Gemeinsames Gespräch beendet - keine gemeinsames Statement

Ukrainischer Außenminister Kuleba: Kein Fortschritt bei Gespräch mit Lawrow zu Waffenruhe

Bei dem Gespräch mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow hat es nach den Worten des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba keine Fortschritte hinsichtlich einer Waffenruhe gegeben. Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat nach eigenen Worten bei dem Gespräch auf die bereits vorgelegten Vorschläge seines Landes verwiesen.
Beide Parteien zeigten sich aber bereit zu einem weiteren Treffen.
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Lawrow hat mit Vorwürfen gegen den Westen um sich geschmissen: Nazis in der Ukraine, westliche Aggression, Verschwörung, um Russland kleinzuhalten etc.: Will Russland wirklich verhandeln? Prof. Thomas Jäger ordnet das ein.

Kuleba: Schwierigste Situation derzeit in Mariupol

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Gemeinsame Verhandlungen, getrennte Statements: Erstmals seit Beginn der russischen Invasion haben sich Russlands Außenminister Sergej Lawrow und sein ukrainischer Amtskollege Dmytro Kuleba getroffen. Foto: Pool EPA/AP/Pool Reuters/AP/Pool EPA/AP/dpa
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Das Gespräch mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow nennt Kuleba leicht und schwierig zugleich - leicht, weil Lawrow an seiner traditionellen Rhetorik festgehalten habe, schwierig, weil er selbst sein Bestes gegeben habe. Die schwierigste Situation sei derzeit in Mariupol, sagt Kuleba weiter. Er hoffe, dass Russland Fluchtkorridore für Mariupol erlauben werde.

Man wolle auf die bereits vorgelegten Vorschläge eine Antwort haben, sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow nach dem Treffen. Zudem sei über humanitäre Fragen gesprochen worden. Dem Westen wirft er gefährliches Verhalten vor, weil der Westen die Ukraine mit tödlichen Waffen versorge. Es sei unklar, wem die gelieferten Raketenwerfer in die Hände fallen könnten.

Der Militäreinsatz seines Landes in der Ukraine verlaufe nach Plan, sagt Lawrow weiter. Russland habe aber nicht vor, andere Länder anzugreifen. Lawrow behauptete zudem, dass Russland die Ukraine nicht angegriffen habe. Sein Land habe sich vielmehr in seiner Sicherheit bedroht gefühlt.

"Russland wird von der Ukraine keine Kapitulation bekommen", betonte Dmytro Kuleba. Sein Land sei zu einer ausgewogenen diplomatischen Lösung bereit. Sein Eindruck sei, dass Russland derzeit nicht in der Position sei, eine Waffenruhe herzustellen.

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Lawrow: Putin würde Seleskyj treffen - "Vorbereitungsarbeit" aber erforderlich

Die beiden Minister gingen nach etwa anderthalb Stunden wieder auseinander, berichtete das russische Staatsfernsehen aus Antalya. Einen gemeinsamen Auftritt vor der Presse gab es nicht, beide gaben unabhängig voneinander Pressekonferenzen.

Sowohl Lawrow als auch Kuleba zeigten sich grundsätzlich bereit für weitere Gespräche. „Wir sind für jegliche Kontakte. Kontakte müssen aber einen Mehrwert bringen“, sagte Lawrow. Kuleba nannte als Bedingung, dass es „Aussichten gibt auf substanzielle Diskussionen und auf die ernsthafte Suche nach Lösungen“.

Lawrow zufolge hat Russlands Präsident Wladimir Putin auch nichts gegen ein Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj. Dafür sei aber „Vorbereitungsarbeit“ erforderlich.

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Türkei hatte sich als Vermittlerin angeboten

ANTALYA - TURKIYE - MARCH 10: Turkish Foreign Minister Mevlut Cavusoglu, Russian Foreign Minister Sergey Lavrov and Ukraine's Foreign Minister Dmytro Kuleba attend Russia-Turkiye-Ukraine tripartite Foreign Ministers meeting at the Antalya Diplomacy Forum in Antalya, Turkiye on March 10, 2022. Cem Ozdel / Anadolu Agency
Hier saßen sich der russische Außenminister Sergej Lawrow und der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba bei den Verhandlungen gegenüber.
picture alliance / AA | Cem Ozdel

Erstmals seit Kriegsausbruch vor zwei Wochen wurde auf Ministerebene miteinander gesprochen: Russlands Außenminister Sergej Lawrow und sein ukrainischer Amtskollege Dmytro Kuleba haben sich in Antalya im Beisein des türkischen Außenministers Mevlüt Çavusoglu getroffen, wie auch auf einem Foto des russischen Außenministeriums zu sehen war.

Die Gespräche in der Türkei sollten dazu dienen, die russische Aggression gegen die Ukraine zu beenden, teilte das Außenministerium in Kiew mit. Bei der Unterredung sollten nach Angaben aus Kiew Möglichkeiten ausgelotet werden, wie der Krieg in der Ukraine beendet werden kann.

Die Türkei hatte sich als Vermittlerin angeboten. Das Nato-Mitglied Türkei unterhält gute Beziehungen zu beiden Kriegsparteien und hat sich wiederholt als Vermittler angeboten.(reuters/dpa/eku)

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