Experten geben TippsSicher durch Herbst und Winter: Wie sich Autofahrer jetzt vorbereiten sollten

Close-up of a car alone on a road surrounded by trees and mountains AlbertoMenendez_WomanInHayedo_80 Copyright: xAlbertoxMenendezzx
Bei nebligen Straßen wird's mitunter gefährlich: Autofahrer sollten sich auf schlechte Lichtverhältnisse vorbereiten.
IMAGO / Addictive Stock

Die Tage werden kürzer, die Nächte kühler – und auch die Straßen- und Witterungsverhältnisse werden mit dem voranschreitenden Herbst immer mehr zur Herausforderung für Autofahrer. Wie Sie sich jetzt auf die dunkle Jahreszeit vorbereiten sollten, um kein böses Erwachen zu erleben.
Lese-Tipp: Vorsicht im Winter! Diesen Hinweis Ihrer Werkstatt sollten Sie nie ignorieren

Vorsicht vor morgendlichen Nebelwänden!

Die kalte Jahreszeit ist immer für Überraschungen gut. Wer jetzt früh morgens mit seinem Auto zur Arbeit fährt, muss durchaus damit rechnen, plötzlich in einer Nebelwand zu stehen. Ist die Luft nach Schauern feucht und beruhigt sich dann rasch, kann sich eine dichte Nebellage mit Sichtweiten unter einem Kilometer bilden. Das kann tückisch für Autofahrer sein, sagt Sebastian Wache vom Wetterdienst „Wetterwelt“ aus Kiel.

Die Nächte und kühleren Luftmassen aus den höheren Breiten seien es dann auch, die die ersten Bodenfröste hervorrufen könnten. Der Wechsel auf Winterreifen sollte daher langsam in die Hinterköpfe der Fahrzeugnutzer kommen, rät Wache.

Winterreifen: Wann Sie den Wechsel vornehmen sollten

Als Faustregel gilt noch immer: Von O bis O - also von Oktober bis Ostern sollten die Winterpneus aufgezogen sein, sagt Sören Heinze vom Auto Club Europa (ACE). Wer den Wechsel in einer Werkstatt erledigen will, sollte daher rechtzeitig einen Termin vereinbaren und sich gegebenenfalls noch um neue Reifen kümmern, damit sie dann auch einsatzbereit sind.

Mindestens vier Millimeter Profiltiefe sollten gute Winterreifen noch aufweisen. Bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eisglätte oder Reifglätte darf laut Dekra auch nur mit wintertauglichen Reifen gefahren werden. Ansonsten droht ein Bußgeld.

Lese-Tipp: Das große Winterreifen-ABC: RTL-Verbraucherexperte Ron Perduss beantwortet die wichtigsten Fragen

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Sehen und gesehen werden: Beleuchtungsanlage checken!

Werden die Tage kürzer, sollte frühzeitig das Abblendlicht eingeschaltet werden. Gut sehen und genauso gut gesehen werden ist besonders wichtig im Straßenverkehr. Darum ist jetzt laut Dekra-Experte Stephan Schlosser eine rundum funktionierende, richtig eingestellte Beleuchtungsanlage ein Muss.

Hilfreich sei auch eine gründliche Reinigung der Windschutzscheibe von innen und außen. Zudem sollte beim Wischwasser Scheibenfrostschutz nachgefüllt werden.

Der ACE rät zu einer grundsätzlichen Überprüfung der Wischblätter zum Winter hin. Die Scheibenwischblätter können durch Hitze und UV-Strahlung brüchig werden und auch der Gebrauch hinterlässt Abnutzungsspuren, sagt Sören Heinze. Er nennt als Faustregel: Bleiben nach der Reinigung der Autoscheibe Schlieren zurück, die sich auch nach der Reinigung der Wischblätter nicht bessern, ist es an der Zeit, neue Wischblätter zu montieren.

Lese-Tipp: Zehn hilfreiche Fahrtipps bei Glätte und Schnee

Hilfe gegen beschlagene Scheiben

Apropos Durchblick: Ein feuchter Innenraum ist oft die Ursache für beschlagene Scheiben und sorgt schnell für schlechte Sicht. Das Freiwischen der Scheiben hilft hier aber oft nur kurz.

Eine gute Lösung kann dann ein Auto-Trockensack sein, der bis zu 500 Gramm Feuchtigkeit aufnimmt und das Innere des Pkws so trocken hält, sagt Claas Alexander Stroh vom Tüv Nord. Achtung: Wird ein Fahrzeug trotz beeinträchtigter Sicht bewegt, droht ein Bußgeld.

Lese-Tipp: Scheiben ständig beschlagen? 6 Tipps gegen Feuchtigkeit im Auto

Wenn die Batterie unterwegs versagt: So starten Sie schnell wieder durch

Sinkende Temperaturen belasten auch die Fahrzeugbatterie, die dann schnell an Kapazität verlieren kann. Bleibt das Auto einige Tage unbewegt in der Kälte stehen, verweigert die Batterie gerne ihren Dienst. Kleine Batterieladegeräte sind dann gute Helfer, sagt Stroh. Für eine schnelle Starthilfe empfehle sich für den Winter zudem das Mitführen eines Überbrückungskabels im Kofferraum.

Günstiger Tipp beugt Rost vor: Auto gründlich putzen!

Investieren sollten Autofahrer vor dem Winter auch in eine gründliche Fahrzeugwäsche. Beginnt die Winterzeit, können kleinere Lackschäden, Schmutz und ungeschützte Schlösser im Laufe der Zeit zu Rost führen, sagt Claas Alexander Stroh. Eine intensive Lackpflege und regelmäßige Reinigung des Fahrzeugs beugen dem vor.

Im Video: Waschanlage oder selbst schrubben - welche Methode ist günstiger?

Nützliche Winterhelfer: Kratzer, Enteiserspray & Co.

Zur Grundausstattung für den Winter zählen dann noch die vielen kleinen Helfer, die jetzt in keinem Auto mehr fehlen sollten. Eiskratzer, Handbesen und eine warme Decke sollten immer an Bord sein, um bei Frost und überraschend einsetzendem Schneefall gewappnet zu sein, sagt Sören Heinze.

Lese-Tipp: Auto vereist? So werden Fensterscheiben und Türschloss wieder frei

Wer eine vereiste Frontscheibe verhindern will, muss abends mit einer Thermoabdeckung vorbeugen. Die Alternative kommt aus der Dose: Ein Enteisungsspray hilft besonders gegen hartnäckige Eisschichten und gegen eingefrorene Scheibenwischer, sagt Stroh. Hat man es morgens eilig, empfiehlt sich die Kombination aus Enteisungsspray zur Vorbehandlung und anschließendem Kratzen mit einem Eiskratzer. (dpa/dhe)