Krankheitserreger versteckt in TK-BeerenDarum solltet ihr Tiefkühlbeeren IMMER erhitzen

Eine unsichtbare Gefahr lauert in unseren Beeren!
Zumindest, wenn die aus der Tiefkühltruhe kommen. Gerade jetzt, wo es noch zu kalt für frische Beeren ist, greifen Hobbybäcker gerne zu der gefrorenen Variante. Doch die ist mit Vorsicht zu genießen. Die Beeren können nämlich mit gefährlichen Viren verseucht sein!
Tiefkühl-Beeren können mit Hepatitis A und Noroviren belastet sein!
Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren – wer im Sommer über den Markt oder durch die Obstabteilung im Supermarkt oder Discounter läuft, könnte den Eindruck gewinnen, es gäbe kaum andere Früchte. Dass die Saison der zahlreichen Beeren eng begrenzt ist, macht sie einerseits so begehrt und sorgt andererseits dafür, dass viele im restlichen Jahr auf Tiefkühlbeeren zurückgreifen.
Doch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) warnt seit Jahren, dass tiefgefrorene Beeren mit Krankheitserregern wie Noro- oder Hepatitis-A-Viren belastet sein können. Das bestätigen nun auch wieder Forscher des Universitätsklinikums Regensburg.
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Das Norovirus kann zu akuten Magen-Darm-Beschwerden mit Erbrechen und Durchfall führen. Der daraus resultierende hohe Flüssigkeitsverlust kann vor allem für kleine Kinder und ältere Menschen gefährliche Folgen haben. Hepatitis-A-Viren können schlimmstenfalls eine Leberentzündung verursachen. Doch wie kommen die Viren überhaupt in unsere Beerchen?
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Verunreinigte Beeren: So werdet ihr die Viren wieder los
Die Viren können während des Anbaus durch verunreinigtes Bewässerungswasser, bei der Ernte oder Verarbeitung durch mangelnde Hygiene auf die Früchte gelangen, heißt es so auch bei den Forschern des Klinikums. „Etwa 30 Prozent der zu uns importierten Beeren, wie Heidelbeeren, Himbeeren, Erdbeeren, kommen aus potenziellen Risikogebieten. Somit steigt natürlich auch bei uns das Risiko, sich mit Hepatitis- oder Noroviren anzustecken“, erklärt Professor Dr. Jürgen Wenzel in der Pressemitteilung.
Denn vor dem Abpacken werden die Beeren häufig nicht oder nicht ausreichend erhitzt. Da die Viren Temperaturen von bis zu -20 Grad überleben, werden sie durch die Tiefkühlung nicht abgetötet. Um sich vor Krankheitserregern zu schützen, solltet ihr Tiefkühlbeeren vor dem Verzehr grundsätzlich erhitzen.
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Da die meisten Viren Temperaturen von bis zu 60 Grad tolerieren, solltet ihr die Beeren für mindestens zwei Minuten auf über 90 Grad erhitzen, um sicher sein zu können, dass die Viren abgetötet sind.
Belastetes Obst vermeiden – darauf solltet ihr achten
Aber auch frische Beeren solltet ihr immer waschen, um euch vor Krankheitskeimen sowie Rückständen von Pflanzenschutzmitteln zu schützen. Reinigt Erdbeeren und Johannisbeeren besser im Wasserbad statt unter fließendem Wasser, da sie sehr empfindlich sind. Himbeeren und Brombeeren hingegen solltet ihr nicht im Wasserbad reinigen, da ihnen so das Aroma entzieht wird. Reinigt sie besser kurz unter einem nur schwach eingestellten Wasserstrahl und tupft sie danach mit einem Küchentuch ab.
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Waschen solltet ihr die Früchte allerdings erst unmittelbar vor dem Verzehr. Lagert die Früchte am besten mit Stiel, so bleiben die Beeren länger frisch. Grundsätzlich gilt: Greift möglichst zu regionalen Produkten. Da wisst ihr nicht nur, wo die Früchte herkommen, sondern tragt auch zum Klimaschutz bei. Die Früchte müssen nicht um die Welt geflogen werden und sind – zumindest in der Hochsaison – günstiger als importierte Beeren.