Kämpfe könnten schlimmer werden

CIA-Chef warnt vor düsteren Wochen - "Putin ist wütend und frustriert"

Smoke rises after shelling by Russian forces in Mariupol, Ukraine, Friday, March 4, 2022.(AP Photo/Evgeniy Maloletka)
Rauch über einen Wohngebiet in Mariupol.
YTR, AP, Evgeniy Maloletka

In der Ukraine herrscht seit 13 Tagen ein brutaler Krieg – und dieser könnte wohl noch schlimmer werden. Denn der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, sagt im Ukraine-Krieg düstere Wochen voraus. Putin „wird wahrscheinlich noch einen draufsetzen und versuchen, das ukrainische Militär ohne Rücksicht auf zivile Opfer zu zermalmen“, warnt Burns.
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Ukraine-Krieg: Die nächsten Wochen können "hässlich" werden

 Central Intelligence Agency Director William Burns attends a House Intelligence Committee hearing on Worldwide Threats at the US Capitol in Washington, DC on Tuesday, March 8, 2022. PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY WAP20220308764 BONNIExCASH
Williams Burns warnt vor düsteren Wochen im Ukraine-Krieg.
www.imago-images.de, IMAGO/UPI Photo, IMAGO/BONNIE CASH

Für die Ukrainer könnte die Lage nicht schlimmer sein. Die Städte werden beschossen – eine Flucht ist nur schwer möglich. Doch nach dem CIA-Chef würden die nächsten Wochen vermutlich „hässlich“ – und die Kämpfe in den Städten noch schlimmer als bisher. „Ich glaube, Putin ist im Moment wütend und frustriert», sagte Burns am Dienstag bei einer Anhörung im US-Kongress mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Eine nachhaltige Lösung für Putin sei nicht in Sicht, sagte der CIA-Chef. Denn es sei nicht absehbar, wie der Kremlchef in der Ukraine ein Marionettenregime oder eine pro-russische Führung aufrechterhalten könnte, die er gegen den massiven Widerstand der ukrainischen Bevölkerung zu installieren versuche.

Gerade Putins Aggression bei der Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014 habe in der Ukraine jenes starke Gefühl nationaler Selbstständigkeit und Souveränität geschaffen, dem er heute gegenüberstehe.

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Putins Angriff auf Ukraine aus persönlicher Überzeugung

Dennoch sei der Angriff auf die Ukraine für Putin eine Angelegenheit von tiefer persönlicher Überzeugung. „Seit vielen Jahren schwelt in ihm eine explosive Mischung aus Gram und Ambitionen“, sagte Burns. „Er hat ein System geschaffen, in dem sein eigener Beraterkreis immer enger wird. Covid hat diesen Kreis noch enger gemacht. Und es ist ein System, in dem es sich nicht als karrierefördernd erweist, wenn jemand sein Urteil in Frage stellt oder herausfordert.“

Nach Ansicht des Geheimdienst-Chefs Burns habe sich der russische Präsident jedoch komplett verkalkuliert. Putin habe gedacht, die Ukraine sei schwach und leicht einzuschüchtern. Zum anderen habe Putin wohl vermutet, die Europäer, insbesondere die Franzosen und die Deutschen, seien durch die Wahlen in Frankreich und den Führungswechsel in Deutschland abgelenkt und risikoscheu.

„Drittens glaubte er, seine Wirtschaft sanktionssicher gemacht zu haben.“ Außerdem sei der Kremlchef zuversichtlich gewesen, dass er sein Militär modernisiert habe und es in der Lage sei, einen schnellen Sieg zu minimalen Kosten zu erringen. Doch all diese Einschätzungen hätten sich als falsch erwiesen. (jaw, mit dpa)

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