Täter soll „Allahu Akbar“ gerufen haben
Deutscher Tourist durch Messerattacke in Paris getötet - Augenzeuge: „Ich hörte Schreie"

Ein plötzlicher Angriff aus dem Nichts kostete ihm das Leben.
Am Eiffelturm in der französischen Hauptstadt wurde am Samstagabend ein Deutscher von einem Angreifer mit einem Messer getötet. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden, einer von ihnen mit einem Hammer. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen – er ist den Behörden bereits bekannt. Ein Augenzeuge berichtet, wie er die Festnahme erlebt hat.
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Messerattacke in Paris: Deutsches Touristenpaar angegriffen – Mann tot!
Das ist passiert: Der Angreifer soll am Abend auf der Bir-Hakeim Brücke nahe des Eiffelturms in Paris ein deutsches Touristenpaar attackiert haben. Die Frau sei nicht körperlich verletzt worden, habe jedoch einen Schock erlitten, teilte der französische Innenminister Gérald Darmanin mit. Der Mann sei im Rücken und an der Schulter verletzt worden und habe einen Herzstillstand erlitten, heißt es in einem Bericht der Zeitung Le Parisien unter Berufung auf die Polizei. Nach der Attacke sei der Angreifer geflüchtet und habe zwei weitere Personen angegriffen, bevor er schließlich festgenommen werden konnte. Bei den beiden Verletzten handle es sich laut dem Innenminister um einen Franzosen im Alter von etwa 60 Jahren und einen ausländischen Touristen, der mit einem Hammer verletzt worden sein soll. Medienberichten zufolge soll es sich um einen Mann aus England handeln.
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Ein Augenzeuge berichtet im Interview mit dem französischen Sender BFMTV von der Festnahme. Er habe Schreie gehört. Anschließend habe er gesehen, dass etwa 20 bis 25 Polizisten um eine Person herumstanden. „Das Thema schien ernst zu sein, es war keine einfache Straßenverhaftung“, fährt er fort. Ein Polizist habe dann gefragt, wie viele Menschen er verletzt habe. Der Mann habe darauf nicht geantwortet. Dann habe er Gebete auf Arabisch gehört, schildert der Augenzeuge.
Paris: Täter wurde 2016 nach gescheitertem Anschlagsplan verurteilt
Die Ermittlungen zu dem mutmaßlichen Angreifer und seinem Motiv dauern derzeit an. Den Angaben zufolge soll es sich bei ihm um einen 26-jährigen Franzosen mit iranischer Abstammung handeln. Bei einem Besuch am Tatort sagte Innenminister Darmanin im Interview mit dem Fernsehsender BFMTV, der Täter sei dem Inlandsgeheimdienst wegen radikalen Islamismus und „erheblicher psychischer Störungen“ bekannt.
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Nach seiner Festnahme soll der mutmaßliche Täter gesagt haben, dass er es nicht ertragen könne, dass Muslime sowohl in Afghanistan als auch in Palästina sterben. Er sei der Ansicht, dass Frankreich am Krieg im Gaza-Streifen mitschuldig sei. Sein Ziel sei es gewesen, als Märtyrer zu sterben, sagte der Innenminister. Bereits 2016 sei er außerdem nach einem gescheiterten Anschlagsplan zu vier Jahren Haft verurteilt worden.
Außerdem soll er bei seiner Festnahme „Allahu Akbar“ gerufen haben, wie es in Medienberichten unter Berufung auf die Polizei heißt. Ein Bekennervideo sei gefunden worden, darin soll er der Terrororganisation Islamischer Staat die Treue geschworen haben. Im Video habe er behauptet, er habe den Angriff begangen, um „die Muslime zu rächen“.
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Terror-Verdacht in Paris: Präsident Emanuel Macron spricht Beileid aus
Der französische Präsident Emmanuel Macron sprach den Angehörigen des getöteten deutschen Staatsangehörigen sein Beileid aus. „Wir werden dem Terrorismus nicht nachgeben. Niemals“, schrieb Premierministerin Élisabeth Borne schrieb auf der Plattform X (ehemals Twitter). (ibü/dpa)