Entführt von seiner eigenen Mutter
Sechs Jahre keine Schule: Alex Batty (17) las 20 Mal die Harry Potter-Bücher

„Ich war besessen von diesen Büchern!“
Zur Schule gehen, lesen und schreiben lernen, sich über Hausaufgaben beklagen – alles typische Dinge, die ein Schüler oder eine Schülerin in ihrem Alltag erleben. Doch der entführte Alex Batty hatte dazu keine Chance. Er hätte sogar alles dafür getan, endlich Hausaufgaben zu erledigen. Das Lesen hat ihm in dieser schweren Zeit geholfen.
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Kein Internet: Alex Batty vertreibt sich die Zeit mit Lesen
In einem ersten Interview mit der Sun gibt der vermisste Alex Batty erste Details über sein Leben preis. Während den sechs Jahren bei seiner Mutter und seinem Großvater in Spanien hatte der 17-Jährige kaum Gelegenheiten, das Internet zu nutzen – Wlan gab es kaum.
Deshalb soll Lesen seine Hauptbeschäftigung gewesen sein. Batty erzählt, dass er versucht hat, an möglichst viele Bücher zu kommen. Einfach war das nicht. Doch eine Reihe konnte er lesen: die Harry Potter-Bücher.
„Ich hatte eine Harry-Potter-Box. Ich bin davon besessen und muss jedes der Bücher mindestens 20 Mal gelesen haben“, sagt Alex im Interview. Er erzählt auch, dass er die Reihe überall mit hingenommen hat, obwohl die Bücher sehr groß sind und viel Platz weggenommen haben.
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17-Jähriger hat genaue Pläne für seine Zukunft
Aber Alex Batty will mehr, als den ganzen Tag nur Bücher lesen und von Ort zu Ort zu wandern. Irgendwann lebt Batty getrennt von seiner Mutter in den französischen Pyrenäen. Der Teenager stellt sich jedoch ein ganz anderes Leben vor.
„Herumziehen, keine Freunde, kein soziales Leben. Arbeiten, arbeiten, arbeiten und nicht studieren. So stellte ich mir das Leben vor, das ich führen würde, wenn ich bei meiner Mutter bleiben würde“, sagt Alex. Der Teenager will aber studieren. Dafür nimmt er einiges in Kauf und packt seine Sachen zusammen, um zurück nach England zu kehren.
In Frankreich wird der Teenager von einem Kurierfahrer aufgegabelt. Zusammen gehen sie zur Polizei. Alex Batty kann endlich nach England zurückkehren.
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„Es ist ein tolles Gefühl, zurück zu sein“
In seine neue Zukunft blickt er positiv. „Es ist ein tolles Gefühl, zurück zu sein“, sagt er in dem Sun-Interview. „Ich verstehe eine Menge Französisch, also werde ich das nicht aufgeben. Ich werde weiter studieren. Ich möchte Informatik, Cybersicherheit oder Blockchain-Entwicklung studieren, also werde ich fleißig lernen und meinen Rückstand aufholen.“ (amp)
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