Junger Brite wurde sechs Jahre lang vermisst
Alex (17) ist wieder zuhause - mit einem Skateboard unterm Arm steigt er aus dem Flieger

Sechs Jahre lang wird er vermisst, dann taucht er plötzlich wieder auf: Die Geschichte von Alex Batty klingt unglaublich, aber auch verstörend. Denn offenbar wurde der heute 17-Jährige entführt und musste in einer Art Sekte leben. Am Samstagabend ist er in seine britische Heimat zurückgekehrt und hat die erste Nacht bei seiner Oma geschlafen.
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Alex Batty lebte schon vor der Entführung bei seiner Oma
Mit einem Skateboard unter dem Arm verließ Alex Batty am Flughafen von Manchester eine Maschine der niederländischen Airline KLM, berichtet die Daily Mail. Er wurde sofort zu seiner Großmutter Susan Caruana gebracht, bei der er vermutlich wieder leben wird. Der Junge hatte schon die letzten drei Jahre vor seinem Verschwinden bei seiner Oma gelebt, die auch die Vormundschaft für den Jungen hat. Alex' Mutter hatte das Sorgerecht verloren – sie war der Meinung, eine normale Schule sei nichts für Alex, er solle ein alternatives Leben führen.
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Junger Brite kehrt aus Spanien-Urlaub nicht zurück
Rückblick: Im Jahr 2017 kann Susan Caruana nicht mit in den Spanien-Urlaub fahren – sie ist krank. Der damals elfjährige Alex aus Oldham im Nordwesten Englands reist stattdessen mit seiner Mutter (damals 37) und seinem Großvater. Doch sie kehren nicht zurück; die Großmutter meldet ihren Enkel als vermisst und vermutet eine Entführung. In den folgenden Jahren muss der Junge offenbar in einer wandernden spirituellen Gemeinschaft leben, der sich seine Mutter und sein Großvater angeschlossen haben.
Kurierfahrer entdeckt vermissten Alex Batty in Südfrankreich
Nach sechs langen Jahren schafft es Alex Batty, die Gruppe zu verlassen und irrt mehrere Tage lang zu Fuß herum. Donnerstagnacht entdeckt ein Kurierfahrer den vermissten Jungen in Südfrankreich am Straßenrand und nimmt ihn mit. Der 17-Jährige vertraut dem Fahrer seine Geschichte an und meldet sich dann per Facebook bei seiner Oma.
Für Susan Caruana eine riesige Erleichterung – per Videotelefonie kann sie zum ersten Mal seit der Entführung wieder mit ihrem Enkel sprechen. „Es war so schön, seine Stimme zu hören und sein Gesicht wieder zu sehen“, sagt sie nach Polizeiangaben. „Ich kann es kaum erwarten, ihn wieder bei mir zu haben. Hauptsache, er ist in Sicherheit.“ Dem Jungen gehe es gut, sie selbst sei „überglücklich“.
Britische Polizei befragt Alex Batty zu Entführung
Die Polizei will Alex Batty jetzt zu den Umständen seines Verschwindens befragen und dabei behutsam vorgehen. „Er ist jetzt sechs Jahre älter als bei seinem Verschwinden, aber er ist immer noch ein junger Mensch“, erklärte die Polizei am Samstagabend. Im Anschluss wollen die Ermittler über eine mögliche strafrechtliche Untersuchung entscheiden. (bst)