Eine tierisch-schöne Vorweihnachtsgeschichte
Alle Augen auf Komet! Warum dieses Rentier-Baby eine kleine Sensation ist
Eine Rentiergeburt im Herbst – so etwas gibt es eigentlich nicht. Weder in Finnland, in Schweden, in Norwegen oder in Kanada. Normalerweise bringen Rentiere ihre Jungen im Frühjahr zur Welt, Mai und Juni sind die typischen Geburtsmonate. Jetzt erblickte der kleine Komet im pfälzischen Niederhausen das Licht der Welt und sorgt mit seiner Herbst-Geburt weltweit für Staunen.
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Kleiner Komet versetzt Tierexperten in Erstaunen

Als Sonja Persch-Jost und ihr Mann Stefan am 5. Oktober auf ihre Rentieralm kommen, ahnen sie nicht, was sich in der Nacht zuvor abgespielt hat: „Wir rufen morgens bei der Begrüßung immer alle Rentiere mit Namen. Dann kommen sie zu uns und lassen sich knuddeln.“ Aber irgendwas ist an diesem Tag anders. „Es war sehr neblig, und ich dachte zuerst, unsere Holly (Komets Mama) würde von einem Fuchs verfolgt, als sie auf uns zukam.“ Doch der vermeintliche Fuchs ist der wohl überraschendste Nachwuchs, den sich Rentier-Fans weltweit vorstellen können: ein Rentier-Junges, geboren mitten im deutschen Herbst.
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Sonja und Stefan hatten wenige Wochen zuvor noch gescherzt, dass Holly dringend abspecken müsse, bevor sie in der Adventszeit wieder den Schlitten mit dem Weihnachtsmann über die Alm zieht. „Dass sie trächtig ist, damit hätten wir niemals gerechnet“, erzählt Sonja bei den Dreharbeiten zu „Tierisch Thorsten“. Weil die Nachricht über die Sensations-Geburt einschlug wie ein Komet, war sofort klar, wie der Rentier-Nachwuchs heißen soll.
Klimawandel oder verfrühtes Weihnachtswunder?

Normalerweise kommen Rentier-Junge im Frühling zur Welt – dieser Zeitpunkt gibt dem Nachwuchs Zeit, über den Sommer zu wachsen und sich auf den Winter vorzubereiten. Komets Geburt wäre in freier Wildbahn ein Problem für die gesamte Herde gewesen. Das Futterangebot im Spätherbst ist sehr begrenzt, sodass die kleinen Rentiere unter Umständen nicht genügend finden, um zu überleben.
Eine mögliche Ursache für das kleine Wunder auf der Alm ist der fortschreitende Klimawandel: Veränderte Witterungsbedingungen und ungewöhnlich milde Temperaturen könnten dazu führen, dass Rentierbullen später im Jahr aktiv werden und die Kühe später befruchtet werden. „Vielleicht ist Komets Geburt aber auch einfach nur eine Laune der Natur, es gibt ja immer mal Ausreißer“, erzählt Sonja Persch-Jost im Interview.
Ein Paradies für 22 Rentiere
Die Begeisterung für die Tiere packte Sonja und Stefan 2010, als beide zufällig eine Fernsehreportage zum Thema sahen. So entstand die Idee, eine eigene und für Deutschland einzigartige Rentieralm zu schaffen: Inmitten der Weinberge an der Nahe erstreckt sich das riesige Gebiet über Felder, Wiesen und Wälder. Ein Paradies für 22 Rentiere.
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Da Komets Mama Holly im Moment nicht genügend Milch für ihren Nachwuchs hat, muss zugefüttert werden, das wiederum übernimmt Zieh-Papa Stefan Persch. Der Kleine ist kaum zu halten, wenn er die Fläschen mit der warmen Milch wittert, allerdings weicht Mama Holly ihrem Sprössling auch dabei nicht von der Seite.
Was für eine schöne Geschichte, und das kurz vor Weihnachten. Ein kleines Vorweihnachtswunder quasi.