Stiftung Warentest macht den VergleichElektrische Heizgeräte im Test: Wie wird's am günstigsten warm?
In Deutschland heizt rund jeder zweite Haushalt mit Gas. Zwar hat die Bundesregierung einen milliardenschweren Abwehrschirm sowie eine Strom- und Gaspreisbremse beschlossen – viele haben aber nach wie vor Sorge, an kalten Tagen wegen einer Unterversorgung frieren zu müssen. Da liegt die Frage nahe: Welche Option ist die günstigste, um im Notfall kurzfristig elektrisch zu heizen?
Wir haben verschiedene Heizgeräte getestet – mit welchen beiden Geräten unserer Reporterin kürzester Zeit mollig warm wurde, sehen Sie im Video.
Heizlüfter und Radiatoren: Die Stromfresser schlechthin
Stiftung Warentest hat jetzt Heizlüfter, Radiator, Klimaanlage, Infrarotheizung und Heizdecke gegeneinander antreten lassen – und einen klaren Sieger gekürt! Für den Vergleich hat das Magazin ein künstliches Szenario entworfen: In einem durchschnittlich wärmegedämmten Haus soll in einem Wohnzimmer mit 30 Quadratmetern und 2,50 Meter hohen Decken vier Stunden pro Tag für Wärme gesorgt werden – und zwar für zwei Personen. Die Raumtemperatur soll dabei von 16 auf ca. 20 Grad ansteigen. Die Kosten rechnete Stiftung Warentest für eine Dauer von sechs Monaten aus und ging dabei von einem Strompreis von 34 Cent pro Kilowattstunde aus.
Bei Heizlüftern und Radiatoren sind Anschaffung und Aufwand vergleichsweise gering: Sie sind schon ab 50 Euro beziehungsweise 80 Euro zu haben und müssen einfach nur an die Steckdose angeschlossen werden. Die Betriebskosten sind allerdings knackig: Pro Stunde sind rund 70 Cent fällig – in sechs Monaten sind das insgesamt rund 490 Euro. Die verbauten Thermostate sind oft ungenau, Heizlüfter haben außerdem nicht selten ein ziemlich lautes Gebläse und können im Dauerbetrieb außerdem überhitzen.
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So schlagen sich Infrarotheizung und Klimaanlage
Schon deutlich günstiger fährt man mit Infrarotheizungen, die ab 100 Euro zu haben sind. Sie sind flach, können wie Bilder an die Wand gehängt oder auf Rollen durchs Zimmer geschoben werden. Die Betriebskosten liegen bei rund 34 Cent pro Stunde. Der Nachteil: Sie heizen nur in einem geringen Radius, für zwei Personen können daher zwei Geräte nötig sein – und dann ist der Preisvorteil gegenüber Radiator und Co. wieder hinfällig.
Klimaanlagen sind keine schlechte Alternative: Hier muss man zwar mit dem Luftzug und Geräuschen zurechtkommen, im Betrieb kosten die Geräte aber nur etwa 20 Cent pro Stunde und arbeiten deutlich effizienter als reine Elektroheizungen. In sechs Monaten betragen die Betriebskosten somit etwa 150 Euro. Der Haken: Je niedriger die Außentemperatur, desto geringer ist diese Effizienz. Und das Kostenargument von Stiftung Warentest greift nur bei bereits installierten Klimaanlagen – sie kosten nämlich zwischen 1.000 und 2.000 Euro, für den Einbau werden außerdem ab 1.300 Euro aufwärts fällig. Auch die Wartung ist ziemlich teuer.
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Der Vergleichssieger: Die Heizdecke!
Wer es kuschelig warm haben und sich trotzdem nicht in finanzielle Unkosten stürzen will, sollte am besten mit Heizdecken nachhelfen. Denn die kosten in der Anschaffung nur rund 50 Euro und pro Stunde Heizdauer nur dre Cent. Sie wärmen natürlich nur die Person unter der Decke statt 75 Kubikmeter Wohnzimmerluft, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist dafür aber unschlagbar. Bei Modellen mit Kabelanschluss ist die Mobilität eingeschränkt – Stiftung Warentest rät deshalb zur Heizdecke mit Akku, um sich freier zu bewegen. (rka)