Macaulay Culkin ist zurück auf den roten Teppichen Hollywoods. Am Montagabend glänzt der Schauspieler in Los Angeles bei der Premiere seiner neuen Serie "Fallout". Beruflich läuft es wieder, aber sein größtes Glück lebt Macaulay mittlerweile privat. Mit seiner Verlobten und seinen zwei Kindern. Und genau diese kleine Familie ist für Macaulay Culkin der Halt, den er in jungen Jahren selbst nie hatte.
1990 wird „Kevin – Allein zu Haus“ ein Megaerfolg, spielt umgerechnet über 438 Millionen Euro ein. Und auch der zweite Teil „Kevin – Allein in New York“ gehört damals zu den erfolgreichsten Kinofilmen weltweit. Macaulay Culkin wird im Alter von nur zehn Jahren zum Superstar und mit zwölf zum Multimillionär.
Heute ist Macaulay Culkin 45 Jahre alt – und schaut die Weihnachtsklassiker mittlerweile mit seinen eigenen Kindern, wie er jetzt in einem aktuellen Podcast verrät: „Seit ich eigene Kinder habe, bekommt meine Arbeit eine ganz neue Bedeutung – sie schauen sich den Film an. Und das ist etwas Besonderes, weil man durch seine Kinder so eine Art Vermächtnis hat, das über einen selbst hinausgeht. Sie sehen da ihren Papa in jung – haben aber keine Ahnung, dass ICH das bin. Sie schauen Kevin – Allein zu Haus und sagen nur: Das ist Kevin.“
Doch was viele bei der Veröffentlichung der Filme nicht ahnen: Der kleine Macaulay wird von seinem Vater gedrillt. Kit Culkin übernimmt das Management und macht dem Jungen im Hintergrund das Leben zur Hölle. Als erfolgloser Schauspieler drängt er seine Kinder - Macaulay und dessen jüngeren Bruder Kieran, der ebenfalls als Fuller in "Kevin - Allein zu Haus" mitspielt – DAS zu erreichen, was er nie geschafft hat und Geld für die Familie zu verdienen.
„Wir sind in einem winzigen Apartment in Manhattan aufgewachsen. Ein Schlafzimmer. Neun Leute – sieben Kinder und unsere Eltern. Wir haben übereinander gelebt, wir waren buchstäblich gestapelt. Etagenbetten wie Sardinen.“
Der strenge Vater zwingt seine Kinder mit Druck ins Filmgeschäft. Der junge Macaulay muss seine Texte perfekt beherrschen, sonst drohen ihm Schläge. Als grausam und erbarmungslos beschreibt ihn Culkin Jahre später: „Ich erinnere mich, zu meinem Vater gesagt zu haben: Ich werde müde. Ich glaube ich brauche eine Pause. Und er so: Ja, ja, ich schau mir das an. Und dann kam ein Projekt nach dem anderen. Ich habe mich eingesperrt gefühlt. "// Es hat sich angefühlt wie ein Muss. Vorher hat's Spaß gemacht."
Müde und erschöpft kann Macaulay als Teenager schließlich nicht mehr an die Erfolge von „Kevin“ anknüpfen. Er gerät beruflich ins Straucheln, nimmt Drogen und verwahrlost immer mehr. Der Schauspieler wirkt erschreckend abgemagert, blass und verloren.
Aber er schafft es, aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Auch dank IHR – seiner Verlobten Brenda Song. Ebenfalls ein ehemaliger Kinderstar und Schauspielerin. Bekannt aus Filmen wie „The Last Showgirl“ an der Seite von Pamela Anderson. Sie ist es, die genau nachempfinden kann, was in Macaulay vorgeht, was er durchmachen musste. Bei der Verleihung seines Sterns auf dem Walk of Fame macht Macaulay Culkin ihr dafür eine öffentliche Liebeserklärung.
„Ich möchte Brenda danken. Du bedeutest mir wirklich alles. Du bist mein Champion. Du bist der einzige Mensch, der heute glücklicher ist als ich selbst. Du bist nicht nur die beste Frau, die ich je kennengelernt habe – du bist der beste Mensch, den ich je kennengelernt habe. Du hast mir ein Ziel gegeben. Du hast mir eine Familie geschenkt.“
Zwei gemeinsame Kinder haben sie - Dakota und Carson. Dass Papa ein echter Weltstar ist, verstehen Macaulays Söhne im Alter von drei und vier Jahren aber noch nicht. Und das ist für ihn auch gut so: „Neulich wollte mein Ältester Fotos von mir und meinen Geschwistern von früher sehen. Ich hole ein altes Familienbild raus, er schaut direkt auf mich und sagt: ‚Der Junge sieht aus wie Kevin. Wer ist das?‘ Und ich sage: Das bin ich. Ich warte, was passiert – und er nur: ‚Ah, okay.‘ Da dachte ich: Die Illusion wird wohl noch ein bisschen länger aufrechterhalten – wie bei Santa Clause.“
Macaulay hat sein privates und berufliches Glück gefunden - genau wie sein jüngerer Bruder Kieran Culkin: Der ist mittlerweile sogar Oscar-Preisträger ist. Und so bleibt von „Kevin“ nicht nur ein Kultfilm – sondern auch ein Vater, der es heute besser macht, als es ihm je vorgelebt wurde.