Impfaktion für indigene Stämme

Ureinwohner in Peru: Hier hören sie das erste Mal vom Coronavirus

Gerade für viele indigene Stämme kann die Delta-Variante des Coronavirus hochgefährlich sein. Aus diesem Grund machen sich Mediziner verstärkt auf den Weg, um Ureinwohner weltweit gegen die aggressive Variante des Virus zu impfen. In Australien zum Beispiel wurden die dortigen Aborigines auf die Prio-Liste gesetzt, weil sie häufiger unter Diabetes und chronischen Herz- oder Nierenleiden leiden und als Vorerkrankte besonders zu berücksichtigen sind. Auch in Peru ist man dabei, von der Zivilisation abgeschottete Ureinwohner gegen Covid-19 zu impfen. Wie das abläuft, sehen Sie im Video.

"Wir wussten nichts von Covid-19"

Viele dieser „vergessenen“ Stämme leben am Amazonas, ohne Kontakt zur Außenwelt. Von Corona haben viele noch nie etwas gehört. Doch die Zeiten sind nun vorbei. Mit Ankunft des Gesundheitspersonals , das sich mühevoll den Wasserweg zur Gemeinde der Urarina gebahnt hat, erfahren sie das erste Mal, dass es so etwas wie Corona überhaupt gibt – und geben sich scheinbar willfährig dem Impf-Prozedere hin.

„Wir wussten nichts von Covid-19. Das ist das erste Mal, dass wir davon hören“, sagte Gemeindevorsteher Mariano Quisto aus dem Dorf Mangual im Norden des Andenstaates. Fast 6.000 Menschen gehören nach offiziellen Angaben zur indigenen Gruppe der Urarina. Mindestens fünf Bewohner sind an Corona gestorben, sagt Gilberto Inuma, Präsident der Organisation „Fepiurcha“, die sich für die Rechte der Urarina einsetzt.

China-Vakzin für Preus Ureinwohner

Geimpft werden sie übrigens mit einem chinesischen Vakzin. 800 gekühlte Dosen haben Mitarbeiter des staatlichen Gesundheitswesens und des Internationalen Roten Ende Oktober dorthin gebracht. Von der gesamten indigenen Bevölkerung Perus sind nach Angaben von Gemeindevorsteher Quisto weniger als 20 Prozent vollständig geimpft. Im ganzen Land liegt die Quote bei 50 Prozent. (dti/mli)