RTL-Reporterin Kavita Sharma berichtet aus ukrainischer Stadt Bila Zerkwa
Bombeneinschläge nahe Waisenhaus in der Ukraine: Kinder harren seit sieben Tagen im Keller aus
Vor Kurzem haben sie noch im Garten Fußball und Fangen gespielt, aber inzwischen ist die Welt für 34 Waisenkinder in einem Heim im ukrainischen Bila Zerkwa eine andere. Seit sieben Tagen haben sie die Sonne nicht mehr gesehen. Auf engstem Raum harren sie im Keller aus, weil die Einschläge der russischen Bomben immer näher kommen. RTL-Reporterin Kavita Sharma hat sie dort besucht.
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Waisenkinder in der Ukraine: "Sie konnten die Explosionen hören"

Noch nicht mal für die kleinen, bunten Betten ist im Keller genug Platz. Bauklötze und Bücher liegen quer verstreut auf dem Boden. Die Kinder sind noch zu klein, um zu verstehen, warum sie plötzlich nicht mehr nach draußen dürfen. Der kleine Vadim vermisst sein altes Leben. „Wir konnten einfach raus gehen in den Garten. Wir haben unsere Sachen genommen und haben draußen gespielt“, erzählt er RTL-Reporterin Kavita Sharma.
Die Verantwortlichen des Waisenhauses sahen keinen anderen Ausweg, um die Kinder zu schützen. „In dem Heim selbst war es noch schlimmer. Die Kinder konnten Explosionen hören und hatten Angst“, sagt Ärztin Valentyna Romanivna, die die Kleinen hier betreut.
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Bombeneinschlag in ukrainischem Dorf: "Ich habe eine unglaubliche Angst gehabt"

Das Geschoss aus Russland hat in der 200.000-Einwohner-Stadt mehrere Wohnhäuser zerstört. „Das sind ganz normale Häuser, in denen Zivilisten wohnen. Die Leute sagen uns, dass hier nur ein Wunder niemand getötet wurde“, sagt RTL-Reporterin Kavita Sharma.
In den Trümmern traf sie Wladimir Luschenko. Er lebt eigentlich in Deutschland, war aber gerade in der Ukraine bei seinen Eltern zu Besuch. Er schlief mit seinem Bruder in einem Zimmer, als das Haus von einer Explosion erschüttert wurde. „Das ist ein Gefühl, das ich niemandem wünsche. Ich habe so eine unglaubliche Angst gehabt“. Für ihn ist alleine der russische Präsident Putin verantwortlich, dass seine Heimat zerstört wurde. „Es tut mir weh, weil das meine Stadt ist. Hier bin ich geboren. Hier sind meine Nachbarn, meine Freunde. Es tut mir weh“, sagt Luschenko.
Und trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, erzählt er Kavita Sharma, will er jetzt für sein Land kämpfen – „Blut für Blut“. (sbl)
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