Während Rettungsaktion rief ein anderer Schwimmer um HilfeWieder ein Toter! Mann (20) stirbt nach Unfall im Ostseebad Timmendorfer Strand

dpatopbilder - 10.06.2023, Schleswig-Holstein, Timmendorfer Strand: Bei Sonnenschein und starkem Wellengang ist der Ostseestrand von Timmendorfer Strand gut besucht. Foto: Markus Scholz/dpa - ACHTUNG: Verwendung nur im vollen Format +++ dpa-Bildfunk +++
Das Ostseebad Timmendorfer Strand.
dpa, Markus Scholz

Tragischer Badeunfall!
Schon wieder starb ein Mensch durch einen Unfall in einem öffentlichen Gewässer. Diesmal ist es ein 20-jähriger Mann aus Ratekau im Kreis Ostholstein, der am Montag (12.06) im Ostseebad Timmendorfer Strand ums Leben kam.

Unterschätzte Strömung wird zur tödlichen Gefahr

Die sommerlichen Temperaturen locken zurzeit viele Menschen an öffentliche Gewässer. Immer wieder kommt es dabei zu tragischen Badeunfällen mit Toten. So auch am Montag (12.6.) im Ostseebad Timmendorfer Strand. Gegen 17 Uhr hörten Badegäste einen Mann um Hilfe schreien. Sofort rannten sie zu ihm und zogen ihn aus dem Wasser. Rettungskräfte reanimierten den 23-jährigen Lübecker. Anschließend kam er in ein nahe gelegenes Krankenhaus.

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Doch schon während der Rettungsaktion sahen die Helfer einen weiteren Mann, der gerade um sein Leben kämpften. Den 20-Jährigen aus Ratekau. Er war mit zwei Freunden im Wasser, als die Strömung sie wegriss. Die beiden konnten sich gerade noch so ans sichere Ufer retten, während der dritte im Bunde unter die Wasseroberfläche geriet und nicht mehr auftauchte. Feuerwehr und DLRG versuchten, den Mann zu finden. Mithilfe einer Drohne konnten sie den Ratekauer nach 20 Minuten aus dem Wasser ziehen. Während die Rettungskräfte versuchten, den Mann zu reanimieren, wurde er in eine Lübecker Klinik geflogen. Dort verstarb er kurz nach 1 Uhr. Ein tragisches Unglück, das leider keine Seltenheit ist.

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Vorsicht beim Baden in öffentlichen Gewässern

Dieses Badeunglück ist leider kein Einzelfall: Erst einen Tag vorher (11.6.) kam es am Timmendorfer Strand am selben Abschnitt zu einem Großeinsatz. Sieben Menschen mussten aus dem Wasser gerettet werden. Der Grund dafür sind die oft unterschätzen Gefahren. Ganz weit oben sind da die Strömung, die Sonneneinstrahlung und die Überschätzung der eignen Fähigkeiten.

So auch bei dem tödlichen Badeunglück am Montag. Zum Zeitpunkt des Unfalls war die gelbe Fahne gehisst. Diese bedeutet, dass Strömungen herrschen. Schwimmen und Baden ist dann nur für geübte Personen empfohlen. Da der Wind auffrischte und die Strömungen zunahmen, wurde umgehend die rote Flagge gehisst, also ein Badeverbot erteilt. Ein erfahrener Schwimmer hätte diesen Umschwung wahrscheinlich vorhergesehen. Nicht so aber der 20-Jährige und seine Freunde. Ihm kostete die falsche Einschätzung der Situation sein Leben.(she)

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