Rätselhafter Tod in den USA
Wanderer und sein Welpe getötet: Warum musste Aron (49) wirklich sterben?

Wird Arons Familie jemals erfahren, was mit ihm und dem kleinen Buzzo geschah?
Ein Wanderer (49) ist mit seinem vier Monate alten Hund in den Cascade Mountains in Washington unterwegs. Doch sie kehren nicht zurück – stattdessen werden sie tot aufgefunden. Die Familie des Mannes wirft den Ermittlern vor, den toten Körper des Welpen manipuliert zu haben, um die Todesursache des Mannes zu sabotieren. Das soll funktionieren? Offenbar schon. Die Eltern haben den Staat auf 20 Millionen Dollar verklagt, um endlich die Wahrheit zu erfahren.
Mysteriöser Tod auf einem Wanderweg: Was ist passiert?
Aron Christensen, Musiker aus Portland, wanderte am 19. August 2022 auf dem schönen Walput Lake Trail im Bundesstaat Washington. Der Naturfreund unternahm jedes Jahr einen Campingausflug mit seinen Freunden. Eines Morgens wollte er aber alleine los – mit seinem Welpen Buzzo hatte er sich vorgenommen, 21 Kilometer zu wandern. Doch die beiden sollten nicht mehr lebend zurückkehren. Der 49-Jährige wird einen Tag später tot auf dem Wanderweg gefunden. Buzzo liegt ebenfalls tot neben ihm, berichtet die Seattle Times. Was war geschehen?
Zunächst sollen die Ermittler der Familie mitgeteilt haben, dass Aron Christensen durch einen Herzinfarkt gestorben sei. Er soll außerdem Marihuana bei sich gehabt haben, welches den Infarkt eventuell ausgelöst haben könnte. Während des Todeskampfs solle er sich selbst möglichweise an einem Ast aufgespießt haben, daher die Wunde, die man an seinem Körper fand. Der Tatort wurde nie untersucht, die Leiche des Mannes und des Hundes einfach abgeholt.
Die Pathologin, die die Autopsie durchgeführt hatte, sagte Medienberichten zufolge, dass sie sich unter Druck gesetzt fühlte. Ihr Eindruck sei gewesen, dass man man unbedingt einen Herzinfarkt als Todesursache hatte definieren wollen. Sie sagte den Sheriffs, dass es zwar durchaus sein könnte, dass er an einem Herzinfarkt gestorben ist, allerdings hätte er immer noch eine Kugel in seinem Körper. Ihr Autopsiebericht wurde schließlich im Oktober veröffentlicht und enthielt als Todesursache „Schusswunde“ und die Einstufung als „Mord“.
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Es ist also bereits ein Jahr vergangen und die Familie von Aron Christensen hat immer noch keine Gewissheit darüber, was wirklich passiert ist. Die Ermittlungen wirken kurios, denn: Das beauftragte Sheriff Department von Lewis County erhob keine Anklage gegen einen 19 Jahre alten Verdächtigen, der sich inzwischen selbst bei der Polizei gemeldet hatte.
Familie des getöteten Wanderers erhebt Anklage gegen die Ermittler
Obwohl Ethan Asbach (19) sich von alleine bei der Polizei meldete und zugab, am 19. August auf dem Wanderweg eine Waffe abgefeuert zu haben, kam der Staatsanwalt von Lewis County zu dem Entschluss, dass es nicht genügend Beweise dafür gebe. Eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung wurde also nie erhoben. Das will die Familie von Aron Christensen aber nicht hinnehmen. Sie verklagt das Sheriff Department von Lewis County auf 20 Millionen Dollar und fordert den Staat Washington dazu auf, die Ermittlungen neu aufzunehmen, berichtet die Seattle Times.
Ethan Asbach soll mit seiner Freundin auf dem Wanderweg unterwegs gewesen sein, um seinen Vater zur Bärenjagd zu treffen. Er soll auch eine Waffe mit sich getragen haben. Nachdem die beiden ein Knurren wahrnahmen, soll er aus Angst die Waffe abgefeuert haben. Kurze Zeit später sollen sie die Leiche des Wanderers und die des toten Welpen entdeckt haben.
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Im Video: 26-Jährige verschwindet beim Wandern spurlos
Was geschah mit dem Hund?
Eine Theorie besagt, dass der 19-Jährige sowohl den Hund, als auch den Wanderer getroffen haben könnte. Die Pathologin erklärt US-Medien zufolge: „Wenn man sich den Winkel und die Austrittswunde bei Buzzo ansieht, stimmt sie ungefähr mit der Höhe der Eintrittswunde an Christensens Körper überein. Da Christensen zu diesem Zeitpunkt lag, ist es möglich, dass der 19-Jährige auf Buzzo geschossen hat, wobei die Kugel Buzzo verließ und in Christensen eindrang. Dies könnte auch die Hunde-DNA erklären, die auf der aus Christensens Körper entnommenen Kugel gefunden wurde.“
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Auch bei Buzzos Tod gab es zunächst Unstimmigkeiten. Zwei Tierärzte kamen zu unterschiedlichen Todesursachen. Die örtliche Tierärztin Brandy Fay untersuchte den Hund zunächst und kam zu dem Schluss, dass er erstochen worden sei. Als sie später den Bericht über den Verdächtigen und einen Schuss las, soll sie überrascht gewesen sein, berichtet die Daily Mail. Die Staatsanwaltschaft zog daraufhin eine zweite Meinung hinzu. Der andere Tierarzt behauptete dann, er hätte eine verdeckte Austrittswunde gefunden.
Als Fay davon hörte, wollte sie den Hund erneut sehen. Sie konnte nicht glauben, eine Schusswunde übersehen zu haben. Mit der Zustimmung der Familie durfte sie Buzzo erneut untersuchen und stellte fest, dass kein Blut an der Wunde zu sehen war. Sie behauptet, dass die Schusswunde erst nach dem Tod von Buzzo entstanden sei, denn: „Tote Hunde bluten nicht“.
Die Familie von Aron Christensen glaubt nun, dass man erst nach dem Tod des Welpen auf ihn geschossen habe. So wollte man ihrer Ansicht nach suggerieren, dass der junge Mann auf den Hund schoss, die Kugel seinen Körper verließ und Aron Christiansen traf. So, als wolle man mit aller Macht verhindern, dass dass herauskommt, dass Asbach (19) Aron direkt tötete. Später habe man dann auf den Hund geschossen, um die Theorie des Kugelaustritts zu untermauern.
Die Christiansens hoffen nun darauf, dass der Staat den Fall neu aufrollt. Die Familie möchte endlich die Wahrheit erfahren, wie Aron und sein Welpe Buzzo gestorben sind.