Weniger Energie und Atomwaffen im Ostseeraum
Wegen EU-Boykott: Jetzt droht Russland dem Westen

50 Tage nach Beginn des Ukraine-Kriegs hat Russland jetzt düstere Warnungen an den Westen gerichtet. Wegen der Sanktionen will Kremlchef Putin in Zukunft deutlich weniger Energie nach Europa liefern. Sein Vorgänger Dmitri Medwedew drohte für den Fall eines Nato-Beitritts von Finnland und Schweden mit der Stationierung von Atomwaffen im Ostseeraum.
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Putin: "Folgen eines solchen Schrittes könnten schmerzhaft werden"
Moskau verschärft den Ton gegenüber dem Westen – und zwar deutlich! Kremlchef Putin sprach heute direkt die Staaten Europas an, die über ein Embargo russischer Energie-Lieferungen diskutieren. „Die Folgen eines solchen Schrittes können sehr schmerzhaft werden - vor allem für die Initiatoren einer solchen Politik,“ erklärte Putin im russischen Staatsfernsehen. Sein Land werde jetzt alle Voraussetzungen dafür schaffen, sein Gas und Öl in Zukunft nach Asien und Afrika zu verkaufen.
"Erstaunlich ist, dass die sogenannten Partner aus unfreundlichen Ländern selbst zugeben, dass sie ohne russische Energieressourcen nicht auskommen können", ergänzte Putin. Europa treibe die Preise in die Höhe und destabilisiere den Markt, indem es davon spreche, die Energielieferungen aus Russland zu unterbrechen. Russland, das bislang für rund zehn Prozent der globalen Ölproduktion steht, hat in diesem Bereich durch westliche Sanktionen bereits spürbare Einbußen hinnehmen müssen. Die Erlöse aus den Ölexporten gehören zu den wichtigsten Einnahmen der Regierung in Moskau.
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Putins engster vertrauter findet klare Worte
Auch Putins enger Vertrauter und Amtsvorgänger, Medwedew, hatte zuvor deutliche Worte an den Westen gerichtet. Schweden und Finnland überlegen derzeit sehr konkret, der NATO beizutreten, weil auch sie Angst vor einer möglichen russischen Aggression haben.
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„In diesem Fall kann schon nicht mehr von einem atomwaffenfreien Status des Baltikums die Rede sein“, schrieb Medwedew bei Telegram. Konkret drohte er mit der Stationierung von „Iskander“-Raketen, Hyperschallwaffen und Kriegsschiffen mit Atomwaffen im Ostseeraum, sollten Schweden und Finnland von der NATO aufgenommen werden.
UN warnt vor Folgen des Krieges
Weltweit wird der Ukraine-Krieg auch eine Vielzahl von Krisen bei Lebensmitteln, Energie und Finanzen auslösen, befürchten die UN. „Die Auswirkungen des Krieges sind global und systemisch“, sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres in New York. Bis zu 1,7 Milliarden Menschen weltweit seien diesem „perfekten Sturm“ extrem ausgesetzt. (agr/dpa/REUTERS)
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