Verbraucher geben kein Geld mehr aus

Klartext vom Römertopf-Boss: Habecks Heizungs-Hammer mit Schuld an Insolvenzen

von Aristotelis Zervos

Ist Habecks geplantes Heizungsgesetz Schuld an den vielen Insolvenzen in Deutschland?
Der Chef des Traditionsherstellers Römertopf erklärt im Gespräch mit RTL, wie krass sich die Pläne der Regierung auf sein Unternehmen ausgewirkt haben und wie es für Römertopf nach der Insolvenz weitergeht.

Nach Insolvenz: Römertopf braucht Investoren

Seit den 70er Jahren wurden über 50 Millionen Römertopf-Bräter verkauft. Darin können Fleisch und Gemüse im Backofen zusammen gegart werden. Rein rechnerisch könnte also in jedem der 40 Millionen deutschen Haushalte ein Römertopf stehen. Eigentlich ist der Römertopf eine Erfolgsgeschichte, immer noch „Made in Germany“.

Doch das Unternehmen aus Ransbach-Baumbach bei Koblenz steckt in der größten Krise der Firmengeschichte. Römertopf muss im Juni 2023 Insolvenz anmelden. Das Interesse an dem Traditionsunternehmen aus Rheinland-Pfalz ist groß. „Die meisten Investoren, die sich dann sofort gemeldet haben, die hatten ein reines Interesse an den Markenrechten“, sagt Römertopf-Chef Frank Gentejohann im Gespräch mit RTL.

Im Klartext: An einer Fortführung der Produktion in Deutschland hatten die meisten Investoren kein Interesse.

Wird der Römertopf auch in Zukunft in Deutschland produziert?

Immerhin: Es gibt jetzt zwei Investoren, die Interesse an dem Unternehmen haben: Einer der Investoren will die Produktion ins Ausland verlagern, der zweite will die Arbeitsplätze und die Produktion des Römertopfes in Ransbach-Baumbach belassen.

„Ich fühle mich natürlich auch verantwortlich für meine Mitarbeiter. Wir haben Mitarbeiter, die sind weit über 25 Jahre bei uns und das ist mir persönlich extrem wichtig, dass hier die Arbeitsplätze erhalten bleiben“, erklärt Frank Gentejohann im Gespräch mit RTL.

Doch die Entscheidung liegt jetzt nicht mehr in seiner Hand. Der Insolvenzverwalter und die Gläubigerbanken prüfen die Angebote und entscheiden, welcher Investor den Zuschlag erhält.

„Die werden jetzt eine Entscheidung treffen und ich hoffe natürlich persönlich, dass es hier weitergeht und dass die Leute ihren Job behalten“, führt Gentejohann aus.

Wie es jetzt weitergeht, ist offen. „Ich hoffe nun auf eine schnelle Entscheidung spätestens in den nächsten 14 Tagen“, sagt Gentejohann.

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Pläne für Heizungsgesetz lassen Umsätze einbrechen

Ziemlich angefasst ist der Römertopf-Boss noch immer über die Politik. Wie sein Unternehmen in die Pleite gerutscht ist – das gilt sicher auch für viele andere Unternehmen, die in diesem Jahr Insolvenz anmelden mussten.

Noch im Janur 2022 liefen die Geschäfte prächtig. „Der stärkste Januar in der Firmengeschichte. Der Februar war auch extrem gut. Wir haben gedacht: Prima, es geht richtig gut weiter“, sagt Gentejohann. „Und dann kam der Ukrainekrieg, und dann sind die Umsätze radikal eingebrochen. Es war zum Teil ja totenstill hier. Es war überhaupt nichts los. Ganz furchtbar dann.“

Gleichzeitig sind die Kosten explodiert: Energiepreise, Verpackungen, Rohstoffe – alles wurde teurer. „Also wenn die Umsätze runtergehen, aber die Kosten radikal hochgehen, dann haben Sie ein unglaubliches Problem“, führt er aus. Gemeinsam mit seinem Mitgesellschaft schießt er Geld ins Unternehmen, die Firma kriegt gerade so die Kurve. „Wir haben letztes Jahr überstanden, haben dann noch ein ganz gutes Weihnachtsgeschäft gehabt, kein Rekord Weihnachtsgeschäft. Aber wir haben Hoffnung geschöpft, dass es weitergeht.“

Doch es ging nicht positiv weiter, ganz im Gegenteil. „Als die Regierung mit dem Heizungsgesetz mit den ersten Gerüchten um die Ecke kam, da haben wir sofort wieder eine totale Verängstigung bei den Verbrauchern gemerkt. Es war wieder mal totenstill. Es war nichts los. Jeder Auftritt eines Politikers in den Talkshows, wo dann so Sachen gefallen sind wie ‘es kommen ganz schlimme Zeiten, wir müssen kalt duschen, wir müssen Waschlappen nehmen’ usw. Das haben wir sofort gemerkt. Der Verbraucher ist komplett verunsichert. Der Verbraucher hat einfach dann Angst gehabt, Geld auszugeben, weil er gar nicht wusste, was passiert“, sagt der Römertopf-Chef.

Die Folge: Ist der Umsatz bereits im Jahr 2022 wegen des Ukraine-Krieges um 41 Prozent zurückgegangen, kam es Anfang 2023 zum totalen Zusammenbruch: Minus 78 Prozent auf den schon reduzierten Umsatz.

„Und das hat dann letzten Endes dazu geführt, dass wir dann für den Produktionsbetrieb die Insolvenz anmelden müssen“, erklärt Gentejohann.

Ein Schicksal, dass auch andere Traditionsunternehmen wie Weck mit Römertopf teilen“ Eine Marke, die genial stark ist, genau wie Römertopf. Sie sagen nicht Einmachgläser. Sie sagen Einweckläser. Die sind genau in der gleichen Situation“, erläutert Gentejohann.

Mal sehen, wie es für die Branche weitergeht.