Prozess wegen Mordes in Salzburg eröffnet
Gottfried O. (52) tötete Stefan Mross‘ Tante und Cousine! Wie lange muss er jetzt dafür hinter Gitter?
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von Monika Krause und Jan Dafeld
Im Mai 2021 fährt Gottfried O. zu seiner Ex-Freundin Helga B. nach Wals-Siezenheim. Dort zieht der 52-Jährige eine Pistole, erschießt erst Helga B. und anschließend auch ihre Mutter Ingrid B., sie sind die Cousine und die Tante von Schlagerstar Stefan Mross. Beim Prozessauftakt in Salzburg fordert die Staatsanwaltschaft die Höchststrafe für den Angeklagten. Gottfried O.s Verteidiger hofft auf ein deutlich milderes Urteil.
Wals-Siezenheim: Gottfried O. erschoss Helga B. und Ingrid B.
Monatelang soll Gottfried O. Helga B. gestalkt haben. Obwohl sie im Dezember 2020 und im Januar 2021 nur kurz Kontakt zueinander hatten, konnte der Privatdetektiv offenbar nicht von seiner Ex-Freundin lassen. Immer wieder habe er sie und ihre Familie belästigt, heißt es – bis das Stalking im Mai eskalierte.
Dann erschoss der 52-Jährige Helga B., sie wurde laut Gerichtsakten von mehreren Kugeln im Gesicht getroffen. Als Ingrid B. ihrer Tochter zu Hilfe eilen wollte, schoss der Angeklagte auch auf sie. Die 76-Jährige verstarb ebenso wie ihre Tochter an Ort und Stelle.
Gottfried O. nahm Reißaus, floh zunächst zu Fuß vom Tatort. Wenig später stellte er sich der Polizei auf einem Campingplatz und gab seine Taten zu.
Cousine und Tante von Stefan Mross getötet: Staatsanwaltschaft fordert Höchststrafe
Dass der 52-Jährige die Cousine und die Tante von Schlagerstar Stefan Mross erschossen hat, steht somit außer Frage. Doch wie kam es genau zu der Tragödie in Wals-Siezenheim?
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Gottfried O. seine Ex-Freundin und ihre Mutter kaltblütig ermordet hat. Doch das ist noch nicht alles: Neben Mord ist der Detektiv auch wegen versuchten Mordes, Körperverletzung, gefährlicher Drohung, fahrlässiger Körperverletzung, Tierquälerei, Betrügereien in mehreren Fällen, Besitz von verbotenen Waffen und Stalking angeklagt.
Die Ankläger fordern daher die Höchststrafe für den Angeklagten. Gottfried O. soll zu lebenslanger Haftstrafe verurteilt werden, zudem soll er in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Das bedeutet: Er soll so gefährlich sein, dass er während seiner Haftstrafe zusätzlich in psychologische Behandlung muss!
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Gottfried O.s Verteidigung hofft derweil auf ein deutlich geringeres Strafmaß und eine Verurteilung wegen Totschlags. Anwalt Andreas Schweitzer sagt zu RTL, bei seinem Mandanten habe es eine „emotionale Explosion“ gegeben. Der 52-Jährige hätte nicht geplant, die beiden Frauen zu töten. Er bereue seine Tat zutiefst.
Vor Gericht wirkte der Angeklagte allerdings emotionslos, beinahe teilnahmslos. Ob Gottfried O. tatsächlich Reue für seine Tat empfindet, ist angesichts dieser Eindrücke unklar.
Wie das Gericht die Tat beurteilt, dürften Stefan Mross und seine Familie schon bald erfahren: Mit einem Urteil wird bereits am Mittwoch oder am Donnerstag gerechnet.