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Ukraine-Krieg-LIVE-TICKER: Ex-Präsident rechnet mit jahrzehntelangem Krieg in der Ukraine
Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew.
deutsche presse agenturRussland führt seit Februar 2022 einen Angriffskrieg in der Ukraine. Die wehrt sich nach Kräften. Alle Entwicklungen zum Ukraine-Krieg lesen Sie in unserem Live-Ticker.
Ex-Präsident rechnet mit jahrzehntelangem Krieg in der Ukraine
Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew glaubt, dass der Krieg in der Ukraine noch Jahrzehnte andauern könnte. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA. Demnach sagte Medwedew im Gespräch, es könnte "drei Jahre Waffenstillstand geben, dann wieder zwei Jahre Konflikt und dann wird sich alles wieder wiederholen." Medwedew äußerte sich laut RIA im Rahmen eines Besuchs in Vietnam dazu. Der 57-Jährige ist heute der stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrats von Wladimir Putin.Lukaschenko: Russland hat mit Verlegung von Atomwaffen nach Belarus begonnen
Russland hat nach Angaben des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko mit der Verlegung von Atomwaffen nach Belarus begonnen. "Die Verlegung atomarer Kampfstoffe (...) hat schon begonnen", antwortete Lukaschenko in einem Webvideo auf die Frage einer Journalistin nach den russischen Nuklearwaffen. Kreml-Chef Wladimir Putin hatte die Stationierung von Atomwaffen im Nachbarland Ende März angekündigt.
Moskau und Minsk haben die Stationierung von Atomwaffen in der Ex-Sowjetrepublik Belarus unter Beibehaltung der russischen Kontrolle vereinbart. "Russland übergibt Belarus die Atomwaffen nicht: Die Kontrolle darüber und die Entscheidung über einen Einsatz verbleiben bei der russischen Seite", sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Donnerstag in Minsk bei der Vertragsunterzeichnung. Im Vertrag wird die Handhabung der Stationierung geregelt.Russlands Zentralbank kann auf mehr als 200 Milliarden Euro in der EU nicht mehr zugreifen
Wegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine sind in der EU derzeit Vermögenswerte und Reserven der russischen Zentralbank im Wert von mehr als 200 Milliarden Euro blockiert. Diese Zahl ergebe sich aus Meldungen aus den Mitgliedstaaten an die EU-Kommission, sagte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag in Brüssel.
Die Blockade der Vermögenswerte der russischen Zentralbank ist Folge von im vergangenen Jahr erlassenen Sanktionen. So wurden alle Transaktionen im Zusammenhang mit der Verwaltung von Reserven und Vermögenswerten der russischen Zentralbank untersagt. Infolgedessen hat die russische Zentralbank keinen Zugang mehr zu ihren bei Zentralbanken und privaten Institutionen in der EU verwahrten Vermögenswerten.106 ukrainische Soldaten durch Austausch wieder frei
Die Ukraine hat im Rahmen eines Gefangenenaustauschs mit Russland die Freilassung von 106 gefangenen Soldaten sichergestellt, sagte der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die Soldaten, darunter acht Offiziere, wurden im Kampf in der zerstörten östlichen Stadt Bachmut gefangen genommen. Laut Russland wurde diese von ihnen erobert, doch ukrainische Streitkräfte halten eigenen Angaben zufolge noch einen kleinen Stützpunkt. "Jeder von ihnen ist ein Held unseres Staates. Viele von denen, die wir aus der Gefangenschaft zurückbringen, galten als vermisst. Die Angehörigen dieser Menschen haben eine schwere Zeit durchgemacht", sagte der hochrangige Beamte Andriy Yermak. Über die Truppen, die Russland im Gegenzug von der Ukraine erhielt, gab es keine unmittelbaren Informationen.Moskau bestellt deutschen Botschafter ein
Das russische Außenministerium bestellt den deutschen Botschafter, Dr. Géza Andreas von Geyr sowie die Botschafter der Länder Schweden und Dänemark ein. Grund: Russland sieht mangelnde Fortschritte bei der Aufklärung der Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines ein. Das Ministerium in Moskau erklärt, man protestiere gegen ein "vollständiges Fehlen von Resultaten" bei den Ermittlungen zu dem Sabotage-Akt vom September vergangenen Jahres.
Wer hinter den Sprengstoffanschlägen auf die Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 steckt, ist ungeklärt. Laut Medienberichten prüfen die Ermittler neue Hinweise, die sich um einen Ukrainer und ein angebliches Reisebüro drehen.Kreml wirft Ukraine versuchten Anschlag auf Kernkraftwerke vor
Der Kreml wirft der Ukraine Anschlagspläne gegen Hochspannungsleitungen zweier Atomkraftwerke im Norden Russlands vor. "Tatsächlich halten die feindseligen Handlungen des Kiewer Regimes gegen unser Land an", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Damit kommentiert er Meldungen des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB über die Festnahme zweier Männer, die angeblich Hochspannungsleitungen zu Atomkraftwerken sprengen und damit die Nuklearanlagen außer Betrieb setzen wollten. Nach Angaben des FSB gab es einen Sabotageversuch bereits vor dem 9. Mai, an dem Russland den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg begeht. Die Täter hätten versucht, rund 30 Hochspannungsleitungen zu sprengen, die zu Kernkraftwerken im Leningrader Gebiet um St. Petersburg und im Gebiet Twer 350 Kilometer nördlich von Moskau führten.Moskau sagt internationale Luft- und Raumfahrtausstellung ab
Erstmals seit 30 Jahren lässt Russland Medienberichten zufolge seine Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung MAKS in diesem Jahr ausfallen. Die seit 1993 alle zwei Jahre nahe Moskau geplante Schau solle wegen Sicherheitsbedenken verschoben werden, berichtet die Zeitung "Kommersant". Zuvor hatte die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass gemeldet, dass sie im kommenden Jahr nachgeholt werden solle. Ursprünglich sollte die MAKS vom 25. bis 30. Juli stattfinden. In den vergangenen Jahren nutzte Russland die Ausstellung etwa zur Präsentation seiner neuesten Kampfjets und -Hubschrauber. Präsident Wladimir Putin war regelmäßiger Gast der Veranstaltung.Russische Partisanen kündigen weitere Überfälle an
Anfang der Woche sind Kämpfer über die Grenze, aus der Ukraine ins russische Belgorod eingedrungen. Der mutmaßliche Chef des Russischen Freiwilligenkorps, Denis Kasputin, reklamiert den Überfall auf die Region für sich. Nun kündigt er weitere Aktionen auf russischem Territorium an. "Ich denke, dass Sie uns auf dieser Seite wiedersehen werden", sagt Kasputin laut CNN zu Reportern. Kasputin zufolge sei der Angriff Anfang der Woche ein Erfolg gewesen. Seiner Einheit sei es gelungen, "einige Waffen", darunter einen Schützenpanzer, zu beschlagnahmen und Gefangene zu machen. Russische Behauptungen über schwere Verluste seiner Einheit dementiert er.Wagner-Chef Progoschin warnt vor russischer Revolution
Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, warnt davor, dass in Russland eine Revolution ausbrechen und das Land den Krieg gegen die Ukraine verlieren könnte. Wenn die Kinder gewöhnlicher Russen weiterhin in Särgen zurückkämen, während die Kinder der Elite sich im Ausland sonnten, drohe in Russland ähnlicher Aufruhr wie bei den Revolutionen von 1917, die in einen Bürgerkrieg gemündet seien.
Die Ukraine werde versuchen, die Stadt Bachmut im Osten einzukreisen und die Halbinsel Krim anzugreifen. "Höchstwahrscheinlich wird dieses Szenario nicht gut für Russland sein. Also müssen wir uns auf einen harten Krieg vorbereiten", sagte Prigoschin in einem auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichten Interview. "Wir sind in einem solchen Zustand, dass wir Russland verdammt noch mal verlieren könnten – das ist das Hauptproblem ... Wir müssen das Kriegsrecht verhängen."Nach Spionage-Vorwurf: Russland verlängert U-Haft gegen US-Journalist
Ein russisches Gericht hat die Untersuchungshaft gegen den US-Journalisten Evan Gershkovich um drei Monate verlängert. Die Ermittler hätten beantragt, den Korrespondenten der renommierten US-Zeitung «Wall Street Journal» bis 30. August weiter im Lefortowo-Gefängnis in Moskau zu inhaftieren, hieß es. Die Untersuchungshaft war zunächst bis 29. Mai angesetzt gewesen.Die USA hatten die "sofortige Freilassung" des Journalisten gefordert.
Der Korrespondent wurde Ende März in der Millionenstadt Jekaterinburg im Ural vom russischen Geheimdienst FSB festgenommen. Laut FSB soll er geheime Informationen über den militär-industriellen Komplex für US-Stellen gesammelt haben. Die US-Zeitung hatte dies zurückgewiesen und betont, dass Gershkovich mit seiner Akkreditierung des russischen Außenministeriums seiner journalistischen Arbeit nachgegangen sei.BND-Präsident Kahl sieht keine Risse im System Putin
Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes, Bruno Kahl, sieht auch 15 Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine keine Anzeichen für eine Schwächung von Präsident Wladimir Putin. Man sehe keine erkennbaren Risse im System Putin, sagte der Chef des deutschen Auslandsgeheimdienstes am Montag in Berlin. Trotz vereinzelter Kritik - etwa, was Munitionslieferungen angehe - gebe es auch keine Anzeichen, dass das System ins Wanken gerate oder implodiere.
"Russland ist nach wie vor in der Lage, einen Krieg auf der langen Distanz gesehen zu führen" - mit immer wieder neu rekrutierten Soldaten, sagte Kahl. Dies gelte auch für die Bereiche Rüstung und Munition. Insofern sei von Schwachheit oder davon, dass die Aktivitäten zusammenbrechen könnten, nicht zu reden.Ukraine: Russische Paramilitärs haben Belgorod angegriffen
Der Gouverneur der russischen Region Belgorod wirft der ukrainischen Armee vor, Saboteure über die Grenze zu schicken. Eine "Sabotage-Gruppe" habe den Bezirk Graiworon und damit russisches Territorium erreicht, teilt Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram mit. Die russischen Sicherheitskräfte und die Armee ergriffen Maßnahmen, um den Einfall abzuwehren und den Feind zu eliminieren. Zuvor hat der mit den russischen Sicherheitsdiensten verbundene Telegram-Kanal Basa Aufnahmen veröffentlicht, die einen Angriff eines ukrainischen Panzers auf einen russischen Grenzposten zeigen sollen. Die russische Region Belgorod grenzt an die Ukraine, ihre gleichnamige Hauptstadt liegt nur wenige Kilometer entfernt von der ukrainischen Stadt Charkiw.
Der ukrainische Militärgeheimdienst geht einem Medienbericht zufolge davon aus, dass Mitglieder einer russischen paramilitärischen Gruppe hinter Angriffen auf die russische Region Belgorod stecken. Dies sagt der Sprecher des Militärgeheimdienstes Andrij Jusow dem ukrainischen Medienportal "Hromadske". Ob Beweise dafür vorliegen, wurde nicht berichtet.Prigoschin: Wagner-Söldner verlassen vom 25. Mai bis 1. Juni Bachmut
Die Wagner-Söldner werden nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin nach der Einnahme Bachmuts vom 25. Mai bis zum 1. Juni aus der ostukrainischen Stadt abrücken. Bachmut sei nach einem monatelangen Kampf erfolgreich erobert worden. Prigoschin zufolge soll die Stadt nach dem Abzug seiner eigenen Einheiten vollständig an die regulären russischen Truppen übergeben werden. Allerdings hat er der Militärführung und dem Verteidigungsministerium wiederholt Inkompetenz vorgeworfen. Die Einnahme der weitgehend zerstörten Stadt hat Prigoschin bereits am Samstag vermeldet. Die Ukraine bestreitet, das Bachmut vollständig unter russischer Kontrolle ist.Exponate aus Gazprom-Büro in Österreich werden versteigert
In Österreich kommen 240 Exponate aus dem Büro des russischen Gaskonzerns Gazprom unter den Hammer. Nachdem im April ein Insolvenzantrag eingebracht worden sei, soll nun im Auftrag des Insolvenzverwalters die Einrichtung des Standortes in der Wiener Innenstadt versteigert werden, teilt das Auktionshaus Aurena mit. Als Grund für den Insolvenzantrag sei die Einstellung der Gaslieferungen durch die Gazprom export Ltd. genannt worden. Bei der Auktion am Mittwoch würden hochwertige Büromöbel, Gemälde, Akustikelemente sowie Safes und Aktenvernichter versteigert. Unter den Hammer kommen aber auch einige Wandbilder, darunter eine Pipeline-Landkarte Europas und ein Luftbild der österreichischen Erdgas-Verteilstation Baumgarten. Laut Aurena liegen bereits zahlreiche Gebote vor.London: Moskau arbeitet an neuer Elite-Einheit bei Luftstreitkräften
Russland will laut britischen Geheimdienstinformationen eine neue Elite-Einheit bei seinen Luftstreitkräften für den Einsatz in der Ukraine schaffen. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Bericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London hervor.Demnach soll die neue Einheit aus Bombern und Hubschraubern bestehen und vor allem gegen Bodentruppen eingesetzt werden. Erfahrene Piloten sollen mit hohen Summen für die neue Einheit mit dem Code-Wort "Schtorm" (Russisch für "Sturm") angeworben werden. "Die Schaffung der Gruppe wirft ein Schlaglicht auf Russlands Einschätzung, dass die reguläre Luftwaffe bei ihrer Hauptaufgabe, ukrainische Stellungen zu bombardieren, versagt hat", so die Mitteilung weiter.
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