Militär-Experte ordnet ein: Droht jetzt ein Super GAU?
Welche Gefahr geht von dem Atomkraftwerk in Saporischschja aus?
Das Atomkraftwerk Saporischschja im Südosten der Ukraine steht unter schwerem Beschuss der russischen Armee. Reaktorblöcke sollen vollständig vom Stromnetz getrennt worden und eine Notabschaltung erfolgt sein. Auch wenn die Lage beunruhigend ist, sieht Journalist und Militärexperte Thomas Wiegold keine akute Bedrohung, da es eine Notstromversorgung gibt.
Doch was will Russland mit der Einnahme des Atomkraftwerks bezwecken? „Zum einen ist das Kernkraftwerk auch wichtig für die Stromversorgung der russisch besetzen Gebiete, also ein ganz eindeutiges wirtschaftliches Interesse der russischen Seite.“ Außerdem aber auch noch ein militärisches Interesse, wie Wiegold im RTL/ntv-Interview mit Vivian Bahlmann erklärt: „So ein Atomkraftwerk ist als militärische Festung praktisch uneinnehmbar, weil der Gegner die Gefahr provoziert, dass es eine radioaktive Verseuchung gibt.“
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"Niemand weiß so recht, wie es momentan weiter geht"
Zur Frontlinie sagt Wiegold: „Der Frontverlauf ist sehr unbeweglich geworden in den vergangenen Tagen und Wochen.“ Beide Seiten halten zwar ihre Positionen, aber weder die Russen noch Ukrainer haben Soldaten oder militärisches Gerät, um weiter vorzustoßen.
Zwar bedeutet das auch, dass die Ukraine den russischen Vormarsch gestoppt hat, aber damit wollen sie sich nicht zufrieden geben. Stattdessen verfolgen sie langfristig das Ziel Gebiete, die von Russland erobert wurden, zurückzuerobern, inklusive der annektierten Krim. Doch ob das gelingt, ist in Wiegolds Augen fragwürdig.
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