustand des mutmaßlichen Entführers von Maddie McCann bisher nicht bekannt.
Christian B. gilt als Hauptverdächtiger im Fall der verschwundenen dreijährigen Madeleine McCann, die 2007 in Portugal aus einer Ferienanlage entführt worden sein soll. Doch vor dem Braunschweiger Landgericht steht er seit Februar wegen fünf anderer Sexualstraftaten. Er soll sich unter anderem an Kindern vergangen haben. Am Freitag geht es im Prozess allerdings nicht weiter voran. In den kommenden Tagen soll es jedoch eine Entscheidung des Gerichts zum Haftbefehl gegen den bereits vorbestraften Sexualstraftäter geben. Vielleicht braucht Christian B. bei der Urteilsverkündung ja dann doch wieder seinen Rollstuhl (ise/dpa).