Klimakrise! Die Winter werden zu warm

Nicht nur der Weihnachtsmann in Sorge: Lapplands Rentiere (ver-)hungern

Ren, Rentier, Karibu (Rangifer tarandus), Portrait eines Rentiers im verschneiten Lappland, Finnland, Lappland | reindeer, caribou (Rangifer tarandus), portrait of a reindeer in the snowy Lapland, Finland, Lapland | Verwendung weltweit
Rentiere sind gemacht für eisige Temperaturen und fluffigen Schnee, dann wühlen sie sich mit ihren Nasen durch bis auf den Boden.
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Ob die Rentiere des Weihnachtsmannes wirklich fliegen können, liegt wohl im Auge des Betrachters. Dass sie aber in Lappland leben, steht fest. Doch aktuell geht es den Rentieren nicht gut, denn die Klimakrise wirkt sich auf das Nahrungsangebot der weihnachtlichen Langstreckenflieger aus. Und das versetzt nicht nur den Weihnachtsmann in große Sorge.

Paradox: Die Winter sind zu warm zum Überleben

Rentiere stapfen normalerweise bei minus 30 Grad und sogar noch kälter durch die Wälder Lapplands. Auch in diesen eisig kalten Wintern finden sie Nahrung, denn unter der fluffigen Schneedecke verstecken sich WUrzeln und Äste.

Doch schon seit Jahren ist es zu warm – und das wird für die Huftiere lebensbedrohlich. Denn dann schneit es nicht, sondern es regnet. Dieser Regen gefriert und durch die dadurch entstehende Eisschicht kommen die Rentiere nicht mehr an die Nahrungsquelle. Dadurch habe sich die Population in den vergangenen zwanzig Jahren halbiert, schreibt der britische Mirror.

Rentier-Bauern müssen sich anpassen

Anna Kristiina Ollila hält eine Rentier-Herde in der neunten Generation in Finnland und ist in Sorge um ihre Tiere. „Unsere Rentiere haben Hunger. Das Wetter lässt sich nicht mehr voraussagen“, so die Finnin. Es habe zwar schon im Oktober geschneit, doch der Schnee sei nicht liegen geblieben. Mittlerweile müssen sie ihre Tiere im Winter zufüttern, sonst hätten sie keine Überlebenschance.

Lese-Tipp: Unser Reporter ist in das nördlichste Dorf der EU gereist. Was er dort erlebt hat, lesen Sie hier.

Die in der Wildnis lebenden Tiere haben diesen Service nicht und müssten sich an die neuerliche Fastenzeit anpassen, doch das gelingt nicht. Und auch die Sommer werden zur tödlichen Falle, denn die Körper der Tiere sind nicht darauf ausgelegt, sich an heiße Temperaturen anzupassen. Schwitzen können sie praktisch nicht. Doch in diesem Sommer hatte eine Hitzewelle den Norden Lapplands wochenlang im Griff. Die Temperatur stieg von den normalerweise durchschnittlichen 19 Grad wochenlang auf über 30 Grad. Viele Rentier-Bauern brachten ihre Herden weiter in den Norden. (lra)