Leihmutter brachte ihr Kind zur Welt Australisches Ehepaar kann seine neugeborene Tochter nicht aus der Ukraine holen

Jessica
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Jessica van Nooten und ihr Mann Kevin könnten die glücklichsten Menschen der Welt sein, doch der Krieg in der Ukraine hat das verhindert. Das Ehepaar aus Australien wollte in der ukrainischen Stadt Odessa seine neugeborene Tochter Alba abholen. Sie wurde von einer Leihmutter ausgetragen. Am 22. Februar kam das Baby auf die Welt – 10 Wochen früher als ausgerechnet und kurz vor Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine. Obwohl sich das Paar direkt auf den Weg machte, kamen sie nicht in der Ukraine an, ihr Flug wurde nach Polen umgeleitet.
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Neugeborene Tochter liegt 1.000 Kilometer entfernt im Hospital

Nun sitzen sie 1.000 Kilometer entfernt von ihrem Kind in einem fremden Land fest. Für wie lange, wann und ob sie Alba erstmals sehen und zu sich nehmen können, kann ihnen niemand sagen.

Die beiden wünschen sich schon seit langer Zeit ein Kind und haben alles dafür probiert, berichtet der australische Sender "ABC News". 15 künstliche Befruchtungen hätte Jessica hinter sich, sämtliche Versuche seien gescheitert.

Das Ehepaar entschied sich für eine Leihmutterschaft in der Ukraine. Dort seien Leihmütter gut versorgt und würden medizinisch gut betreut, sagte Jessica dem Bericht zufolge. Ohne Komplikationen verlief das Arrangement nicht, weil Jessica wegen der strengen Restriktionen während der Corona-Pandemie nicht reisen durfte.

Sie waren schon unterwegs, als der Flug umgeleitet wurde

Doch die Embryonen der Australierin konnten 2021 verschickt werden, berichtet die englische Zeitung "Sun". Im September sei die Leihmutter schwanger geworden.

Als das Ehepaar am 22. Februar über die Frühgeburt informiert wurde, sei es sofort im heimischen Melbourne aufgebrochen. Bei einem Zwischenstopp in Dubai hätten sie erfahren, dass ihr Flug nicht die Ukraine ansteuern kann. Stattdessen habe man ihnen angeboten, sie nach Moskau oder nach Warschau zu fliegen, zitiert "ABC" das Paar. „Wir konnten nicht glauben, dass [Moskau] eine Option ist“, so Jessica demnach. Sie hätten sich für Polen entscheiden.

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"Sie wird berühmt werden, sie ist ein ganz besonderes kleines Mädchen"

Seitdem stünden die verhinderten Eltern täglich in Kontakt mit der Leihmütter-Agentur. Baby Alba gehe es den Umständen entsprechend, sie hätten auch schon ein Video der Neugeborenen bekommen.

Jessica sei optimistisch, so der Bericht. Zwar seine Albas Lungen nicht entwickelt, zudem habe es eine kleine Gehirnblutung und Probleme mit dem Darm gegeben. "Aber das passt zu einem Frühgeborenen, und sie versichern uns, dass sie die bestmögliche Pflege bekommt“, zitiert der Sender die Australierin.

Sie hegt große Hoffnungen in ihre kleine Alba, wie sie sagt: "Sie wird berühmt werden, sie ist ein ganz besonderes kleines Mädchen.“ Sie könne es "kaum erwarten, sie nach Hause zu bringen und sie allen zu zeigen.“ (uvo)

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