„Mir mussten acht Organe entnommen werden“

Faye (39) dachte, sie hätte nur Regelschmerzen - Schock-Diagnose!

Faye Louise Krebserkrankung.
Faye Louise (39) glaubt im März, sie hätte ihre üblichen Periodenschmerzen. Doch dann kommt alles ganz anders
Jam Press/faye.louiseuk

Wenn vermeintlich harmlose Menstruationsbeschwerden zum Altraum werden.
Faye Louise (39) wundert sich im Frühjar 2023 zunächst nicht, eine starke Regelblutung in Kombination mit extremen Schmerzen zu haben. Doch als die Beschwerden tagelang andauern und weitere Symptome hinzukommen, wird ihr bewusst: Irgendetwas stimmt hier nicht. Was dann kommt, übertrifft ihre schlimmsten Erwartungen.
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Periodenbeschwerden werden immer schlimmer: Was ist mit Faye Louise los?

Seit Jahren durchlebt die 39-jährige Faye Louise aus Großbritannien einmal im Monat die Hölle: Ihre Periode ist so stark, dass sie Mefenaminsäure, ein in Deutschland nicht zugelassenes Schmerzmittel, einnehmen muss. Das berichtet die britische Zeitung Sun.

Im März 2023 wird Louise jedoch hellhörig, denn: Diesmal dauern ihre Beschwerden viel länger als gewöhnlich. Eine Woche vor und eine Woche nach der Periode geht es ihr gesundheitlich sehr schlecht. Die 39-Jährige sucht ihren Hausarzt auf und wird anschließend für eine Ultraschall- sowie CT-Untersuchung an ein Krankenhaus überwiesen. Nachdem sie dort vor Ort zusammenbricht, teilen die Ärzte ihr mit, dass sie eine 17 (!) Zentimeter große Zyste an ihrem linken Eierstock hat, die im Laufe der Zeit in ihren Magen hineingewachsen ist.

Und es kommt noch schlimmer: Tests zeigten eine Schwellung des Blinddarms, sodass die Mediziner schnell beschließen, diesen mitsamt der Zyste zu entfernen, um weitere Probleme zu vermeiden. Während der Untersuchung machen die Chirurgen dann noch eine weitere unglaubliche Entdeckung: An der Wand ihres Blinddarms hat sich ein krebsartiger Tumor angesiedelt.

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Tumor bricht auf: Faye Louise hat seltenen Krebs

Louise, die als Flugbegleiterin und Model arbeitet, gegenüber JamPress: „Vor der Operation gab es keinerlei Anzeichen für eine Krebserkrankung. Als sie es mir nach der Operation sagten, hatte ich das Gefühl, dass meine Welt zusammenbricht.“

Das Perfide: Vor zwei Monaten, so erzählt die 39-Jährige, habe sie bereits ihre Mutter an Darmkrebs verloren: „Mein erster Gedanke war: ,Das war’s für mich, die Geschichte wiederholt sich.’ [...] Es waren ehrlich gesagt die schlimmsten Tage und Wochen meines Lebens. Ich dachte über Beerdigungspläne nach und sagte meinem Partner Will, dass ich meinen 45. oder 50. Geburtstag nicht mehr erleben würde.“

Obwohl der Krebs laut den Medizinern zu dem Zeitpunkt noch gutartig ist, besteht stets das Risiko, dass er ihre Blinddarmwand durchbricht und dann zu einem extrem seltenen und bösartigen Krebs mutiert, der als Pseudomyxoma peritonei (PMP) bekannt ist. Deswegen sind die Chirurgen zunächst gezwungen, den Tumor in Louises Körper unangetastet zu lassen.

Doch dann bricht der Tumor von selbst auf – und verbreitet Neoplasma in ihrem Körper: „Mein Arzt zeigte mir die Scans und sagte mir, dass sich der Krebs im Bereich des Bauchfells ausgebreitet habe. Er sagte mir, dass die vorgeschlagene Behandlung eine sehr umfangreiche Operation sei und dass sie mehrere Organe entfernen müssten. Anschließend würde eine erhitzte Chemotherapie direkt in den Bauchraum verabreicht werden.“

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Der Weg zur Genesung ist steinig - doch die Britin will nicht aufgeben

Faye Louise mit ihrem Partner Will.
Ihr Partner Will (30) und ihr Hund helfen auf ihrem Weg zur vollständigen Genesung.
Jam Press/faye.louiseuk

Im November wird Faye Louise operiert. Insgesamt werden ihr acht Organe entfernt, unter anderem die Gallenblase, die Milz, der Blinddarm, der Dünndarm, die Eierstöcke, die Gebärmutter und ein Teil der Leber sowie ein Teil des Bauchfells.

Ihr Weg zur Genesung ist alles andere als leicht, doch glücklicherweise verläuft die Operation problemlos, die 39-Jährige ist seitdem krebsfrei. Sie erzählt: „Ich werde mich nun drei bis sechs Monate lang zu Hause erholen müssen. Bis jetzt war es schmerzhaft und schwierig. Ich schlafe viel und nehme orales Morphium zur Schmerzlinderung. Ich bin jetzt in den frühen Wechseljahren und muss daher eine Hormonersatztherapie machen. Außerdem muss ich jährlich Kontrolluntersuchungen durchführen lassen, um sicherzustellen, dass die Krankheit nicht wieder auftritt.“

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Sie wird von ihrem Partner Will (30) umsorgt und bekommt viele Streicheleinheiten von ihrem geliebten Hund Neville. Für Louise ist klar, dass sie positiv in die Zukunft schauen möchte: „Ich freue mich darauf, Weihnachten mit meiner Familie zu verbringen, und ich möchte jeden Moment meines Lebens genießen. Ich habe das Gefühl, dass ich dem Tod ins Auge geblickt habe.“

Die Realisation, dass sie bereits jahrelang Krebs hatte, bevor überhaupt eine Diagnose gestellt wurde, sei sehr krass für sie: „An manchen Tagen kann ich einfach nicht glauben, dass ich das alles durchgemacht habe, dass alles mit einer Zyste angefangen hat. Ich hatte ja keine Ahnung.“ (vdü)