Umso größer der Laubhaufen, desto besser
Schutz im Winter! Warum ihr jetzt auf Gartenarbeit verzichten solltet

Anfang November liegt jede Menge Laub auf den Wiesen und in Gärten, dieses weg zu harken schadet oft vielen Tieren.
Was es bringt, das Laub liegenzulassen und wie ihr nicht nur Igeln und Insekten zu einem heimischen Winterquartier verhelfen könnt!
Laub im Garten schützt Tiere

Molche, Asseln, Spinnen – alles, was das herbsthungrige Tier-Herz so braucht, das verbirgt sich aktuell unter den Laubdecken. Das Laub bietet den Tieren Schutz vor Kälte. Gleichzeitig suchen Igel, Frösche und Vögel hier Nahrung, erklärt Franziska Kötter vom Naturschutzbund (NABU) im Interview mit RTL: „Gerade Amseln, die sieht man häufig im Laubhaufen, wie sie die Blätter umdrehen. Und die suchen dann die Kleintiere und manchmal auch Samen.“ Denn mit den Blättern, fallen auch die Samen von den Bäumen und diese fressen die Vögel. Auch Regenwürmer picken sie gerne aus der Erde raus. „Und dafür scharren sie dann mit dem Schnabel die oberste Schicht weg“, erklärt Kötter.
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Raupen und Schmetterlinge landen oft in der Biotonne
Auch die Wilde Möhre sei ein wahres Futter-Paradies. Auch, wenn sie jetzt im Herbst nicht mehr ganz so doll aussieht, fleißige Gärtner sollten sie trotzdem stehen lassen, sagt die Diplom-Biologin. „Zum Beispiel Schmetterlinge überwintern in Raupen, Formen oder als Puppe. Und die hängen sich dann an hier so die Stängel“, zeigt Franziska Kötter. Würde man die jetzt im Herbst einfach abschneiden und in die Biotonne werfen, dann käme ein ganzer Haufen Raupen oder Schmetterlingsnachkommen fürs nächste Jahr in den Restmüll.
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Laubbläser: Tod für Molche und Igeljunge

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Es lohnt sich also das Laub einfach liegen zu lassen und die Pflanzen erst im Frühjahr zu beseitigen. Wer trotzdem unbedingt Ordnung im Garten haben möchte, der sollte auf schwere Geräte verzichten. Laubbläser sind der Tod für kleine, aber auch größere Tiere. Allein durch das Blasen oder das Saugen des Laubsaugers können ganz viele Insekten und kleine Lebewesen getötet werden. „Und die Sauger sind so stark, dass die auch Kröten und Molche einsaugen, sogar auch Igeljunge“, sagt Franziska Kötter. Denn besonders Igelnachkommen würden Laubhaufen bevorzugen und diese würden dann sofort gehäckselt. Wer den ganz kleinen Tieren stattdessen etwas richtig Gutes tun will, dem empfiehlt der NABU zum Beispiel ein Insektenhotel. Die gibt es im Baumarkt, Kreative können es auch selbstbauen.