Diese Rolle spielen die USA dabei
Wie realistisch ist Putins Spiel mit den Atomwaffen? Experte klärt auf
Wladimir Putin will Macht, das steht außer Frage. Immer wieder steht das Wort „Atomwaffe“ im Raum. Doch wie weit der Aggressor gehen könnte und warum die USA bisher noch die Füße still halten, Dr. Joachim Weber ist Experte für Sicherheitspolitik und erläutert die Aspekte oben im Video.
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Bisher entspannter Umgang der Amerikaner
Die Wahrscheinlichkeit, dass Russland die Alarmbereitschaft erhöht, ist in Augen des Sicherheitsexperten Joachim Weber vorerst eher gering. In einem Skype-Interview erklärt er gegenüber RTL, dass es kontraproduktiv für Russland wäre, speziell die Anzahl der Nuklear-Streitkräfte zu erhöhen. „Schon aus dem Grunde, weil die Amerikaner bisher gar nicht nachgezogen haben und damit ja relativ entspannt umgehen.“
Sollte es jedoch dazu kommen, dass Putin die Anzahl der Streitkräfte erhöht, „müssten die Amerikaner sofort nachziehen“, so der Experte für Sicherheitspolitik. Dazu positioniert er sich jedoch deutlich und sagt „da sind wir aber noch nicht.“
Putin wolle keinen kollektiven Selbstmord und Weltuntergang
Ein Grund für das Zurückhalten der Nuklearen Streitkräfte im großen Ausmaß ist die Vermutung, dass Putin nach Einschätzung Joachim Webers keinen „kollektiven Selbstmord Russlands und den Weltuntergang“ plane.
Weiter heißt das, wenn Putin seine Macht und sein Regime behalten möchte, „dann kann ihm das keinen Nutzen eintragen, auf der ganz großen nuklearen Ebene weiter zu eskalieren“, erklärt Joachim Weber im Interview.
Der Experte äußert sich im Interview ebenfalls zu einer möglichen Ermordung der Klitschko-Brüder und Präsident Selenskyj.
Atomwaffen für den Experten eher unwahrscheinlich
„Dieses Spiel mit den Atomkoffern, den Codes und dergleichen, die nur Staatspräsidenten den Befehl erteilen kann, die dann abzufeuern, nachdem diese Prozeduren durchlaufen sind: Das betrifft die strategischen nuklearen Streitkräfte, also weitreichende Raketen, über die man zum Beispiel die USA erreichen will.“
Dennoch sieht er die Möglichkeit, dass Putin bei immer höherem wirtschaftlichen, politischen und militärischen Widerstand „dann irgendwann so ein Ding an irgendeiner Stelle zündet, vielleicht bewusst an einer Stelle, wo er wenig Schaden anrichtet, um zu sagen: Hier, noch einen Schritt und dann knallt’s“. Doch auch davon seien wir, nach Einordnung von Joachim Weber, noch ganz weit von entfernt. (ljo)
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