Treffen wir den selben Mann?

Mann verklagt 50 Frauen - weil sie online über schlechte Dates „gelästert“ haben

Die Dating-App "tinder" am 21.10.2015 auf einem iPhone 6 Display. Foto: picture alliance / Robert Schlesinger
Ein Mann aus den USA verklagt über 50 Frauen. weil sie über ihre negativen Dating-Erfahrungen mit ihm geschrieben haben. (Symbolbild)
picture alliance / Robert Schles, Robert Schlesinger

Die schlechten Bewertungen passen ihm gar nicht!
In einer Facebook-Gruppe haben sich 50 Frauen ausgetauscht, die anscheinend alle Stewart M. kennengelernt haben. Und die Erfahrungen mit dem Mann auf den Dating-Apps waren offenbar eher zum Abgewöhnen.

Facebook-Gruppe soll Dating-Betrüger entlarven

„Are We Dating the Same Guy“ heißen die Facebook-Gruppen in den USA, von denen es noch lokale Untergruppen für einzelne Städte gibt. Es ist ein „Ort, an dem Frauen andere Frauen schützen, unterstützen und stärken“ und „Männer nicht verurteilen“, beschreibt sich beispielsweise die Chicagoer Seite laut Independent. Das heißt, die Frauen wollen sich untereinander austauschen, um Betrüger zu entlarven und Übergriffigkeiten zu vermeiden.

Und Stewart M. aus Kalifornien scheint in genau so einer Gruppe mehrfach negativ erwähnt worden zu sein.

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2,4 Millionen Euro Klage wegen Dating-Kritik

Die Frauen schrieben in der Facebook-Gruppe, dass M. sich in Dating-Apps wie Tinder und Hinge unangemessen verhalten habe, berichtet Sky News. Das wollte Stewart M. offenbar nicht auf sich sitzen lassen Er verklagt jetzt 50 Frauen wegen Verleumdung und geschlechtsspezifischer Diskriminierung.

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Laut einer GoFundMe-Seite, die Geld für die Gerichtskosten der Frauen sammelt, gehe es bei der Klage um einen Schadensersatz in Höhe von umgerechnet knapp 2,4 Millionen Euro. Stewart M. vermutet bei den Frauen eine Verschwörung gegen ihn. Sie hätten Geschichten erfunden, seine Bilder veröffentlicht und seinen Aufenthaltsort verfolgt, klagt der Mann laut Sky News an und sagt: „Diese Frauen nutzten das Konzept eines sicheren Raums aus, um jeden nach Lust und Laune zu klatschen, zu diffamieren und im Internet zu schikanieren. Die Taten dieser Angeklagten sind hasserfüllt und unerbittlich.“

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USA: Gericht in Kalifornien weist erste von über 50 Klagen ab

Die Frauen beteuern, dass sie in der Facebook-Gruppe über Stewart die Wahrheit gesagt haben. „Zu seinem Unglück war das nicht vorteilhaft“, erklärt eine Frau Sky News. Demnach sei der Mann eine Gefahr für Frauen in Los Angeles. Über Jahre habe der Mann Frauen auf den Apps belästigt.

Erst im Januar gab es einen ähnlichen Fall in Chicago (USA): Nikko D. verklagte 27 Frauen, die ihn in einer ähnlichen Gruppe unter anderem als „Psycho“ und „sehr anhänglich“ bezeichnet haben, schreibt Independent. Er fühle sich von den Bewertungen abgewertet und geht ebenfalls gerichtlich dagegen vor.

Eine erste Klage von Stewart M. weist das Oberste Gericht Kaliforniens nun jedenfalls ab. Die Aussagen der Frau fallen unter die Meinungsfreiheit, berichtet Metro. Vielleicht sollte Stewart seine große Liebe zukünftig nicht mehr online suchen. (jsi)

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