Hier sollen nur noch E-Autos fahren
RTL trifft VW-Chef Herbert Diess auf griechischer Trauminsel Astypalea
Die griechische Regierung und der Autobauer VW haben den Startschuss für die Elektrifizierung der griechischen Insel Astypalea gegeben. Hier sollen in Zukunft nur noch E-Autos fahren, die mit Ökostrom aufgeladen werden. RTL war dabei und hat mit VW-Boss Herbert Diess über das Vorzeigeprojekt in der Ägäis gesprochen.
1500 Autos der Inselbewohner müssen ausgetauscht werden
Am Mittwoch wurden auf dem kleinen Eiland feierlich die ersten E-Fahrzeuge in Betrieb genommen, darunter das erste vollelektrische Polizeiauto Griechenlands. Astypalea soll schrittweise ein völlig neues Verkehrssystem mit E-Autos, -Bussen und Rollern, E-Bikes und Car-Sharing erhalten und seine Energie aus Ökostrom beziehen. In das Vorhaben investieren Athen und VW in den kommenden fünf Jahren rund 10 Millionen Euro.
„Auf der Insel erforschen wir in Echtzeit, was die Menschen zum Umstieg auf die E-Mobilität bewegt und welche Anreize es für den Übergang zu einem nachhaltigen Lebensstil braucht“, sagt VW-Chef Herbert Diess. Um gezielte Erkenntnisse aus der geplanten Transformation zu gewinnen, wird das Projekt von einer wissenschaftlichen Studie begleitet, bei der die Bewohner Astypaleas und ihre Einstellung zu diesem Wandel im Mittelpunkt stehen.
Die Bewohner sehen das Projekt durchaus kritisch. „Die Einwohner unterstützen das Projekt. Sie befürchten aber, dass es den Charakter der Insel verändern wird und dass der authentische Charakter der Insel verloren geht“, sagt Hotelbetreiberin Carolina Alkalai.
Insgesamt müssen rund 1500 Autos durch E-Mobile ersetzt werden. Die griechische Regierung unterstützt die Einwohner bei der Anschaffung mit Prämien von bis zu 12.000 Euro. Zudem soll auf der Insel bis 2023 ein neuer Solarpark entstehen, der rund drei Megawatt Grünstrom liefert und den gesamten Bedarf der E-Mobile sowie mehr als die Hälfte des Inselbedarfs abdecken soll. Bisher wird der Strom auf der Insel von Dieselmotoren generiert. Astypalea hat mit rund 100 Quadratkilometern eine Fläche ähnlich der von Sylt, jedoch nur rund 1300 Einwohner (Sylt: rund 18 000). (dpa/aze)