Energie- und Lebensmittel-Kosten
Studie zu hohen Preisen: Diese Bevölkerungsgruppe leidet besonders stark

Familien und kinderlose Paare mit niedrigem oder mittlerem Einkommen bekommen die stark gestiegenen Preise am stärksten zu spüren. Das geht aus einer Untersuchung des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hervor.
Die für diese Gruppen ermittelte Teuerungsrate lag im Februar bei 5,2 Prozent. Bei Singles mit hohem Einkommen waren es gerade mal 4,4 Prozent. Zum Vergleich: Die
bundesweit einheitliche Inflationsrate liegt bei 5,1 Prozent.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen rund um den Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit im Liveticker
"Geringverdiener durch teure Nahrungsmittel und Energie überproportional belastet"
"Zusammenfassend lässt sich schlussfolgern, dass Haushalte mit geringeren Einkommen durch den Preisanstieg bei Nahrungsmitteln überproportional belastet sind und zunehmend auch durch die Verteuerung bei der Haushaltsenergie", heißt es in der Studie. Dieser Trend dürfte sich weiter verschärfen, da Gas, Strom oder Heizöl als Waren des Grundbedarfs bei den Ausgaben ärmerer Haushalte sehr stark ins Gewicht fallen.
Wirtschaftsforscher: Entlastung durch Abschaffung der EEG-Umlage reicht nicht aus
Um die hohen finanziellen Zusatzbelastungen für Geringverdiener abzufedern, sehen die Wirtschaftsforscher des IMK die Bundesregierung am Zug. Zwar habe sie durch die Senkung und baldige Abschaffung der Ökostrom-Umlage, die Verbraucher mit ihrer Stromrechnung bezahlen, einzelne Gegenmaßnahmen ergriffen. Allerdings sei abzusehen, dass diese Entlastungen nicht
ausreichend seien.
Ihr Vorschlag: eine staatliche Subventionierung. So könnte der Staat etwa für die ersten 8.000 Kilowattstunden Gas, die Haushalte beziehen, den Preis auf dem
aktuellen Niveau festschreiben und die Versorger für eigene Mehrkosten entschädigen.
DIW: Schere bei Heizkosten wird immer größer

Der Energiekostenanstieg trifft ärmere Haushalte stärker, da diese einen größeren Anteil ihres Einkommens fürs Heizen ausgeben müssen.
Und die Schere wird immer größer:
Im Jahr 2015 beispielsweise machten Heizkosten für die Haushalte mit den geringsten Einkommen sechs Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens aus. Bei einer Gaspreissteigerung von 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr könnten es im laufenden Jahr 13,6 Prozent werden, so das DIW in einer Studie Anfang Februar.
Haushalte mit mittlerem Einkommen brauchten im Jahr 2015 3,1 Prozent für ihre Heizkostenrechnung. Für das laufende Jahr wird mit 5,7 Prozent gerechnet. Prozentual gesehen ist das nicht einmal halb soviel wie bei den Geringverdienern. (Reuters, mmü)
Unsere Reporter vor Ort, Interviews und Analysen - in unserer Videoplaylist
So können Sie den Menschen in der Ukraine helfen
Helfen Sie Familien in der Ukraine! Der RTL-Spendenmarathon garantiert: Jeder Cent kommt an. Alle Infos und Spendenmöglichkeiten hier!