Start- und Landebahn mehrere Stunden gesperrt
Schockmoment am Flughafen Luxemburg: Boeing-Fahrwerk reißt bei Landung ab
Kurz nach dem Start am Flughafen Luxemburg am Sonntagabend bemerkt der Pilot einer Boeing-747-Maschine, dass sich das Fahrwerk nicht mehr einfahren lässt. Er entscheidet sich, zum Flughafen zurückzukehren. Bei der Landung reißt plötzlich das rechte Hauptfahrwerk ab und schleudert durch die Luft.
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Fahrwerk defekt: Cargolux-Flieger muss in Luxemburg notlanden
Zuvor war die Maschine rund eine Stunde über dem Flughafen gekreist und hatte Treibstoff abgelassen. In solchen Fällen ist das eine gängige Sicherheitsmaßnahme, um das Gewicht bei der Landung zu reduzieren. Obwohl das Frachtflugzeug einen Teil des Fahrwerks verloren hatte, kam es kontrolliert zum Stehen. Verletzt wurde niemand.
Die Start- und Landebahn musste dennoch für mehrere Stunden gesperrt werden, sodass Flüge umgeleitet oder gestrichen wurden, teilte der Flughafen mit. Insgesamt seien 13 Ankünfte und 18 Abflüge am Sonntagabend betroffen gewesen, so eine Sprecherin. Die Ankünfte seien umgeleitet worden nach Lüttich, Brüssel, Paris und Straßburg. Insgesamt mussten 31 Flüge annulliert werden. Zudem gab es bei einigen Flügen deutliche Verspätungen. Insgesamt seien rund 5.000 Passagiere betroffen gewesen, sagte sie.
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Notlandung am Flughafen: Piloten auf Schreck-Szenarien trainiert
Nicht nur bei Menschen mit Flugangst sorgen Vorfälle wie diese bei Starts oder Landungen immer wieder für ein mulmiges Gefühl. Dennoch gelten Flugzeuge statistisch als die sichersten Verkehrsmittel. Dass ein Notfall tatsächlich zur Katastrophe wird, ist selten. In Deutschland gab es seit 1945 insgesamt 62 schwere Unfälle. Alleine im vergangenen Jahr sind hier 2,6 Millionen Maschinen sicher gestartet oder gelandet.
Piloten üben regelmäßig verschiedene Szenarien, wie Landeanflüge bei Sturm oder Probleme mit dem Fahrwerk. Alle sechs Monate gibt es spezielle Trainings in Flugsimulatoren. "Es gibt für alle Eventualitäten einen Plan, eine Checkliste. Piloten werden darauf trainiert. Und wenn es dann so weit ist, dann wissen sie in der Regel sofort was zu tun ist. Und deswegen geht es in der Regel gut aus“, sagt Pilot Mirko Mies im Interview mit RTL. (sbl)
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