Selbstzahlerkassen und digitale PreisetikettenFluch oder Segen für Kunden? Rossmann bastelt an dieser Änderung

Der Drogeriemarkt Rossmann plant gleich mehrere Änderungen in mehreren Hundert Filialen. Der Ausbau der Selbstbedienungskassen soll vor allem Mitarbeiter entlasten, doch die geplanten elektronischen Preisschilder werfen vor allem Fragen bei Kunden auf.
Immer mehr SB-Kassen in den Filialen
Wie andere Händler auch, setzt Rossmann auf den Ausbau der Selbstbedienungskassen. Bis Ende des Jahres sollen 300 weitere Filialen mit den Terminals ausgestattet werden, an denen Kunden ohne die Hilfe von Mitarbeitern bezahlen können. Laut Lebensmittelzeitung gibt es die Geräte bislang schon in rund 340 Rossmann-Geschäften.
Die SB-Kassen sollen vor allem Mitarbeiter entlasten und den Einkauf für Kunden zu Stoßzeiten beschleunigen. Generell sollen die neuen Terminals die Mitarbeiter an den Kassen aber nicht gänzlich ersetzen. Es sollen weiterhin normale Kassen für Kunden zur Verfügung stehen.
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Mit elektronischen Etiketten können sich Preise kurzfristig ändern
Doch bei dieser Änderung bleibt es nicht. Auch die Preisschilder an den Regalen sollen moderner werden. Mit sogenannten elektronischen Etiketten können Mitarbeiter dann in den ersten 50 Filialen bis Jahresende die Preise mit einem Klick ändern, anstatt Papieretiketten mühsam austauschen zu müssen.
Verbraucherschützer sind allerdings besorgt, dass Kunden Probleme haben werden, die Preise nachzuvollziehen. „Der Nachteil für uns Verbraucher ist sicherlich, dass Preise nun viel öfter geändert werden können“, erklärt Verbraucher-Experte Ron Perduss im Gespräch mit RTL. „Die Drogerie-Kette hat also die Möglichkeit, viel schneller auf beispielsweise die gestiegene Nachfrage zu bestimmten Produkten zu reagieren und den Preis dann nach oben anzupassen.“
Zwar sei die Digitalisierung der Etiketten der nächste logische Schritt, so der Experte, doch führe ihre Einführung auch zu Verwirrung bei Kunden.
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Doch was, wenn sich der Preis während des Einkaufs ändert?
Durch die Mausklick-schnelle Änderung der Preise, kann es passieren, dass sich der Preis eines Produkts während des Einkaufs ändert. Dass also ein Shampoo an der Kasse plötzlich mehr kostet, als Minuten zuvor im Regal. „Das ist ein Ärgernis, dass es bereits seit langem gibt“, sagt Perduss. Immer wieder würden diese Beschwerden von Kunden auch an die Verbraucherzentralen geschickt werden.
Doch welcher Preis gilt dann für Kunden? „Die Rechtslage ist hier sehr eindeutig: Es gilt der Preis an der Kasse! Der Kaufvertrag wird final erst an der Kasse geschlossen“, erklärt der Experte. Der Preis auf dem Etikett sei zunächst nur ein Angebot, der Preis an der Kasse der finale Verkaufspreis. Als Tipp empfiehlt Ron Perduss: Vergleichen Sie den Preis auf dem Etikett mit dem am Ende gezahlten Betrag. „Sollte der Preis abweichen und Sie wollen das Produkt nicht mehr kaufen, so können Sie das an der Kasse natürlich noch sagen und die Ware zurückgeben.“
































