Viele Festnahmen bei Demonstration gegen Krieg in der Ukraine
Putins Polizei führt Demonstrantin ab - große Sorge um russische Aktivistin Yelena Osipova (77)
In Russland sind erneut zahlreiche Menschen gegen den Krieg in der Ukraine auf die Straße gegangen. Die russische Polizei nahm offenbar hunderte Menschen fest – darunter auch die Aktivistin Yelena Osipova. Im Internet reagierten viele fassungslos auf die Videoaufnahmen der Festnahme.
Yelena Osipova von Polizisten abgeführt
Die Bilder zeigen, wie zwei Polizisten die Demonstrantin in St. Petersburg an den Armen ergreifen und abführen. Osipova hatte mit Plakaten gegen den Krieg in der Ukraine demonstriert. Unter den zahlreichen Kritikern der Aktion auf Twitter war auch der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Er schrieb: „Was für eine Schande. Menschen mit Charakter, die den Krieg erlebt haben, wollen ihn anderen ersparen. Diese alte Frau weiß, weshalb man keine Zivilisten töten darf.“ Osipova ist in Russland als politische Aktivistin bekannt.
Russland: 724 Menschen bei Anti-Kriegs-Demos festgenommen
Bei neuen Protesten gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine sind in russischen Städten 724 Menschen festgenommen worden. Das Bürgerrechtsportal Owd-Info veröffentlichte am Mittwochabend eine Liste mit den Namen der Festgenommenen. Seit Beginn der Anti-Kriegs-Demonstrationen sind demnach 7586 Menschen in Gewahrsam genommen worden. Am Mittwoch habe es in mehr als 25 russischen Städten Proteste gegeben.
Entsetzen über Krieg in Ukraine treibt Menschen auf die Straßen
Das Entsetzen über den Krieg gegen die Ukraine treibt in Russland viele Menschen zu Protesten auf die Straße. Am Mittwoch machte bereits die Festnahme von Müttern mit ihren Kindern, die Blumen für die Ukraine niederlegen wollten, Schlagzeilen. Aufnahmen davon sehen Sie im Video.
Die Behörden warnen eindringlich vor einer Teilnahme an den nicht genehmigten Kundgebungen. Unter dem Vorwand, Ansteckungen mit dem Coronavirus verhindern zu wollen, werden Demonstrationen nicht erlaubt. (jda, dpa)