"Wali" zieht in den Ukraine-KriegBester Scharfschütze der Welt kämpft jetzt gegen Putins Soldaten

Scharfschütze Wali
Scharfschütze Wali kämpft in der Ukraine gegen die russischen Soldaten.
CNN

Immer mehr Freiwillige unterstützen die Ukraine im Kampf gegen die russischen Invasoren: fast 20.000 aus 52 Ländern, wie der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Sonntag mitteilte. Unter ihnen ist ein Mann, der unter dem Pseudonym "Wali" bekannt ist. Er gilt als gefährlichster Scharfschütze der Welt.
Alle aktuellen Informationen rund um den Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit im Liveticker.

Scharfschütze kämpfte schon im Irak und in Afghanistan

Ein Freund aus der Ukraine habe ihn um Hilfe gebeten, sagt Wali zu CNN. "Letzten Freitag rief mich mein Kumpel aus dem Auto an und sagte: ‘Hey, wir brauchen dich wirklich, denn du bist ein ehemaliger Scharfschütze. Bist du dabei?' Da hab ich gesagt: 'Okay, ich mach das.'"

Der Kanadier hat bereits im Irak und in Afghanistan gekämpft, außerdem an der Seite von Kurden gegen die Terror-Miliz Islamischer Staat (IS). Doch der Schritt über die Grenze von Polen zur Ukraine sei eine "surreale Erfahrung" gewesen, erklärt er gegenüber CBC. Er und drei weitere Ex-Soldaten seien von den Ukrainern mit Umarmungen und Flaggen empfangen worden. "Sie waren froh, dass wir gekommen sind. Und es fühlte sich an, als wären wir sofort Freunde."

Video: Russische Truppen zerstören Entbindungsklinik

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Wali kamen unzählige Ukraine-Flüchtlinge entgegen

Auf dem Weg ins Land kamen ihm unzählige Flüchtlinge entgegen, wie der Scharfschütze weiter berichtet. Überall sah er Müll und leere Fahrzeuge. Offenbar auf der Flucht von ihren Besitzern zurückgelassen, die die letzten Kilometer bis zur Grenze zu Fuß zurücklegten – bei großer Kälte.

Als Russland die Ukraine angriff, war für Wali klar: "Ich muss helfen. Hier werden Leute bombardiert, nur weil sie Europäer sein wollen und nicht Russen." Noch in der Woche davor arbeitete er als Programmierer in Kanada. "Jetzt greife ich nach Panzerabwehrraketen, um Menschen zu töten. Das ist meine Wirklichkeit."

Kanadischer Scharfschütze verpasst Geburtstag seines Sohnes

Er verpasst sogar den ersten Geburtstag seines Sohnes – der "härteste Teil" bei der Entscheidung, in der Ukraine zu kämpfen. Auch seine Frau sei dagegen gewesen, dass er geht. "Vielleicht können Sie sich vorstellen, was sie gesagt hat und wie sie darüber denkt", sagt Wali zu CBC. Offenbar konnte ihn nicht einmal seine Familie davon abhalten, sein Leben zu riskieren. (bst)

Unsere Reporter vor Ort, Interviews und Analysen - in unserer Videoplaylist

Playlist 50 Videos

So können Sie den Menschen in der Ukraine helfen

Helfen Sie Familien in der Ukraine. Der RTL-Spendenmarathon garantiert: Jeder Cent kommt an Alle Infos und Spendenmöglichkeiten hier.