Nach Nagellack-FauxpasRoyale Etikette - darauf müssen Prinzessin Kate & Co. achten

Das britische Königshaus beheimatet seit Jahrhunderten einige der umfangreichsten Traditionen der Welt. Regeln, Protokolle und Etikette – all das verbindet man mit den englischen Royals. Diese reichen vom Verbot für bestimmte Mitglieder, gemeinsam zu reisen, bis hin zum Verbot für Frauen, farbigen Nagellack zu tragen. Wir haben die neun wichtigsten royalen Regeln genauer unter die Lupe genommen.
Royale Etikette: Strenge Reisebeschränkungen

Generell gilt, dass zwei Mitglieder der Thronfolge, die sich in unmittelbarer Nähe zueinander befinden, nicht gemeinsam reisen dürfen. „Wir haben nie gesehen, dass die verstorbene Königin und der damalige Prinz Charles zusammen gereist sind, denn wenn etwas mit dem Auto, dem Flugzeug oder dem Schiff passiert wäre, hätte man ein Problem, weil die Nummer eins und die Nummer zwei weg wären", erklärt der britische Etikette- und Protokollberater William Hanson der britischen The Sun.
„Aus Sicherheits- und Nachfolgegesichtspunkten müssen sie immer getrennt reisen, so wie in Amerika der Präsident und der Vizepräsident, die nie im selben Auto sitzen. Bei Säuglingen und Kleinkindern wird in der Regel eine Ausnahme gemacht, weshalb wir Fotos gesehen haben, auf denen William und Kate mit allen drei Kindern im selben Flugzeug reisen – das wird sich ändern, wenn George ein Teenager wird“, so Hanson.
Die richtige Verbeugung
Wenn sich der Monarch nähert, wird von jedem erwartet, sich respektvoll zu verhalten – mit einer körperlichen Geste des Respekts. Frauen müssen einen Knicks machen und Männer müssen sich verbeugen. „Männer verbeugen sich vom Hals aus und nicht von der Taille aus, so dass es manchmal nur wie ein Nicken aussieht. Eine königliche Verbeugung ist nicht wie eine Bühnenverbeugung, die von der Taille aus gemacht wird“, erklärt der Etikette-Experte.
Öffentliche Zuneigung zeigen?

Bei dem zur Schaustellen von Zuneigung entscheidet jedes Mitglied der königlichen Familie selbst. Ob Händchen halten, Umarmungen oder Küsse – jeder Royal hat die Wahl, wie viel körperliche Nähe er in der Öffentlichkeit zulassen möchte.
„William und Catherine sind sich in ihrer Beziehung sehr sicher und brauchen nicht die Bestätigung des anderen“, stellt Hanson fest. Die royalen Aussteiger, Prinz Harry und Herzogin Meghan, hingegen sind bekannt dafür, ihre Zuneigung ganz unverblümt zu zeigen.
Knalliger Nagellack ist tabu

Obwohl die Frauen der königlichen Familie Nagellack tragen dürfen, müssen sie sich an strenge Regeln halten. „Er muss hautfarben sein. Heißes Rot und leuchtendes Pink zum Beispiel sind nicht erlaubt, vor allem nicht bei offiziellen Anlässen und besonders in der Trauerzeit", erklärt Hanson in The Sun. Kein Wunder also, dass Prinzessin Kate mit ihren knallroten Nägeln beim Ostergottesdienst in der St. George's Chapel auf Schloss Windsor auffiel.
Im Video: Auch Prinz Harry fiel schon mit einem Etikette-Fauxpas auf
Distanz bewahren
Vielleicht ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass der Gemahl in der Regel ein paar Schritte hinter dem Monarchen geht. Das war bei Prinz Philip und der Queen so und ist auch bei König Charles und Queen Consort Camilla der Fall. Der Protokoll-Experte weiß, warum: „Das liegt daran, dass sie diejenigen sind, die in die Familie eingeheiratet haben. So wie der Herzog von Edinburgh, der immer ein paar Schritte hinter der Königin ging. Er war nicht der Bluts-König – so ist es auch bei Catherine, Meghan und Sophie, der Gräfin von Wessex.“
Traditionelle Uniformen
Wir haben bei der Beerdigung der Queen gesehen, wie der König und seine Geschwister, mit Ausnahme von Prinz Andrew, militärische Insignien trugen. „Das ist die Ausgehuniform des jeweiligen Militärregiments, das sie repräsentieren – jeder Zweig des Militärs hat seine praktische Uniform und eine Ausgehuniform, in der man natürlich nicht kämpfen kann", erklärt Hanson die traditionelle Kleidung. Diese Uniformen seien für zeremonielle Anlässe wie Beerdigungen und Trauerfeiern.
Die richtige Sitzpose

Trotz vieler Berichte darüber, wie königliche Frauen zu sitzen haben, sagt Hanson, dass es in dieser Hinsicht eigentlich keine Regel gibt. „Das ist das, was wir Etikette und gesunden Menschenverstand nennen. Im Allgemeinen würden Damen, die Röcke tragen, ob lang oder kurz, ihre Knie und Knöchel zusammenhalten", sagt er.
„Einige Damen, wie die verstorbene Königin, stecken einen Fuß hinter den anderen. Die Prinzessin von Wales macht etwas, das als ‘Duchess Slant’ bekannt ist, wobei die Knie in die eine und die Knöchel in die andere Richtung zeigen, um eine Linie zu bilden“, so Hanson.
Männer in der Mitte? Keine offizielle Regel

Während des Spaziergangs der „Fab Four“ im Rahmen der Beerdigung der Queen wiesen viele auf die Tatsache hin, dass die Männer in der Mitte liefen, und fragten sich, ob dies Teil des königlichen Protokolls sei. Das ist es nicht, wie der Etiketteberater verdeutlicht: „Es gibt kein Protokoll dafür, dass William und Harry während des Spaziergangs in Windsor in der Mitte standen. Sie sind Brüder, und es war schön, die Brüder zusammen zu sehen. Ob sie das durchdacht haben oder nicht, ob das bewusst war oder nicht, es hat sich einfach so ergeben“.
Reihenfolge des Einzugs

Wenn die Royals zu einer offiziellen Zeremonie antreten, gibt es eine Reihenfolge für ihr Erscheinen. Und die ist klar durchdacht. „Die angemessene Reihenfolge für das Betreten eines Raumes ist das, was wir als Rangfolge bezeichnen, die durch die aufsteigende Reihenfolge festgelegt wird, das heißt: je wichtiger man ist, desto später kommt man an“, erklärt Hanson. Deshalb kommt der König oder die Königin immer zum Schluss.
Mit den Augen sehen, nicht mit dem Handy
Diese Regel gilt nicht für die Royals, aber für jeden Royal-Fan und Schaulustigen. Zumindest sollte sie das, wie Hanson deutlich macht: „Für die Öffentlichkeit ist es am besten, mit den Augen und nicht mit dem Handy zu schauen.“ Anstatt eine offizielle Veranstaltung mit dem eigenen Handy einfangen zu wollen, sollte man sich doch eher auf die professionellen Kameras der internationalen Medien verlassen. Wer das Glück hat, eine offizielle Veranstaltung des britischen Königshauses beobachten zu können, der sollte genau das auch tun. Der Applaus für die Royals ist definitiv größer, wenn die Menschen ihre Hände frei haben, um zu klatschen anstatt zu filmen. (lkr)
































