„Nicht Ihr Ernst!“ Frau (53) nach Knöllchen fassungslos! Stadt Koblenz erkennt Tesla nicht als E-Auto an

Deutscher Bürokratie-Irrsinn neben der E-Ladesäule? Alexandra Bergmann (53) parkt mit ihrem Tesla auf einem E-Parkplatz in Koblenz und tankt ihr E-Auto mit Strom auf – trotzdem entdeckt sie auf dem Rückweg ein Knöllchen an ihrem Wagen. Warum die Stadt Koblenz sie mit 55 Euro verwarnt und sie deswegen auf die Barrikaden geht, erklärt sie im Gespräch mit RTL.
Tesla-Fahrerin fassungslos über Knöllchen – „unberechtigt auf einem E-Parkplatz“?
Was jetzt kommt, ist eine kuriose Geschichte, die so nur das Leben schreiben kann – das Leben in Deutschland wohlgemerkt. Da ist sich Alexandra Bergmann sicher. Sie ist die Inhaberin eines Reisebüros in Neuwied und nutzt ihren Tesla als Firmenwagen, um im Ausland Hotels zu überprüfen und sich mit Hotelmanagern zu treffen sowie Kunden zu besuchen.
Sie ist in Europa und in Deutschland viel mit ihrem E-Auto unterwegs. Probleme gab es nie – bis sie in Koblenz ihr E-Auto neben der E-Ladesäule parkt, um es aufzuladen. Im Nachhinein erhält sie am 21. August 2023 ein Knöllchen, das sie immer noch fassungslos zurücklässt.
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"Wer weiß denn nicht, dass es sich bei einem Tesla um ein E-Auto handelt?"
Die Tesla-Halterin wird verwarnt und soll eine Ordnungswidrigkeit begangen haben, weil sie „unberechtigt auf einem Parkplatz für elektrisch betriebene Fahrzeuge“ geparkt hat.
„Wie bitte? Ein Tesla ist ein Tesla, wer weiß denn nicht, dass es sich hier definitiv um ein elektrisch betriebenes Fahrzeug handelt? Außerdem stand ich doch deswegen auf dem Parkplatz, um es aufzuladen, was sogar auf dem Beweisfoto zu erkennen ist“, ärgert sich Bergmann.

Neuwied: „Zulassungsstelle hat mir versichert, auch ohne E-Kennzeichen keine Nachteile zu haben"
Sie ruft sofort bei der Stadt Koblenz an und geht davon aus, diesen Fehler schnell aufzuklären: Doch weit gefehlt! Ein Mitarbeiter erklärt ihr, dass sich täglich verärgerte E-Auto-Fahrer melden, die auch kein E-Kennzeichen haben und deswegen ein Knöllchen in Koblenz bekommen. Das „E“ im Kennzeichen sei in Deutschland nun einmal Pflicht. Man empfiehlt Alexandra Bergmann jetzt, ihr Auto umzumelden und ein neues Kennzeichen zu beantragen.
„Dabei hat mir die Kfz-Zulassungsstelle in Neuwied versichert, dass wir keinerlei Nachteile haben, wenn wir kein E-Kennzeichen haben. Es sei ja klar, dass ein Tesla ein E-Auto ist“, schildert Bergmann verärgert. „Ich bin ein geduldiger Mensch, aber das macht mich wirklich wütend.“ Ihr Lebensgefährte und sie, hätten jetzt zusätzliche Kosten zu tragen.Doch das sei gar nicht das größte Ärgernis dabei. Sondern: Deutschland versperre sich gegen die Zukunft und halte sich lieber mit irrsinniger Bürokratie auf, so die Meinung von Bergmann. Und was sagt die Stadt Koblenz dazu?
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Ihre Meinung ist uns wichtig: Haben Sie sich auch schon über die Bürokratie in Deutschland geärgert?
Stadt Koblenz: „Diese Fahrzeuge sind zu verwarnen oder sogar abzuschleppen“
RTL hat bei der Stadt Koblenz nachgefragt, warum sie den Tesla von Alexandra Bergmann nicht als E-Auto anerkennt.
„In Koblenz sind alle öffentlichen E-Parkplätze mit dem Piktogramm (Zusatzzeichen 1010-66/Fahrzeug mit Kabel und Stecker) beschildert. Dort dürfen nur Fahrzeuge abgestellt werden, die entsprechend den Vorgaben des Elektromobilitätsgesetzes gekennzeichnet sind. Diese Fahrzeuge führen ein „E“ am Ende des Kennzeichens. Steht also ein Fahrzeug ohne diese E-Kennzeichnung auf einem der oben beschriebenen Plätze, sind diese Fahrzeuge zu verwarnen oder sogar abzuschleppen“, erklärt Pressereferent Thomas Knaak im Auftrag der Stadt.
Und: „Wenn ein Fahrzeughalter also bei der Zulassung seines Fahrzeugs auf das „E“ am Ende des Schildes verzichtet, gibt er die Bevorrechtigung an den Parkplätzen auf. Daher ist auch ein Fahrzeug eines Herstellers, der ausschließlich reine Elektroautos baut, ohne das E am Nummernschild zu verwarnen“, bekräftigt der Sprecher.
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Tesla-Fahrerin sauer: „Gesetzgebung kommt unserem modernen Leben nicht hinterher“
Auf weitere Nachfragen von RTL, warum die Stadt Koblenz sich nicht an die Zulassungsstelle in Neuwied wendet, damit E-Auto-Halter zukünftig nicht unverschuldet Verwarngelder zahlen müssen, geht die Stadt Koblenz nicht weiter ein.
Für Alexandra Bergmann steht fest, dass sie weiterhin auf die Problematik aufmerksam machen will. Wahrscheinlich wird sie für das Knöllchen zahlen, bleibt aber fassungslos. „Es kann nicht sein, dass unsere Gesetzgebung unserem modernen Leben nicht hinterherkommt. Darüber müssen sich die zuständigen Behörden endlich Gedanken machen.“