Cold Case nach 11 Jahren gelöst?
DNA-Test entlarvt Vater des Täters: Mein Kuckuckskind ist der Killer!
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von Henrik Zinn und Frank Vacik
Dramatische Wendung in einem elf Jahre alten Mordfall aus Wegeleben (Sachsen-Anhalt): Am 22. April 2012 wird Christa S. getötet auf ihrem Sofa gefunden, die Tür ist aufgebrochen und ihre Wohnung komplett verwüstet. Lange tappen die Ermittler im Dunkeln, erst ein Massen-Gentest Anfang 2022 liefert aufklärerische Erkenntnisse und entlarvt ein Kuckuckskind.
Rentnerin wurde vor 11 Jahren brutal erschlagen
Der Tod der 77-jährigen Christa S. ist in der 3.000 Seelen-Stadt Wegeleben im Harz nach wie vor absolut präsent, denn: Die Rentnerin wird eiskalt getötet. Vor elf Jahren findet die Polizei die Rentnerin erschlagen in ihrer Wohnung. Sie liegt halb nackt auf ihrem Sofa, sogar der Fernseher läuft noch. Weil der Fall lange ungeklärt auf Eis liegt, setzt die Polizei Anfang 2022 neue Ermittler ein – und die bringen den Stein ins Rollen. Es wird ein Massen-Gentest angeordnet, bei dem 900 Männer im Alter von 25 bis 95 Jahren auf die damals sichergestellten DNA-Spuren des Killers getestet werden.
Polizeiverhör entpuppt Kuckuckskind
Zwar kann der Täter auf diesem Weg nicht ermittelt werden, es gibt jedoch eine merkwürdige Auffälligkeit. Die Probe von Uwe B. (61) stimmt zu 50 Prozent mit der Täter-DNA überein. Er selbst kann wegen der fehlenden 50 Prozent nicht der Mörder sein, höchstwahrscheinlich ist er aber ein Blutsverwandter. Im anschließenden Polizeiverhör packt Uwe B. aus: „Ja, ich habe einen Sohn, aber der stammt nicht aus meiner Ehe. Meine Frau weiß nichts von ihm...“ Das Kuckuckskind Fabian S. lebt zum damaligen Zeitpunkt in der knapp 200 Kilometer entfernten niedersächsischen Gemeinde Winsen (Aller), weswegen er beim Massen-Gentest nicht berücksichtigt wurde. Diesen holen die Beamten nach dem Ehebruch-Geständnis nach, prompt klicken die Handschellen.
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Gerichtssprecherin: Angeklagtem droht lebenslange Haft
Seit August 2022 sitzt der inzwischen 35-jährige Ex-Nachbar von Christa S. in der Justizvollzugsanstalt Halle, die Staatsanwaltschaft Halberstadt wirft ihm Mord in Verdeckungsabsicht vor. „Der Angeklagte soll in die Wohnung des Opfers eingedrungen sein, um dort nach stehlenswerten Gegenständen zu suchen. Dabei soll der Angeklagte auf das Opfer getroffen sein, was er geschlagen, getreten und gewürgt haben soll, bis deren Tod eingetreten war“, sagte Marie-Theres Krahl, Gerichtssprecherin am Landgericht Magdeburg, beim gestrigen Prozessauftakt im Gespräch mit RTL. Fabian S. bestreitet die Tat vehement und weigert sich, den brutalen Mord zu gestehen. Bei einer Verurteilung droht dem Angeklagten eine lebenslange Haft. (hzi)