Aus Verzweiflung

Weil sie Corona-Leugner nicht mehr ertragen kann: Krankenschwester schmeißt hin

Fast ein Jahr ist es her, dass der erste Covid-19-Fall aufgetreten ist. Mittlerweile wurden mehr als 56,2 Millionen Fälle bestätigt, über 1,34 Millionen Menschen starben daran. Trotzdem gibt es immernoch Menschen, die das Virus nicht ernst nehmen. Genau diese Einstellung hat eine Krankenschwester aus Texas dazu gebracht ihre Arbeit hinzuschmeissen. Weil sie die Corona-Leugner nicht mehr ausgehalten hat.
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Sie teilt ihre Geschichte auf Twitter

Irgendwann hatte Ashley genug: Die Krankenschwester aus Texas hat die Ignoranz einiger Corona-Patienten nicht mehr ausgehalten und ihren Job gekündigt. Ashley hatte aus nächster Nähe miterlebt, wie ernst die Situation ist: Denn vor kurzem wurde sie auf die Covid-Intensivstation versetzt. Doch selbst dort zweifelten einige Patienten noch daran, wie schlimm das Virus wirklich sei. Warum sie ihren Job gekündigt hat, erklärt Ashley auf Twitter.

"Die Menschen fragen mich, was der Wendepunkt war"

Weil sie so oft gefragt wurde, erzählt Ashley auf Twitter, was sie auf der Covid-Intensivstation erlebt hat. „In meiner letzten Schicht hatte ich eine augenöffnende Erfahrung. El Paso befand sich mitten in seiner schwersten Zeit mit Krankenhauseinweisungen und Fällen von Covid“, schreibt sie. Einer der letzten Patienten, um die Ashley sich kümmern musste, war kurz davor in eine niedrigere Pflegestufe versetzt zu werden. Er lag wach in seinem Zimmer und schaute die News. Es ging darum, dass El Paso mehr Leichenhallen mit Kühlwagen brauchte.

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Er glaubte nicht daran, dass Covid mehr ist als eine Grippe

Als der Patient daraufhin erklärte, dass er „Fake News“ hasse und Covid nicht mehr als eine Grippe sei, antwortete Ashley: „Jetzt haben Sie Ihre Meinung geändert, richtig?“ Seine Antwort machte die Krankenschwester sprachlos: „Ich sollte einfach nur Vitamine für mein Immunsystem nehmen. Die Nachrichten machen eine große Sache daraus."

"Fehlinformationen töten Menschen"

„Mir fehlen die Worte. Hier bin ich in meinen Schutzanzug gepackt, hier liegt er auf der Covid-Intensivstation. Wie kann er die Gültigkeit von Covid leugnen? Wie ist das möglich Fehlinformationen töten massenhaft Menschen, denke ich mir“. So beschreibt Ashley ihre Reaktion auf die Aussage des Patienten.

Sie trifft eine Entscheidung, die sie noch nie getroffen hat

Obwohl Pflegekräfte normalerweise nicht über den Zustand anderer Patienten sprechen, sondern sich neutral um jeden einzelnen Patienten kümmern, entscheidet sich Ashley, den Ernst der Situation in Worte zu fassen:

"Um ehrlich zu sein, das hier ist meine letzte Schicht. Sie sind der einzige von 25 Patienten, der heute mit mir sprechen konnte oder sich meiner Anwesenheit überhaupt bewusst ist.“

Weiter erzählt sie, „Er ist überrascht, aber skeptisch und fragt, ob es anderen Menschen so gut gehe wie ihm. Ich sage ihm, dass ich noch nie so viele Menschen SO schwer krank gesehen habe.“

"Ich bin brutal ehrlich"

Ashley entscheidet sich „brutal ehrlich“ zu sein. „Ich sage ihm, in den letzten zwei Wochen habe ich mehr Herz-Lungen-Wiederbelebungen durchgeführt und mehr Menschen sterben sehen, als in den zehn Jahren meiner gesamten Karriere zusammen“.

Ihre Ehrlichkeit bringt den Patienten zum Umdenken

Der Patient wird blass und scheint die Schwere ihrer Aussage zu verstehen. Einige Stunden später, als der Patient verlegt wird, sagt er zu Ashley. "Danke, dass Sie mir gesagt haben, was Sie mir gesagt haben. Danke, dass Sie eine gute Krankenschwester sind. Ich habe viele der anderen gesehen, als Sie mich aus der Intensivstation rollten. Es ist viel mehr als eine Grippe, ich habe mich geirrt."

Und das ist nicht alles: Ab sofort wolle er jedem, der nicht an Corona glaube, von seinen Erfahrungen erzählen. Und genau das will Ashley auch weiterhin tun.