Öko-Test findet Glyphosat und Co.

Schwarztee im Test: Heißer Pestizid-Cocktail!

Kaffee ist zwar mit Abstand das beliebteste Wachmacher-Getränk in Deutschland, aber auch Schwarztee hat hierzulande viele Fans. Passend zur kalten Jahreszeit hat Öko-Test jetzt 24 davon getestet – lose und in Beutelform, von bekannten Marken, Discountern und Drogerien. Mit teilweise bedenklichem Ergebnis, denn viele Tees entpuppten sich als wahre Pestizid-Cocktails!
Im Video: Dr. Jürgen Steinert, stellvertretender Chefredakteur von Öko-Test erklärt, warum Sie diese Tees auf keinen Fall trinken sollten.

Glyphosat in allen konventionellen Schwarztees

Das Magazin kaufte 24 Schwarztees zu Preisen zwischen 1,13 Euro und 13,80 Euro für je 100 Gramm ein, darunter zehn Bio-Produkte. Ein Labor untersuchte sie auf ein breites Spektrum an Pestiziden. Auf dem Prüfplan standen zudem Anthrachinon und Nikotin. Beide waren ursprünglich als Pestizide zugelassen, gelangen nach aktueller Studienlage aber über andere Wege auf die Teeblätter.

Das Ergebnis: In vielen Produkten steckt ein ganzer Cocktail an Pestiziden. In allen konventionellen Tees fand das Labor das umstrittene Herbizid Glyphosat. Von den insgesamt zwölf Spritzgiften, die in den 24 schwarzen Tees nachgewiesen wurden, sind fast alle vom Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN) als „hochgefährlich" eingestuft. Sechs davon sind in Deutschland verboten oder nicht mehr zugelassen - und das aus gutem Grund.

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„Ungenügend": Aldi Nord nimmt Tee aus Sortiment

Mit den meisten verschiedenen Spritzgiften belastet ist der „Cornwall Ceylon-Assam Schwarzer Tee im Beutel“ von Norma, in dem Öko-Test ganze sieben verschiedene Pestizide nachgewiesen hat - darunter zwei, die in der EU im Anbau nicht zugelassen sind. Dafür kassiert der Tee von den Testern ein „Ungenügend" - wie auch unter anderem der „Westminster Tea Schwarztee, Beutel“ von Aldi Nord.

Im Fall des Produktes von Aldi Nord ist die miese Note vor allem darauf zurückzuführen, dass das Labor einen Gehalt an Chlorat gemessen hat, der den gesetzlichen Grenzwert deutlich überschreitet. Chlorat kann über gechlortes Trinkwasser oder Reinigungsmittel in Lebensmittel gelangen. Über einen längeren Zeitraum in zu hohen Gehalten aufgenommen, kann es die Aufnahme von Jod hemmen und die Schilddrüse schädigen. Aldi Nord hat auf den Test reagiert und mitgeteilt, diesen Tee ab sofort nicht mehr anzubieten.

Nur zwei Schwarztees sind „sehr gut"

Testsieger sind die beiden Bio-Tees „Assam Schwarztee Broken kräftig- malzig, lose von Lebensbaum und Tea Gschwendner „Darjeeling FTGFOP1 Pussimbing First Flush, lose". Weder an den Inhaltsstoffen noch am Anbau haben die Tester etwas auszusetzen. Die Produkte schneiden mit „sehr gut" ab und sind für 4,79 Euro beziehungsweise 13,80 Euro je 100 Gramm zu haben.

Alle Testergebnisse können Sie auf ökotest.de nachlesen. (xwi/rka)