Wir erklären, was hinter der Italo-Diät steckt

Mamma mia! Ryan (34) isst ausschließlich Pizza und nimmt vier Kilo ab

Personal Trainer Ryan Mercer
Der Personal Trainer Ryan Mercer (34) hat sich 30 Tage lang morgens, mittags und abends von Pizza ernährt - und dennoch satte 7,7 Pfund abgenommen.
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von Nora Rieder

Auf diese Diät haben wir wohl alle gewartet: Ryan Mercer (34) ernährte sich einen Monat lang nur von Pizza und verlor dadurch knapp vier Kilogramm Körpergewicht. Wie ihm die Gewichtsreduktion gelungen ist und wie auch Sie mit Cheeseburger und Schokolade Gewicht verlieren können – hier erfahren Sie es!

"Ich aß zwei Pita-Pizzen und eine größere Pizza aus Teig pro Tag"

Normalerweise ernährt sich der Personal Trainer abwechslungsreich, achtet auf eine ausreichende Eiweißzufuhr und isst sieben bis zehn Portionen Obst und Gemüse pro Tag. Für seine persönliche Challenge aber ernährte sich Ryan Mercer 30 Tage lang von nichts anderem als Pizza – morgens, mittags und abends. "Ich aß zwei Pita-Pizzen und eine größere Pizza aus Teig pro Tag, das entspricht etwa 10 Stücken pro Tag“, so der 34-Jährige in der britischen Tageszeitung „Daily Mirror“. Zusätzlich habe er noch Platz für weitere Snacks gelassen.

Die Herausforderung dabei: Mit dieser einen Speise wollte er seinem Körper die gleiche Menge an Nährstoffen und Energie zuführen wie zuvor:

  • je 1.800 bis 2.100 Kilokalorien an Wochentagen
  • je 2.500-2.700 Kilokalorien am Samstag und Sonntag
  • täglich 140-160 Gramm Eiweiß (ein Proteinshake am Tag, der etwa 80 Gramm Eiweiß enthält, war als Hilfe bei der Diät erlaubt)
  • täglich mindestens sieben Portionen Obst oder Gemüse

Während der Pizza-Diät behielt er sein übliches Trainingsprogramm bei.

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"Wir müssen nicht auf unsere Lieblingsspeisen verzichten, um Ergebnisse zu erzielen"

Seine Challenge hatte der 34-jährige Personal Trainer sorgfältig geplant: So bereitete er sämtliche Pizzen selbst zu, während er sein übliches Sportprogramm beibehielt. Seine Mission: “Ich wollte darauf hinweisen, dass es beim Fettabbau nicht nur um Kalorienzufuhr und Kalorienabfuhr geht, sondern auch darum, dass man sich nicht einschränken muss.“ Und weiter: "Wir müssen nicht auf unsere Lieblingsspeisen verzichten, um Ergebnisse zu erzielen, und ich wollte auch mehr Menschen dazu ermutigen, ihr eigenes Essen zuzubereiten.“

Während die meisten Menschen im Zuge einer Diät angesichts des Verzichts auf Burger, Pommes, Cola und Co. unter Hunger und schlechter Laune leiden, hatte der 34-Jährige andere Probleme: "Der schwierigste Teil der gesamten Diät war die Zubereitung. Ich habe alles selbst gekocht“, erzählt er. Doch die Mühe zahlte sich aus: Am Ende des 30-tägigen Selbstversuchs wiegt der Personal Trainer knapp vier Kilogramm weniger als zuvor.

Netter Nebeneffekt: Der Ire gab weniger als zehn Euro pro Tag für sein Essen aus. „Die geschätzten täglichen Kosten beliefen sich dabei auf etwa sechs Pfund (6,77 Euro, Anm. d. Red.) pro Tag für zwei Pita-Pizzen, eine Pizza aus Teig und drei Beilagensalate.“ Zusätzlich habe er noch etwa zwei bis drei Pfund pro Tag für Snacks ausgegeben. Obwohl er sich über seinen Erfolg freut, betont der Sportler, „dass jeder anders und diese Form der Diät nicht für jeden geeignet ist“. Daher empfiehlt er seinen Pizza-Plan nur, wenn er zum eigenen Lebensstil passt. Und der ist in Mercers Fall sehr sportbetont.

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Das macht die Pizza-Diät so erfolgreich

Der Erfolg von Mercers Pizza-Diät hat mehrere Gründe:

Grundsätzlich gilt: Wer abnehmen möchte, muss mehr Kalorien verbrennen, als er aufnimmt. Das gewährleistet der Personal Trainer durch seine Sporteinheiten. Diese pushen nicht nur die Fettverbrennung, sondern vor allem Krafttraining sorgt dafür, dass die Muskelmasse erhalten bleibt und langfristig sogar zunimmt. Dafür sorgt auch die regelmäßige Eiweißzufuhr. Und je höher der Muskelanteil, umso mehr Kalorien verbrennt der Körper – auch dann, wenn wir nichts tun, sondern einfach auf der Couch sitzen.

Wichtig ist außerdem, dass wir die Kalorienzufuhr nicht zu stark drosseln. Nehmen wir weniger als 1.200 Kilokalorien am Tag zu uns, schaltet der Körper in den Energiesparmodus. Das ist evolutionär bedingt und hat unseren Vorfahren dabei geholfen, körpereigene Reserven zu schonen, wenn nur wenig Nahrung verfügbar war. Heute rächt sich die künstlich erzeugte Hungersnot in der Regel mit dem Jo-Jo-Effekt: Essen wir nach einer begrenzten Zeit wieder deutlich mehr oder wie zuvor, nehmen wir zu, da der Körper mit der Stoffwechselumstellung nicht so schnell hinterherkommt. Folglich speichert der Körper alles, was er kriegen kann, und die verlorenen Pfunde sind schnell wieder drauf.

Dadurch, dass der 34-Jährige regelmäßig und nicht zu wenig aß, beugte er nicht nur dem Jo-Jo-Effekt, sondern auch Heißhungerattacken vor. Und am Ende macht es tatsächlich einen großen Unterschied, ob wir Fertigpizza aus dem Tiefkühlregal verputzen oder aber eine Pizza frisch zubereiten. Fertigprodukte enthalten in der Regel viel Salz, gesättigte Fette und Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker oder Konservierungsstoffe. Gleichzeitig liefern sie wenig bis keine Ballaststoffe, Gemüse oder sonstige frische Zutaten.

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Ob wir abnehmen oder nicht, ist abhängig von der Kalorienbilanz

Fazit: Es ist tatsächlich möglich, durch Pizza abzunehmen, letztlich zählt die tägliche Kalorienbilanz. Für unseren Körper ist es erst einmal egal, ob wir unserem Körper Kalorien in Form von Gemüse und Obst oder in Form von Schokolade oder eben Pizza zuführen. Solange wir täglich nicht mehr als durchschnittlich 2.000-2.300 Kilokalorien zu uns nehmen, nehmen wir nicht zu, essen wir weniger, nehmen wir ab. Das erklärt, warum wir tatsächlich auch mit Chips oder Burgern abnehmen können.

Jetzt kommt allerdings das große ABER: Letztlich ist jede einseitige Diät schlecht. Auf lange Sicht und aus gesundheitlichen Gründen zählt also nicht nur die Kalorienmenge, sondern auch, dass wir uns möglichst vielseitig ernähren. Nur so können wir einem Vitamin- und Nährstoffmangel und dadurch bedingten Folgeerkrankungen vorbeugen. Daher gilt: Essen Sie sich satt an Gemüse, Salat und Vollkornprodukten, setzen Sie auf hochwertige Fette wie Raps-, Oliven- und Leinöl oder Nüsse und greifen Sie zu fettarmen Milchprodukte wie Joghurt, Kefir oder Käse. Wenn Sie diese Lebensmittel zur Basis ihrer täglichen Ernährung machen, halten Sie zum einen Ihr Gewicht in Schach und können zum anderen auch mal zu Schoki, Chips oder Eis greifen. Und das ganz ohne schlechtes Gewissen.

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