RKI warnt vor Bakterien durch Corona-Lockdown

So schützen Sie sich vor Legionellen im Leitungswasser

Händewaschen am Wasserhahn
Beim Händewaschen ist nicht mit einer Legionellen-Infektion zu rechnen.
PhotoAlto, Imago Entertainment

Legionellen-Risiko in Hotels, Sportanlagen, Schwimmbädern und zu Hause

Aktuell warnt das Robert Koch-Institut (RKI) nach dem wochenlangen Corona-Lockdown von Hotels, Sportanlagen und Schwimmbädern vor einem möglichen Legionellen-Risiko. Die gesundheitsschädlichen Bakterien können jedoch nicht nur in öffentlichen Anlagen, sondern auch in unserem Leitungswasser zu Hause vorkommen. Hier erfahren Sie, wie Sie erkennen, ob Ihr Trinkwasser betroffen ist und wie Sie sich vor einer Legionellose schützen.

+++ Alle aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus finden Sie jederzeit in unserem Live-Ticker auf RTL.de +++

Was sind Legionellen und wo kommen sie vor?

Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien, die im Wasser vorkommen. Dementsprechend findet man sie überall dort, wo es nass ist: in Kläranlagen, Schwimmbädern, Klimaanlagen, Luftbefeuchtern und eben auch in unseren heimischen Wasserleitungen. Für den Menschen werden sie jedoch erst gefährlich, wenn sie in hoher Konzentration vorkommen und in die Lunge gelangen. Dort können sie die Lungenkrankheit Legionellose auslösen, die zu schweren Lungentzündungen führen kann.

Legionellen im Haushalt: Hier besteht die größte Gefahr

Die gute Nachricht: Sie können Ihr Leitungswasser weiterhin bedenkenlos trinken. Auch beim Händewaschen, Geschirrspülen oder Wäschewaschen stellen Legionellen keine Gefahr für unsere Gesundheit dar. Denn eine Infektion mit Legionellen erfolgt meist über sogenannte Aerosole – winzigkleine Tröpfchen, die durch die Luft schweben. Diese spielen bekanntermaßen auch bei der Verbreitung des Coronavirus eine große Rolle.

Sie gelangen durch Erhitzen des Wassers – beispielsweise beim Duschen – in die Atemluft und von dort aus in die Lunge. Die Trinkwasserverordnung gibt deshalb vor, dass Anlagen zur Trinkwassererwärmung in Wohngebäuden alle drei Jahre auf die Legionellen-Konzentration untersucht werden müssen.

Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

So schützen Sie sich vor Legionellen

Neben der gesetzlich geregelten Inspektion, die alle drei Jahre stattfinden muss, gibt es auch Trinkwassertests die Sie selbst zu Hause durchführen können, um Ihr Wasser auf Legionellen zu überprüfen. Diese können Sie für etwa 40 Euro in Apotheken oder online kaufen und dann zur Auswertung an ein Labor schicken.

Zudem sollte der Boiler Ihres Warmwassersystems auf mindestens 60 bis 70 Grad erhitzt werden, um zu gewährleisten, dass die Bakterien abgetötet werden. Wichtig ist auch, dass das Wasser in den Leitungen immer in Bewegung bleibt. Sind Sie also mehr als drei Tage nicht zu Hause, sollten Sie Ihre Leitungen danach erst einmal durchspülen, indem Sie die Warmwasserhähne einige Minuten laufen lassen.

Legionellen-Alarm: Mieter dürfen seit 10 Monaten nicht mehr duschen

Für die Mieter einer Siedlung in Berlin-Hellersdorf wurden Legionellen zu einem großen Problem. Denn vergangenes Jahr starb hier der Mann von Gudrun Sucker, nachdem er sich mit den Bakterien aus dem Trinkwasser infiziert hatte. Die Hausverwaltung verhängte daraufhin ein Duschverbot. Die Versuche der Mieter, Auskunft über das wirkliche Risiko zu bekommen, schlugen fehl. Unsere Reporterin Dr. Anna Acker setzt sich für die verunsicherten Familien ein. Wie das Gesundheitsamt reagiert und ob die Mieter endlich zu ihrem Recht kommen, sehen Sie im Video.

Legionellen-Alarm: Duschverbot seit 10 Monaten Nach Tod eines Nachbarn
08:43 min
Nach Tod eines Nachbarn
Legionellen-Alarm: Duschverbot seit 10 Monaten

30 weitere Videos